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Was bietet der Immobi­li­en­markt in Deutschland?

Inhalts­ver­zeichnis

Der deutsche Immobi­li­en­markt macht zuletzt einiges durch. Die Kaufpreise sanken um bis zu 7 %, das Trans­ak­ti­ons­vo­lumen war so niedrig wie zuletzt in 2011, Gewer­be­mieten nehmen ab und die steigenden Zinsen sowie Baustoff­preise lassen den Neubau schrumpfen. Zusätzlich ist die Konjunktur gedämpft, die Nachhaltigkeits-Bestimmungen sorgen für Verun­si­cherung, es wird zumindest nicht langweilig. In diesem Artikel liefern wir einen Überblick über den Immobi­li­en­markt Deutschland, Trends sowie Chancen für die Zukunft


Es führt kein Weg an dieser Tatsache vorbei: Die Aussichten für den deutschen Immobi­li­en­markt sind Ende 2023 trüb. Das liegt an mehreren dunklen Wolken, die über ihm hängen: Die hohen Zinsen, die in rund 1,5 Jahren von Null auf 4,5 % schnellten, was Kauflaune und Zugang zu Geld schmälert. Die weiterhin hohe Inflation, die laut Ifo-Institut über das Jahr betrachtet 5,3 % betragen wird und zusätzlich die Kaufkraft drückt. Die Baustoff­preise, die immer noch teurer sind als vor der Pandemie. Und nicht zuletzt eine leichte Rezession: 2023 soll das BIP um 0,2 % schrumpfen.

All diese unerfreu­lichen Nachrichten haben drei Folgen:

  • Die Bautä­tigkeit fällt auf das Niveau von 2019 zurück,
  • Preise für Immobi­li­en­ei­gentum sinken, um 3 % bei Wohnungen und fast 7 % bei Einfa­mi­li­en­häusern,
  • Gewer­be­mieten befinden sich mit einem Minus von rund 6 % ebenfalls im Sinkflug.

Nur die Mieten von Wohnungen der sieben großen Ballungs­zentren steigen und sogar um 6,7 %. Doch das hat eine Kehrseite: Die Wohnkos­ten­be­las­tungs­quote. Diese erreicht in Berlin sogar einen Durch­schnitt von 38,1 %. Mieter:innen werden auf längere Sicht ihre Wohnver­hält­nisse nicht ändern und weder Immobilien erwerben noch bauen können, was sich wiederum negativ auf die Immobi­li­en­preise auswirkt. Der Druck auf den Mietmarkt wird weiterhin stark bleiben.

Mietwoh­nungs­markt

Trotz dieser aus Investor-Sicht eher erfreu­lichen Lage auf dem Mietmarkt bleiben diese zurück­haltend bei Wohnim­mo­bilien: Das Trans­ak­ti­ons­vo­lumen von Mietob­jekten erreichte im 2. Quartal 2023 den niedrigsten Stand seit 2011. Daran ändern auch die sprung­haften Mietstei­ge­rungen in Köln und München von jeweils 9 % und 11 % nichts. Der Wohnsektor scheint derzeit so unattraktiv, dass Bauge­neh­mi­gungen rückläufig sind und geneh­migte Wohnungs­bau­pro­jekte sogar storniert werden. Bei einer Erhöhung der Baupreise für den Wohnsektor von 15,1 % im Vergleich zum 1. Quartal 2022 ist das auch verständlich.

Das wirkt sich auf das Angebot aus: Im ersten Halbjahr 2023 lag der verfügbare Wohnraum auf dem Niveau von 2019. Dass in manchen Städten wie Berlin Kappungs­grenzen für Mieten einge­führt oder verlängert wurden, verdunkelt noch zusätzlich die Aussichten der Investor:innen.

Mietwohnungsmarkt

Quelle: Wüest Partner, Immobi­li­en­markt Deutschland 2023, Q2

Wohneigentums-Markt

Beim Angebot von Kauf-Immobilien sieht es ganz anders aus: Es gibt mehr und mehr davon, besonders in den sogenannten Oberzentren. Obwohl die Preise zwischen 1 und 11 % sanken, gingen im Schnitt Wohnungs- und Hauspreise um 2,9 % und 6,6 % zurück – Käufer:innen bleiben weiterhin zögerlich.

