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Vorteile einer BREEAM-Zertifizierung bei Immobilien

Vorteile einer BREEAM-Zertifizierung bei Immobilien

Nachhal­tigkeit und nachhaltig sind so oft verwendete Wörter, dass sie an Bedeutung zu verlieren drohen. Für die Immobi­li­en­branche bedeuten sie eine riesige Heraus­for­derung, gepaart mit einem manchmal unüber­sicht­lichen Dickicht an Bestim­mungen, Gesetzen, Labels, Scorings, Ratings und Zerti­fi­katen. In diesem Artikel erklären wir, was BREEAM ist, eins der bekann­testen Nachhaltigkeits-Labels und welchen Nutzen es für Immobilien-Akteur:innen hat.


Was ist das Nachhaltigkeits-Zertifikat BREEAM?

Eine der ältesten Zerti­fi­zie­rungen im Bereich nachhal­tiger Immobilien ist auch eine der verbrei­tetsten: das BREEAM-Zertifikat. Diese sechs Buchstaben stehen für das Building Research Estab­lishment (BRE), das schon 1990 in London die Environ­mental Assessment Method (EAM) entwi­ckelte. Das Ziel war die Auswirkung von Gebäuden auf die Umwelt zu messen, die Lebens­qua­lität der Nutzer:innen zu verbessern und den Immobi­li­enwert langfristig zu steigern. Die britische BRE war schon immer ein Vorreiter: 1993 arbeitete sie an Brand­schutz­maß­nahmen im Weltraum für die European Space Agency.

Die BREEAM Zerti­fi­zierung betrachtet den gesamten Lebens­zyklus der Immobilie und eignet sich somit für jede Phase: von der Planung über den Bau bis zum Betrieb und der Sanierung. Dieser ganzheit­liche Ansatz hat überzeugt, bisher wurden 535.000 Gebäude in 74 Ländern zerti­fi­ziert und weitere 2,1 Millionen haben eine Zerti­fi­zierung beantragt. Damit ist BREEAM das häufigste Nachhaltigkeits-Label weltweit. Ein weiterer Unter­schied zu anderen Labels ist die Anpassung an lokale Verhält­nisse dank geprüfter Partner:innen. Für die DACH-Region ist der exklusive BREEAM-Partner das TÜV Süd.

Nur 1 % der Immobilien in Deutschland ist zerti­fi­ziert

Laut einer Recherche der Immobilien Zeitung waren Ende 2023 nur rund ein Prozent der Wirtschafts­ge­bäude in Deutschland zerti­fi­ziert. Die meist genutzten Nachhal­tig­keits­labels waren, wie die nachste­hende Grafik zeigt, das DGNB der Deutschen Gesell­schaft für nachhal­tiges Bauen, gefolgt von BREEAM und dem US-amerikanischen LEED.

Anteile der verschiedenen Nachhaltigkeitszertifikate (Neubau und Bestand) wie BREEAM bei deutschen Immobilien
Quelle: IZ Research 2023

Vergleich der BREEAM, DGNB und LEED Verbreitung in Deutschland

Verständ­li­cher­weise ist das Zerti­fikat des DGNB hierzu­lande führend, besonders im Bereich des Neubaus, mit einem geschätzten Anteil von 80 Prozent aller Projekte. Das Label LEED ist ebenfalls stark im Neubau vertreten, während BREEAM vorzugs­weise für Immobilien im Bestand verwendet wird. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die BREEAM Zerti­fi­zierung verlangt keine energe­tische Sanierung, ist relativ zügig und auch kosten­günstig durch­zu­führen.

Der Markt für nachhaltige Gebäude boomt

Bei der geringen Menge an zerti­fi­zierten Gebäuden ist das Potenzial für Nachhaltigkeits-Labels immens. Tatsächlich entwi­ckelt sich der Markt der “Green Buildings” rasant, besonders seit der Einführung des Green Deal, der EU-Taxonomie und der Offen­le­gungs­pflichten. Seitdem wächst der Anteil an zerti­fi­zierten Gebäuden im Bereich der gewerb­lichen Inves­ti­tionen stark: 2022 überschritt er erstmals die 30 Prozent laut BNP Paribas Real Estate, das Gesamt­vo­lumen der Inves­ti­tionen lag bei 37 Milli­arden Euro. Zuvor stagnierte dieser Anteil jahrelang bei 20 Prozent.

Grenzen der Zerti­fikate im Vergleich zu ESG Ratings

Nachhaltigkeits-Zertifikate gewinnen demnach stetig an Bedeutung. Aller­dings können diese nicht alle Fragen von Immobilien-Akteur:innen beant­worten. Nicht selten stehen Asset-Manager:innen wegen der vielen Nachhaltigkeits-Bestimmungen und ESG-Anforderungen vor Unklar­heiten, insbe­sondere wenn es um CO2-Absenkpfade geht. Zerti­fikate liefern eine Moment­auf­nahme und sind deswegen ein wichtiger Bestandteil einer Nachhaltigkeits-Bewertung von Immobilien. Für alle weiteren Aspekte wurden ESG-Scoring und ‑Rating Systeme wie ECORE und GRESB entwi­ckelt. Für die Entwicklung von Klima-Pfaden lassen sich Instru­mente wie CREEM oder ESG Due Diligences nutzen.

Erfahren Sie mehr dazu auf dieser Seite: ESG Immobilien – Nachhaltige Inves­ti­tionen auf dem Immobi­li­en­markt


Sinn und Vorteile einer Zerti­fi­zierung

Ein BREEAM-Zertifikat erlaubt die Nachhal­tigkeit von Gebäuden umfassend zu bewerten. Dabei werden die physi­schen Aspekte der Immobilie berück­sichtigt, u.a. der Energie- und Wasser­ver­brauch, die Bauweise und die Materialien. Die Nutzer:innen werden auch in Betracht gezogen, insbe­sondere ihre Aufent­halts­qua­lität, das Wohlbe­finden und die Gesundheit.

Diese Idee galt bei der Entstehung des BREEAM-Zertifikats als bahnbre­chend, da zum ersten Mal der Blick auf Nachhal­tigkeit weiter gefasst und nicht auf den Verbrauch und den CO2-Ausstoß begrenzt wurde. Last but not least, etwas Englisch sei bei einem briti­schen Zerti­fikat erlaubt, stehen natürlich die Umwelt-Auswirkungen des Gebäudes im Fokus.

Die BREEAM Zerti­fi­zierung folgt wissen­schaft­lichen Standards, die sich über Jahrzehnte bei Hundert­tau­senden Gebäuden bewährt haben. Damit wird die Nachhal­tigkeit einer Immobilie genau bewertet, egal in welcher Phase des Lebens­zyklus sie sich befindet. Zusätzlich lassen sich Poten­ziale zur Effizi­enz­stei­gerung ermitteln: Für den Werterhalt oder die Wertstei­gerung einer Immobilie ist das von entschei­dender Bedeutung.


Die BREEAM-Zertifikate in der DACH-Region im Überblick

In Deutschland werden über den lokalen Partner TÜV Süd drei BREEAM Zerti­fi­zie­rungen angeboten. Zwei für Bestands­ge­bäude, jeweils Wohnim­mo­bilien und Gewer­be­ob­jekte und eine für Neubau­pro­jekte. Hier eine genauere Erläu­terung:

  • BREEAM Bestand Wohnen und das Pendant für kommer­ziell genutzte Immobilien
  • BREEAM Bestand Gewerbe ermitteln die Nachhal­tig­keits­leistung existie­render Gebäude und weisen Optimie­rungs­mög­lich­keiten auf.
  • BREEAM Neubau zielt auf die Erhöhung der Nachhal­tigkeit, sowohl bei der Planung als auch bei der Ausführung eines Baupro­jektes ab.