Dazu haben sie gute Gründe: Finan­zie­rungen und Baukosten sind erheblich teurer geworden. Manche haben vermutlich die Hoffnung, dass die Preise noch weiter sinken. Viele erfahrene Immobilien-Leute gehen fest davon aus und raten mindestens zwei bis vier Jahre zu warten.

Wohneigentums-Markt

Quelle: Wüest Partner, Immobi­li­en­markt Deutschland 2023, Q2

Gewer­be­flächen

Auch bei Gewer­be­flächen ist die Situation düster, wie eingangs erwähnt. Gewer­be­mieten sanken im Durch­schnitt um 6,3 % im 2. Quartal 2023, aller­dings stiegen die Mieter absoluter Spitzen-Objekte und das trotz höherer Leerstands­quoten. Beunru­hi­gendes Zeichen, auch der Versand­handel büßte 8,6 % seines Umsatzes ein.

Der stationäre Handel erlebte ein bisher noch nicht dagewe­senes Phänomen: Kaufhäuser, die über Jahrzehnte Innen­städte prägten, wurden aufgelöst und gaben immense Flächen in erstklas­siger Lage auf. Diese rufen förmlich nach einer Nutzung, nur sind dafür neue Konzepte notwendig. Die Kauflaune der Konsument:innen erholte sich etwas, doch die Preis­an­stiege könnten dem entge­gen­wirken, Umsatz­rück­gänge im Handel sind also weiterhin eine realis­tische Perspektive. Die Folge: Der Gewerbemiete-Markt bleibt unter Druck.

Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Trends und Entwick­lungen in unserer kosten­losen Studie “Immobi­li­en­markt Deutschland

Gewerbeflächen

Quelle: Wüest Partner, Immobi­li­en­markt Deutschland 2023, Q2


Aktueller Report zum deutschen Immobi­li­en­markt

Wo finden sich die wichtigsten Immobi­li­en­märkte in Deutschland?

Die sieben Ballungs­zentren mit über 500.000 Einwohner:innen gelten als die wichtigsten Immobi­li­en­märkte Deutsch­lands. Davon ist Berlin, mit 3,7 Mio. Menschen und knapp 2 Mio. Wohnungen, der Größte in Zahlen. Gleich danach kommt Hamburg, mit 1,8 Mio. Einwohner:innen und 980.000 Wohnungen. Schluss­licht der TOP 7 sind Stuttgart und Düsseldorf, die beide um die 620.000 Einwohner:innen haben rund 330.000 Wohnungen.

Übersicht der Einwohner:innen und des Wohnungs­be­stands in den TOP 7 Städten

Wo finden sich die wichtigsten Immobilienmärkte in Deutschland?

Quelle: Wüest Partner, Immobi­li­en­markt Deutschland 2023, Q2

Doch wenn es um Geld geht, sieht die Lage anders aus: München hat die höchste Median­miete mit 21,40 € pro Quadrat­meter. Mit 13 € und 17 € den Quadrat­meter wirken die anderen Ballungs­zentren fast schon günstig.

München ist auch Spitzen­reiter bei den Kaufpreisen. Eine Eigen­tums­wohnung kostet in der bayeri­schen Haupt­stadt 9.000 € den Quadrat­meter, während dieser in den anderen sechs Städten zwischen 4.700 € und 6.500 € liegt.

Die zweit- und dritt-teuersten Wohnpflaster in Deutschland sind Frankfurt, mit 6.470 € den Quadrat­meter und Hamburg, wo der Preis 5.990 € erreicht. Erst dann kommt die Bundes­haupt­stadt, der man aber lassen muss, dass die Preise dort in den letzten 15 Jahren am stärksten gestiegen sind. In damals vernach­läs­sigten, aber heute geprie­senen Vierteln wie Kreuzberg, sogar um das 10 oder 12 fache. Die größte Stadt Deutsch­lands ist jedoch eine histo­rische Ausnahme: Über Jahrzehnte lag eine Hälfte außerhalb des Immobi­li­en­marktes. Aus heutiger Sicht würde man sagen, Ost-Berlin war eine Art stranded Asset, aus geopo­li­ti­schen Gründen.