Die BREEAM-Zertifikate für den Bestand werden häufiger angewandt, da die Zerti­fi­zierung einfacher und schneller durch­führbar ist. Nachstehend gehen wir auf die jewei­ligen Unter­schiede ein. Für die Erläu­terung der BREEAM Kriterien verweisen wir auf den vorste­henden Abschnitt.

Die Zerti­fikate BREEAM Bestand Wohnen und Gewerbe

Diese Zerti­fi­zierung richtet sich an einen breiten Perso­nen­kreis: Eigentümer:innen, Investor:innen, Betreiber:innen und sogar Mieter- oder Nutzer:innen. Damit lässt sich Nachhal­tigkeit in der Praxis umsetzen und der Betrieb energie­ef­fi­zi­enter gestalten. Ziel ist eine Senkung der Betriebs­kosten und die Verbes­serung der gesamten Nachhal­tig­keits­leistung der Immobilie. Die Zerti­fi­zierung erfolgt in zwei Schritten:

Schritt 1: Prüfung des Gebäudes

Die Immobilie wird baulich bewertet sowie ihre Energie­ef­fi­zienz ermittelt, was die thermische Isolierung und die Analyse der Haustechnik beinhaltet. Geachtet wird auf den Primär­ener­gie­bedarf und u.a. die Leistung aller techni­schen Systeme.

Schritt 2: Prüfung des Gebäu­de­be­triebs

Bewertet wird die Effizienz des Betriebs, der Umgang mit Ressourcen wie Energie und Wasser, wie auch die Handhabung der Entsorgung von Müll und Abwasser. Neben dem Betrieb selbst werden auch die Betreiber:innen unter die Lupe genommen.

Das BREEAM Zerti­fikat für Neubau-Projekte

Bauherren, Architekt:innen, Investor:innen und Projektentwickler:innen können die BREEAM DE/AT Neubau-Zerti­fi­zierung sowohl für die Planung als auch für die Ausführung ihres Vorhabens beantragen. Dadurch wird einer­seits die Einhaltung aller EU Normen sowie der Gesetze und Bestim­mungen der DACH-Region sicher­ge­stellt. Zusätzlich lassen sich Optimie­rungs­po­ten­ziale schon bei der Planung ermitteln, um die Betriebs­kosten während des gesamten Lebens­zyklus möglichst gering zu halten.

Die Beantragung einer BREEAM-Zertifizierung und die Kosten werden weiter unten erläutert. Alle relevanten Unter­lagen zur Vorbe­reitung einer Zerti­fi­zierung, wie Anwen­dungs­hilfen, Rechen­tools und System­do­ku­mente finden Sie hier. Wer einen Blick auf die rund 1.400 durch BREEAM zerti­fi­zierten Gebäude in der DACH-Region werfen will, macht das hier.


Was sind die Kriterien des BREEAM-Zertifikats?

Die BREEAM-Kriterien prüfen in der Tiefe die Nachhal­tigkeit eines Immobi­li­en­pro­jektes. Das gilt insbe­sondere bei Neubauten, da z.B. der CO2-Fussabdruck der Bauma­te­rialien entlang der gesamten Wertschöp­fungs­kette unter­sucht wird: von der Herstellung und dem Transport bis zum Einbau, der Wartung und der Entsorgung. Mit derselben Genau­igkeit werden die ökolo­gi­schen Konse­quenzen geprüft, die durch die Nutzung der Baufläche selbst entstehen.

Bei BREEAM-Zertifikaten für den Bestand entfällt verständ­li­cher­weise die Unter­su­chung der Bauma­te­rialien. Statt­dessen wird die Wider­stands­fä­higkeit des Gebäudes unter­sucht. Nachstehend werden die Kriterien der BREEAM-Zertifikate genauer erläutert.