Kaufpreise für Eigen­tums­woh­nungen und Häuser in den TOP 7‑Städten:

Kennzahlen Immobilienmarkt Top 7 Städte Deutschland

Quelle: Wüest Partner, Immobi­li­en­markt Deutschland 2023, Q2


Das sind wichtigsten Akteur:innen auf dem deutschen Immobi­li­en­markt

Der Immobi­li­en­markt ist weit mehr als das Kaufen von Gebäuden, Wohnungen und Häusern. Obwohl der Immobi­li­en­markt durch seine Bauten ständig in unserem Blickfeld ist und wir sie tagtäglich nutzen, wird seine Komple­xität nur von Fachleuten oder inter­es­sierten Menschen wahrge­nommen. Das ist verständlich: Die meisten von uns wollen Immobilien nutzen und nicht mit ihnen wirtschaften. Deswegen bieten wir hier einen einfachen Überblick aller Akteur:innen der Immobi­li­en­wirt­schaft und ihren Aufgaben.

AKTEURE UND IHRE AUFGABEN IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT

Akteur:innen der Immobi­li­en­wirt­schaft
Ziele und Aufgaben
Grund­stücks­wirt­schaft

Privat­per­sonen, Investor:innen, Gemeinden, Immobi­li­en­un­ter­nehmen
Beinhaltet die Erschließung, den Erwerb und die Vermarktung von Grund­stücken.
Wohnungs­wirt­schaft

Privat­per­sonen, Projektentwickler:innen, Immobi­li­en­un­ter­nehmen, Wohnungs­bau­ge­sell­schaften (öffentlich), Wohnbau­ge­nos­sen­schaften (gemein­nützig)
Darunter versteht man


●      den Bau und die Vermarktung von Wohnim­mo­bilien von Gemeinden oder Projektentwickler:innen,
●      die Finan­zierung wird meist von Banken oder Immobi­li­en­fonds geleistet, teilweise mit Zuschüssen der öffent­lichen Hand (öffentlich geför­derter Wohnungsbau und frei finan­zierter Wohnungsbau)
●      die Bewirt­schaftung, die wiederum von anderen Firmen übernommen oder an diese abgegeben wird.
Gewerb­liche Immobi­li­en­wirt­schaft

Insti­tu­tio­nelle Investor:innen, Immobi­li­en­firmen, Immobi­li­en­fonds, zu einem gewissen Grad Privat­per­sonen, meist über Firmen
Bau, Finan­zierung, Bewirt­schaftung und Vermarktung von Gewer­be­im­mo­bilien. Darunter versteht man Geschäfte, Produktions- und Lager­hallen, Logis­tik­standorte, Hotels, Shopping Malls, Sport­zentren u.a.
Betrieb­liche Immobi­li­en­wirt­schaft

Klassische Immobi­li­en­firmen die in Büroge­bäude inves­tieren, seit kurzem gehören dazu auch CoWorking-Anbieter:innen
Kauf, Anmietung, Bau, Finan­zierung, Nutzung, Bewirt­schaftung, Verwertung von Betriebs­im­mo­bilien, auch Büroim­mo­bilien genannt
Dienstleister:innen der Immobi­li­en­wirt­schaft

Makler:innen, Beratungen, Bewer­tungs­agen­turen, Energieberater:innen, soziale Träger, Facility Management, Sicher­heits­dienste
Die bekann­teste Dienst­leistung ist das Makeln. Ab einer gewissen Größe eines Immobi­li­en­be­sitzes werden Berater:innen und Bewer­tungs­agen­turen relevant. Heute spielen zusätzlich Energieberater:innen eine immer wichtigere Rolle. Gute Beratungs­firmen bieten zusätzlich Bewer­tungen und Energie­be­ratung an.

Die Auswir­kungen der COVID-19-Pandemie auf den deutschen Immobi­li­en­markt

Auch wenn COVID zum Glück zur Vergan­genheit gehört, stellt es auch für die Immobi­li­en­wirt­schaft eine Zäsur dar. Wie weiter oben erwähnt, erreichen die Angebote für Mietwoh­nungen mit Mühe und Not das Niveau von 2019, also ein Jahr vor der Pandemie, dasselbe gilt für die Bautä­tigkeit.

COVID leitete eine Reihe von Krisen ein

Rückbli­ckend werden Historiker:innen vielleicht eines Tages sagen, die Pandemie läutete einen Reigen von dicht aufein­ander folgenden Krisen ein. Kaum war COVID überwunden, kam der Ukraine-Krieg, der Rohstoff­preise in die Höhe schnellen ließ und Liefer­ketten kräftig unter Druck setzte. Die Folge war eine Inflation, die Europa seit Jahrzehnten nicht mehr kannte. Diese führte zu einem rasanten Anstieg der Leitzinsen, von Null auf 4,5 % in anderthalb Jahren, obwohl wir uns seit der Finanz­krise 2009 etwas mehr als 13 Jahre an Nullzinsen gewöhnt hatten. Nullzinsen waren jedoch eine histo­rische Ausnahme.

Das schlech­teste Quartal für die Immobi­li­en­wirt­schaft seit 2011

All das erklärt, warum das erste Quartal 2023 das schwächste der Immobi­li­en­wirt­schaft bezüglich des Trans­ak­ti­ons­vo­lumens seit 2011 war. Eine rückläufige Anzahl von Käufen ist meist ein beunru­hi­gendes Zeichen: Es deutet auf eine Verun­si­cherung, die zu einer Zurück­haltung der Inves­ti­tionen führen kann. Darauf folgt ein Sinken der Preise. Wenn diese Defla­ti­ons­spirale nicht gestoppt wird, führt das letztlich zu einer erheb­lichen Verlang­samung, bzw. zum Still­stand.

Gefahr von lang anhal­tenden Krisen

Defla­tionen kannte man eigentlich nur aus vergan­genen Jahrhun­derten, als Bargeld an einen Gegenwert in Gold zwingend gebunden war und Staaten nicht in die Wirtschaft eingriffen. Damals bedeutete eine Deflation eine gefähr­liche Abwärts­spirale, denn die Menge an Geld oder an Gold, über die eine Nation verfügte, wurde immer geringer. Das führte zu jahre­langer Knappheit, von der man sich nur langsam erholte: Die Zyklen von Auf- und Abschwung waren damals langsamer.

Heute können Zentral­banken solchen Entwick­lungen entge­gen­wirken, indem sie die Menge an verfüg­barem Geld erhöhen. Seit 1971 muss für Bargeld kein Gegenwert in Gold mehr vorliegen. Umgangs­sprachlich wird diese Form der Unter­stützung “Geld Drucken” genannt, im Fachjargon heißt das “Quanti­tative Easing”, was natürlich wesentlich techni­scher anmutet.

Immobilien waren im letzten Jahrzehnt eine sichere Bank

Doch in Zeiten der Nullzins­po­litik und noch mehr während der Pandemie wurde aus Sicher­heits­denken viel Geld in Immobilien angelegt. Diese werden tradi­tionell als krisen­re­sistent betrachtet, sie bringen in der Regel auch in schwie­rigen Zeiten verlässlich Zinsen, wenn auch geringe. Im Vergleich zu gar keinen Zinsen war das besonders für Verwalter:innen von großen Vermögen wie Pensi­ons­kassen so attraktiv wie alter­na­tivlos.

Wirkungs­macht von staat­lichen Maßnahmen

Wenn jedoch Immobilien keine sichere Bank mehr darstellen sollten, die Entwicklung bei Gewer­be­mieten lässt diese Vermutung zu, so könnte das eine Form moderner Deflation sein. In diesem Fall würden Krisen­zyklen wieder länger dauern und sich nicht mehr durch Notpro­gramme eingrenzen lassen: Die bishe­rigen Allheil­mittel Null-Zinsen und Geldver­mehrung sind schon zu stumpfen Instru­menten geworden. Anbetracht der Geldmengen, die seit 2009 der Weltwirt­schaft zugeführt wurden, war die jetzige Inflation nur eine Frage der Zeit. Besonders nach dem sprung­haften Anstieg der Geldzufuhr während der Pandemie.