Die Kriterien im Detail

Übersicht der Kriterien für ein Breeam-Zertifikat
Quelle: https://www.oldenburgerfritom.nl/de/logistiklosungen/warehousing/breeam

1 – Landver­brauch und Ökologie

Hier wird auf die Nutzung des Baulandes und die Auswirkung auf den Lebensraum geachtet. Ziel ist die Schonung der Biodi­ver­sität am Projekt­standort und in angren­zenden Gebieten. Nachhaltige Verfahren für die Landnutzung und Landschafts­planung werden unter­stützt.

2 – Material (für BREEAM Neubau)

Bei Baustoffen wird der ökolo­gische Abdruck über die gesamte Lebens­dauer unter­sucht, von der Herstellung über Transport, Einbau, Nutzung, Wartung bis hin zur Entsorgung. Das fördert die Verwendung von nachhal­tigen und wieder­ver­wend­baren Bauma­te­rialien.

3 – Transport

Der Zugang der Nutzer:innen zu öffent­lichen Verkehrs­mitteln sowie zu alter­na­tiven Trans­port­wegen wird ebenfalls unter­sucht. Das soll die Verwendung von PKWs reduzieren und die Nutzung umwelt­scho­nender Fortbe­we­gungs­mittel wie Fahrräder fördern. 

4 – Energie

Lösungen für einen energie­ef­fi­zi­enten Gebäu­de­be­trieb stehen bei diesem BREEAM-Kriterium im Fokus. Bauteile und Haustechnik, die einen geringen Energie­ver­brauch und eine nachhaltige Bewirt­schaftung erlauben, erzielen höhere Bewer­tungen.

5 – Wasser

Der Betrieb des Gebäudes und seiner Anlagen soll so wasser­schonend wie möglich sein. Der Verbrauch von Trink­wasser soll vermindert werden, dabei wird auch auf die Methoden zur Wieder­ver­wendung von Regen­wasser und Grauwasser geachtet. 

6 – Abfall

Strategien zur Müllver­meidung, sowohl während der Bauphase als auch des Betriebs, werden hiermit gefördert. Die Verwend­barkeit von Abfällen spielt auch eine Rolle, mit dem Ziel, die Kreis­lauf­wirt­schaft zu stärken.

7 – Umwelt / Verschmutzung

Das Gebäude soll die Umwelt so gering wie möglich belasten, sei es durch Geräusch­ent­wicklung, Licht‑, Luft- oder Wasser­ver­schmutzung. Mit letzterem ist der Abfluss des Oberflä­chen­wassers gemeint, der bei einer Gebäu­de­planung selten berück­sichtigt wird.

8 – Gesundheit und Wohlbe­finden

Gebäude beein­flussen das Wohlbe­finden, den Komfort und die Sicherheit der Nutzer:innen. Die Licht­ver­hält­nisse, die akusti­schen Eigen­schaften, die Luftqua­lität und die Raumplanung inner- und außerhalb der Anlage sollen die Aufent­halts­qua­lität steigern. 

9 – Management

Die Prozesse und Praktiken des Manage­ments werden bei diesem BREEAM Kriterium auf Nachhal­tigkeit unter­sucht. Planung, Bau, Betrieb, Stakeholder-Management und Auftrags­vergabe sollen alle dem Ziel dienen, die Umwelt-Auswirkungen des Baupro­jekts so gering wie möglich zu halten.

10 – Wider­stands­fä­higkeit (für BREEAM Bestand)

Evaluiert die Risiken, denen ein Gebäude ausge­setzt ist. Dazu zählen mögliche Schäden an der Gebäu­de­struktur als auch an Personen, klima­be­dingte Risiken durch Extrem­wetter wie Hitze und Stark­regen sowie soziale und Umwelt­ri­siken.