Diese Grafik zeigt den jährlichen Zuwachs der verfüg­baren Geldmenge in den USA und den großen Wirtschaften der EU seit 2015. Während sich das Wachstum von 2015 bis 2019 zwischen 2 % und 10 % bewegt, springt das Wachstum während der Pandemie auf atembe­rau­bende Höhen von 17 % in Frank­reich und sogar über 25 % in den USA. Das Verhältnis der verfüg­baren Geldmenge zur Inflation ist mathe­ma­tisch: Je mehr Geld, desto mehr steigen die Preise.

In solchen Phasen sind Immobilien eigentlich eine Zufluchts-Investition. Geld wird dort “geparkt”, weil davon ausge­gangen wird, dass Immobilien im Wert wachsen. Eigentlich sollten in solch einer Phase die Immobi­li­en­preise steigen. Wenn diese jedoch wie aktuell sinken, ist das ein verläss­liches Zeichen für eine gravie­rende Krise. Somit ist die COVID-Pandemie sehr wahrscheinlich einer der Haupt­fak­toren für die aktuelle Lage am Immobi­li­en­markt.

Diese Grafik zeigt den jährlichen Zuwachs der verfügbaren Geldmenge in den USA und den großen Wirtschaften der EU seit 2015

Innovative Nutzungs­kon­zepte als Teil der Lösung

Schwierige Zeiten verlangen neue Heran­ge­hens­weisen. Da der Neubau stark zurückgeht, aber viele Flächen wie die von Kaufhäusern in Innen­städten frei werden, bekommen innovative Nutzungs­kon­zepte eine neue Bedeutung. Wenn Büroflächen weniger gefragt werden und Wohnraum nach wie vor Mangelware ist, sind vielleicht Umwid­mungen denkbar. Wenn der private Sektor nachlässt, kommt dem Staat eine wichtigere Rolle zu: Da die Infra­struktur in Deutschland ohnedies erneuert werden muss, sollten inner­städ­tische Projekte das Umfeld mitein­be­ziehen.

Erwei­terung von Infra­struk­tur­pro­jekten

So werden in Europa seit einigen Jahren vermehrt Straßen­bahnen in Städten wieder einge­führt und gleich­zeitig die angren­zenden Gebiete revita­li­siert und aufge­wertet. Das Ergebnis sind lebens­werte Quartiere, die attrak­tiver für Aufenthalt und Wohnen werden. Nachweislich haben sich dadurch Inves­ti­tionen erhöht. Gerade um neue Sicht­weisen zu entwi­ckeln, ist Immobi­li­en­be­ratung von großer Bedeutung. Ihre umfang­reiche Erfahrung, die Kenntnis von zahlreichen Fallbei­spielen und ihre breit gefächerte Expertise, die von der Bewirt­schaftung von Immobilien bis zur Stadt­ent­wicklung reicht, erlaubt einen inter­dis­zi­pli­nären Blick auf Heraus­for­de­rungen.

Um erfolg­reich mit Krisen­zeiten umzugehen, braucht es die richtigen Infor­ma­tionen. Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter und bleiben Sie stets up-to-date.


Was sind die aktuellen Entwick­lungen auf dem Immobi­li­en­markt in Deutschland?

Angesichts der aktuellen Lage in den Wohn‑, Büro- und Gewerbe-Sektoren der Immobi­li­en­wirt­schaft gilt es, den Blick weiter zu fassen, um für Investor:innen nach wie vor inter­es­sante Bereiche zu finden. Laut der Privatbank Julius Bär gibt es ein paar Bereiche, die bisher weniger Beachtung fanden.

Space as as Service, oder Co-Working

Zum einen stellt Space as a Service eine attraktive Alter­native zu klassi­schen Büroflächen dar; inter­na­tional tätige Unter­nehmen können durch die Nutzung von Coworking Spaces auf kosten­in­tensive Nieder­las­sungen verzichten, was wiederum Büroflächen freigibt.

Immobilien für Forschung und wissen­schaft­liche Start-ups

Sogenannte Life-Science-Immobilien mit voll ausge­stat­teten Labor-Flächen erlauben Start-ups, ihr Kapital in Forschung zu inves­tieren, anstatt in die Ausstattung von geeig­neten Räumlich­keiten. Labore sind krisen­re­sis­tenter, da Forscher:innen auf diese angewiesen sind und nur in einem gerin­gerem Maße vom Home-Office aus arbeiten können.

Infra­struktur als sicherer Hafen

Letztlich bieten Infra­struk­tur­pro­jekte besonders in weniger stabilen Zeiten einen sicheren Hafen für Inves­ti­tionen, da sie weniger volatil als die Bereiche Wohnen und Gewerbe sind. Flughäfen und mautpflichtige Straßen zum Beispiel haben meist lange Mietlauf­zeiten, die langjährig stabile Cashflows gewähr­leisten. Im Kontext von verschul­deten Staaten wird privates Kapital für Infra­struk­tur­pro­jekte gerne gesehen, da es Lücken zwischen geplanten Ausgaben und Finan­zie­rungs­mög­lich­keiten schließen kann.


Die Zukunft des deutschen Immobi­li­en­markts

Hier eine Übersicht der Trends, die für den deutschen Immobi­li­en­markt relevant sind. Die kommenden zwei Jahrzehnte stehen für den Sektor eindeutig unter dem Stern der Nachhal­tigkeit. Als einer der größten CO2-Emittenten und Energie­ver­braucher ist der Sektor stark von Maßnahmen betroffen, die bis 2050 EU-weit die Klima­neu­tra­lität herbei­führen sollen.

Nachhal­tigkeit ist eine Chance

Diese Klima­maß­nahmen können verun­si­chern, doch erlauben es den Akteur:innen, mit gut konzi­pierten Anpas­sungs­stra­tegien in der Immobi­li­en­wirt­schaft als Gewinner:innen des Klima­wandels hervor­zu­gehen. Damit das gelingt, sind Expertise und Erfahrung notwendig. Diese können Beratungs­firmen zur Verfügung stellen. So hat Wüest Partner in seiner drei Gewinner Studie gezeigt, wie Nachhal­tig­keits­maß­nahmen bei Wohnim­mo­bilien der Umwelt, den Eigentümer:innen und den Mieter:innen zu Gute kommen können.

Klima­er­wärmung: Gefahren erkennen

Die Klima­er­wärmung hat nicht nur für einzelne Objekte Konse­quenzen, sondern für ganze Bereiche wie Küsten, Uferflächen und Innen­städte. Diese sind extre­meren Wetter­phä­no­menen ausge­setzt, wie dem Anstieg der Meeres­spiegel, Überschwem­mungen und Hitze­wellen. Auch hier lassen sich dank umfas­sender Daten­samm­lungen die gefähr­deten Gebiete identi­fi­zieren, um Inves­ti­tionen in diese zu vermeiden und geeig­netere zu finden.

Heat Vulnerability Index: Gefah­ren­zonen in Deutschland

Am frühesten davon betroffen sind Innen­städte, in denen sich auf Grund der steigenden Tempe­ra­turen immer öfter Hitze-Inseln entwi­ckeln. Diese sind eine Belastung für die Bewohner:innen, aber auch für die Gebäude selbst. Mauern und besonders Beton leiden unter lang anhal­tender Hitze und Trockenheit.

Deswegen hat Wüest Partner den Heat Vulnerability Index entwi­ckelt, der die Hitze-Gefährdung in ganz Deutschland genau feststellt. Mit einem Raster von 100 mal 100 Metern und dank Heran­ziehung zahlreicher Daten werden die gefähr­deten Zonen identi­fi­ziert: Größe der versie­gelten Gebiete, Nähe zu kühlenden Wasser­flächen, Baumbe­stand und vieles mehr. Dabei stellte sich heraus, dass auch kleinere Städte gefährdet sind. So ist die Klein­stadt Ihringen am Kaiser­stuhl mit 6.000 Einwohner:innen und einem jährlichen Tempe­ra­tur­durch­schnitt von 12 Grad Celsius einer der wärmsten Orte Deutsch­lands.