[1] Wird auch „Boden und Ökologie“ genannt, siehe hier: https://www.tuvsud.com/de-de/branchen/real-estate/immobilien/energie-und-nachhaltigkeit-bei-immobilien/breeam/breeam-de-bestand


BREEAM Bewer­tungs­system (BREEAM Zerti­fi­zierung Stufen)

Das Ergebnis einer Bewertung durch ein BREEAM-Zertifikat ist eine Prozentzahl, die alle Kriterien zusam­men­fasst. Aus dem in jeder Kategorie erreichten Wert wird ein Durch­schnitt gebildet. Diese Prozentzahl wird in sechs Quali­täts­stufen unter­teilt, von “Heraus­ragend” bis “nicht klassi­fi­ziert”.

Die BREEAM Zerti­fi­zie­rungs­stufen sind mit Sternen versehen, ähnlich der Bewertung einer Hotel­ka­te­gorie: Fünf Sterne ist die Bestnote und entspricht einer Bewertung über 85 Prozent, vier Sterne sind “Exzellent” und werden für einen Wert zwischen 70 bis 85 Prozent vergeben, usw., bis zur letzten Stufe, die keinen Stern erhält.

breeam Zertifizierungstufen Wuest-partner Grafik
Quelle: TÜV Süd Breeam D‑A-CH

Wie erhält man ein BREEAM-Zertifikat in Deutschland?

In der DACH-Region besteht eine Zerti­fi­zierung nach BREEAM aus fünf Schritten, dadurch unter­scheidet sie sich vom zweistu­figen Verfahren in anderen Ländern. Ausschlag­gebend ist die Mitwirkung von BREEAM-Expert:innen. Hierbei können externe hinzu­ge­zogen werden oder eine Person innerhalb des Unter­nehmens lässt sich zu einem Experten ausbilden. Der Prozess ist online, eine Vor-Ort Bewertung der Immobilie geschieht stich­pro­ben­artig. Nachstehend werden diese fünf Schritte erläutert.

Die fünf Schritte zur Vorbe­reitung einer BREEAM Zerti­fi­zierung

Schritt 1 – Festlegen des Ziels der BREEAM Zerti­fi­zierung

Bevor ein BREEAM-Zertifikat beantragt wird, müssen die Ziele und Möglich­keiten klar definiert sein. Die Ambition in Sachen Nachhal­tigkeit ist das eine, das andere die technische und finan­zielle Machbarkeit.

Schritt 2 – Auswahl des Bewer­tungs­systems

Im Fall eines Baupro­jekts in Deutschland ist das Zerti­fi­zie­rungs­system BREEAM DE/AT Neubau die richtige Wahl. Bei bestehenden Immobilien sind es hingegen die Zerti­fikate BREEAM DE/AT/CH Bestand. Hier eine Übersicht der Zerti­fi­zie­rungen.

Schritt 3 – Selektion eines internen oder externen Projekt­teams

Eine Zerti­fi­zierung kann nur mit BREEAM-Expert:innen durch­ge­führt werden, um einen reibungs­losen Prozess zu gewähr­leisten. Dafür lassen sich Externe heran­ziehen oder eine Ausbildung zu BREEAM-Expert:innen wird absol­viert.

Schritt 4 – Bewertung des Projektes über das Online-Tool

Seit 2022 sind alle BREEAM Bewer­tungen über das Online-Tool anzumelden. Auch alle Einrei­chungen der Unter­lagen müssen darüber erfolgen, entweder über BREEAM-Auditor:innen oder über einen eigenen Kunden­zugang.

Schritt 5 – Projekt­zer­ti­fi­zierung

Nachdem alle Nachweise im Online-Tool zur Verfügung stehen, bewerten BREEAM Auditor:innen das Projekt. Diese prüfen die Nachweise und deren Plausi­bi­lität und reichen den Antrag an das TÜV Süd weiter. Im Anschluss kann das BREEAM-Zertifikat ausge­stellt werden.


Wie viel kostet ein BREEAM-Zertifikat?