Auch hier lassen sich Gegen­maß­nahmen treffen: Begrünung der Dächer und Fassaden, Einrichtung von Schatten- und Frische-Inseln sowie die Entsie­gelung von Flächen. Damit Kommunen und Immobilien-Akteur:innen die sinnvollsten Maßnahmen ergreifen, kann auch hier die Expertise einer Beratungs­firma hilfreich sein.

Alternde Bevöl­kerung: Immenses Potential

Ein weiterer Trend ergibt sich aus der alternden Bevöl­kerung Deutsch­lands. 1970 waren nur 11 % der Bevöl­kerung über 67 Jahre alt, 2021 betrug der Anteil knapp 20 %. Bis Mitte 2023 werden 20 Millionen Menschen in Deutschland zu dieser Alters­klasse gehören, das sind rund 25 %.

Deswegen werden Wohnformen, die für Senioren geeignet sind, immer bedeu­tender. Dazu gehören die klassi­schen Senio­ren­re­si­denzen und Alters­heime, aber auch Mehrge­ne­ra­tio­nen­häuser, Alten-WGs, oder für ältere Menschen besser geeignete, bzw. barrie­rearme Wohnungen und Häuser. Dazu zählt auch die Bereit­schaft von Senioren, ihren Wohnraum alters­ge­recht zu gestalten und umzubauen.

Laut der Studie, aus der die o.a. Grafik stammt, stellt die Herstellung von Barrie­re­armut im Wohnraum im Schnitt einen Aufwand von 15.600 Euro dar. Volks­wirt­schaftlich betrachtet ist das relevant, denn barrie­rearme Wohnräume erleichtern eine ambulante Pflege, die jährlich knapp 9.000 € günstiger ist als stationäre Pflege. Da 2030 etwa 6 Millionen Menschen in Deutschland über 80 sein werden, rechnet sich das Einspar­po­tential für Sozial­aus­gaben in Milli­arden. Gleich­zeitig stellt allein der poten­tielle Markt für die Schaffung von barrie­re­armen Wohnungen anhand der vorlie­genden Zahlen ein Volumen von mindestens 5 Milli­arden Euro dar. Insgesamt schätzt die Studie den Inves­ti­ti­ons­bedarf für ein alters­ge­rechtes Wohnen in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten auf 50 Milli­arden Euro.

Alternde Bevölkerung: Immenses Potential

Quelle: Studie Wohnen der Alters­gruppe 65plus im Auftrag des Bundes­ver­bands Deutscher Baustoff-Fachhandel, ipestel Institut, 2018


Auch schwierige Zeiten bieten Chancen – mit der richtigen Expertise

Diese Übersicht über den deutschen Immobi­li­en­markt beinhaltet konjunk­tur­be­dingt viele Schat­ten­seiten, doch auch in schwie­rigen Zeiten bestehen Chancen für gut infor­mierte Investor:innen. Mit Blick auf die steigende Komple­xität unserer Welt, im Globalen, wie im Lokalen, werden Lösungen immer wichtiger, die adäquat mit dieser Komple­xität umgehen können.

Beratungs­firmen mit ihrer Expertise, Erfahrung und inter­dis­zi­pli­nären Kompetenz können diese Lösungen liefern. Wüest Partner, als eine der führenden Beratungs­un­ter­nehmen im deutsch­spra­chigen Raum, kann entscheidend dazu beitragen, in einer immer komple­xeren Welt weiterhin auf Erfolgskurs zu bleiben.

Hier erhalten Sie einen ersten Einblick wie Wüest Partner Ihnen helfen kann. Gerne können Sie auch einen Termin verein­baren:


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  • Mit einem erfolg­reichen Asset Management Ihre Immobi­li­en­ziele erreichen. Lesen.
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Immobi­li­en­software

  • Die Vorteile einer Immobilien Software. Lesen.
  • Wie man die beste Property Management Software wählt. Lesen.
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Nachhal­tigkeit

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Immobi­li­en­wirt­schaft

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  • Stadt­ent­wicklung: So werden die Städte von morgen gestaltet. Lesen.
  • Was bietet der Immobi­li­en­markt in Deutschland? Lesen.

Letzte Aktua­li­sierung: 22. April 2025