Die Kosten einer BREEAM Zerti­fi­zierung hängen vom Typ und der Größe des Gebäudes ab. Unabhängig davon ist eine Regis­trie­rungs­gebühr zu entrichten, die bei 1.000 € liegt. Für mehrere Gebäude gibt es Mengen­ra­batte: 850 € ab fünf und 700 € ab zehn Objekten.

Kosten eines BREEAM Neubau Zerti­fikats für Wohnge­bäude

Die Preise der BREEAM Zerti­fi­zie­rungen hängen von den Projekten ab. Ein BREEAM Neubau Zerti­fikat wird je nach Gebäu­detyp unter­schiedlich veran­schlagt. Wohnge­bäude werden pro Wohneinheit berechnet, wobei die erste Wohneinheit 2.500 € kostet und die Preise der weiteren sinken. Hier ist zu beachten, dass Neubau­pro­jekte eigentlich aus zwei Zerti­fi­zie­rungen bestehen, eine für die Planung und eine für die Durch­führung. Dieses zweistufige Verfahren wird aus der folgenden Tabelle ersichtlich:

Zweistufige BREEAM Zertifizierung für Immobilien in Deutschland - Prozess und Kriterien
Quelle: https://breeam.de/breeam/gebuehren-neubau/

Kosten eines BREEAM Neubau Zerti­fikats für nicht-Wohngebäude

Bei BREEAM Neubau Zerti­fi­katen für Gewer­be­ob­jekte erfolgt die Kosten­be­rechnung nach Brutto­ge­schoss­fläche (BGF) und nicht nach Einheiten. Der kleinste Preis liegt bei 7.000 € für Gebäude unter 7.500 Quadrat­metern, der höchste bei 18.500 € für Flächen über 45.000 Quadrat­metern.

Auch hier ist das Zerti­fi­zie­rungs­ver­fahren zweistufig, für die Planung und die Ausführung wird jeweils ein Zerti­fikat ausge­stellt. Ein degres­sives Preis­modell wird ebenfalls angeboten, wie aus folgender Kosten­ta­belle hervorgeht:

Zweistufige BREEAM Zertifizierung für Nichtwohngebäude in Deutschland - Prozess und Kriterien
Quelle: https://breeam.de/breeam/gebuehren-neubau/

Kosten für BREEAM Zerti­fi­zie­rungen im Bestand

Die Preise der BREEAM Zerti­fikate für Bestands­im­mo­bilien, ein einstu­figes Verfahren, lassen sich auf den vorste­henden Tabellen entnehmen, siehe dazu die Zeile “Nach Fertig­stellung”. Wohnge­bäude werden nach Einheiten berechnet, Gewer­be­ob­jekte nach Fläche.

Die Staffelung bei Wohnge­bäuden ist stark abfallend: Eine Einheit kostet 1.000 €, bis fünf fallen 200 € pro Einheit an, ab sechs liegt der Stück­preis bei 50 €. Somit würde ein Zerti­fikat für ein Gebäude mit 60 Wohnungen bei 4.800 € liegen.

Bei Gewer­be­ob­jekten wird pauschal nach Flächen­größe in fünf Klassen berechnet. Unter 7.500 Quadrat­meter kostet ein BREEAM-Zertifikat 2.500 €, bei bis zu 15.000 Quadrat­meter liegt der Preis bei 3.500 €. Die zwei folgenden Klassen, bis zu 27.500 und 45.000 Quadrat­meter, liegen jeweils bei 4.500 € und 6.500 €. Werden 45.000 Quadrat­meter überschritten, fallen 7.000 € an.

Check­liste für ein BREEAM-Zertifikat

Eine BREEAM-Zertifizierung ist ein längerer Prozess, der viel Arbeit, Zeit und Genau­igkeit beansprucht. Da BREEAM strengen Kriterien folgt, ist die Ausstellung eines Zerti­fikats nicht garan­tiert. Mit folgender Check­liste lässt sich vorab prüfen, ob es sich lohnt, den Weg einer BREEAM-Zertifizierung zu versuchen.

Diese Check­liste prüft die Kriterien, die im BREEAM-System am höchsten gewichtet sind. Der Reihen­folge nach sind das Energie, Gesundheit/Wohlbefinden und Transport. Bei diesen lassen sich vor einer Zerti­fi­zierung verhält­nis­mäßig leicht Verbes­se­rungs­maß­nahmen durch­führen.

  • Energie­ef­fi­zienz der Gebäu­de­hülle: Ist das Gebäude ein Neubau, der schon mit Blick auf Energie­ef­fi­zienz errichtet wurde? Oder ist es ein unsanierter Altbau oder ein Gebäude aus der Nachkriegszeit, bei dem noch energe­tische Maßnahmen anstehen? Bei einer Energie-Effizienzklasse E und höher bestehen keine Bedenken. Liegt sie darunter, sollte eine Verbes­serung vor Beantragung eines BREEAM-Zertifikats evaluiert werden.
  • Techno­logie des Heizsystems: Was ist der technische Stand der Heizungs­systeme? Handelt es sich um eine mit fossilen Energie­trägern betriebene Anlage? Oder verwendet sie umwelt­scho­nendere Techno­logien? Ältere Anlagen bieten ein viel größeres Optimie­rungs­po­tential, da der Effizi­enz­sprung durch einen Austausch größer ausfällt. Im Fall einer alten Heizanlage sollte vor Beantragung eines BREEAM-Zertifikats ein Austausch evaluiert werden, da der CO2-Ausstoß ein gewich­tiger Faktor ist.
  • Gesundheit und Wohlbe­finden: Bietet die Anlage der Nutzer:innen genügend Licht, eine gute Luft und Lüftungs­mög­lich­keiten? Werden sie vor Lärm und anderen Belas­tungen geschont? Wie ist die Aufent­halts­qua­lität in den gemein­schaft­lichen Flächen, zu denen z.B. Grünflächen, Sitzbänke, Spiel­plätze usw. gehören. Auch hier lassen sich vor einer BREEAM-Zertifizierung vergleichs­weise leicht Verbes­se­rungen durch­führen.
  • Transport: Ist das Gebäude gut an den öffent­lichen Verkehr angebunden? Gibt es eine Infra­struktur, um alter­native Trans­port­mittel wie Fahrräder oder Carsharing zu fördern, oder lässt sich diese einrichten? Dies sind Maßnahmen, die sich verhält­nis­mäßig leicht durch­führen lassen und die bei einer BREEAM-Zertifizierung ins Gewicht fallen.


Wie kann Wüest Partner bei einer BREEAM Zerti­fi­zierung helfen?

Die Beratungs­firma Wüest Partner ist ein BREEAM-lizenziertes Unter­nehmen und hat zerti­fi­zierte BREEAM-Expert:innen unter seinen Mitar­bei­tenden. Dadurch ist es in der Lage, Eigentümer:innen und andere Akteur:innen der Immobi­li­en­branche bei einer BREEAM Zerti­fi­zierung zu begleiten. Der Vorteil einer Beratung liegt in der gesamt­heit­lichen Betrachtung der Nachhal­tigkeit von Immobilien. Es ist ein facet­ten­reiches und komplexes Thema, zu dem Wüest Partner eine umfas­sende Expertise und digitale Lösungen entwi­ckelt hat.

Auch wenn ein einzelnes Zerti­fikat ein wichtiger Baustein ist, so deckt es nicht alle Aspekte des Themas Nachhal­tigkeit ab. Dessen Bedeutung gewinnt stetig an Relevanz, besonders wirtschaftlich. In der Immobi­li­en­branche wird es oft als Heraus­for­derung gesehen, dabei ist es auch eine Chance: Mit dem richtigen Know-How lässt es sich gewinn­bringend umsetzen.

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Letzte Aktua­li­sierung: 22. April 2025