Immobilienberatung: Chancen, Herausforderungen und Beispiele
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Immobilienberatung
- Was ist der Unterschied zwischen Immobilienmakler:innen und Immobilienberater:innen
- Die Rolle der Digitalisierung in der Immobilienberatung: Chancen und Risiken
- Die Qualifikationen und Kompetenzen, die gute Immobilienberater:innen haben sollte
- Die verschiedenen Arten von Immobilienberater:innen und ihre Rolle im Entscheidungsprozess
- Immobilienberatung ist eine Aufgabe für Firmen, die alle Bereiche der Immobilienwirtschaft abdecken
- Häufige Fragen zum Thema Immobilienberatung
Die Immobilienbranche ist eine zu komplexe Angelegenheit geworden, um Eigentümer:innen damit allein zu lassen. Das Ziel der Nachhaltigkeit zeigt es gut: Mit seinem Gefolge an Gesetzen und Bestimmungen potenziert es das ohnehin schon komplexe Gebiet.
Gebäude CO2-neutral zu machen ist schwer, aber das gewinnbringend zu gestalten, ist noch viel schwieriger. Besonders wenn die Gebäude aus Zeiten stammen, in denen Umweltbelastung und Ressourcenknappheit noch keine Rolle spielten.
Für Herausforderungen dieser Art gibt es die Immobilienberatung. Sie gibt Halter:innen von Immobilien Orientierung, bietet Grundlagen für fundierte Entscheidungen und entwickelt aus übergeordneten Zielen wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen. Damit Kund:innen den größten Nutzen daraus ziehen, ist es ratsam, sich deren Vorteile und Grenzen anzuschauen.
Was ist eine Immobilienberatung?
Den einen Immobilienmarkt an sich gibt es nicht, das ist lediglich eine statistische Menge. Es gibt viele Immobilienmärkte, je nach Art und Region, die allen ihren eigenen Regeln und Mechanismen gehorchen. Wohngebäude haben andere Anforderungen als gewerbliche, industrielle oder Freizeitimmobilien. Und jeder dieser Bereiche besteht wiederum aus Teilmärkten. Der Wohnbereich allein ist hochdifferenziert: Großanlagen werden anders verwaltet als Mehr- oder Einfamilienhäuser und wenn es um Verkauf geht, gilt wiederum eine andere Logik.
Aus dem Bedürfnis von bestehenden oder werdenden Eigentümer:innen, diese unterschiedlichen Logiken zu verstehen, ist die Immobilienberatung entstanden. In immer komplexeren Märkten bietet sie Hilfe bei klassischen Aufgaben, wie der Suche nach passenden Objekten, nach geeigneten Standorten oder Dienstleistungen wie Bewertungen, Bewirtschaftungen oder Finanzierungen. Die langjährige Beobachtung der Märkte erlaubt eine zusätzliche Orientierung, sei es für das Timing von Handlungen wie der Veräußerung, der Sanierung oder für fundierte Annahmen für deren zukünftige Entwicklungen.
Beispiele von Immobilienberatungen
Die Bedürfnisse der Kund:innen spielen eine entscheidende Rolle. So werden Privateigentümer:innen ganz andere Fragen haben als Halter:innen von großen Beständen. Eine Privatperson, die eine Immobilie erbt, wird vor der Frage stehen: verkaufen oder vermieten? Ohne Fachkenntnisse ist eine Antwort schwierig und so wird ein:e Immobilienberater:in mehrere Antworten liefern und diese qualifizieren, damit die Privatperson eine fundierte Entscheidung treffen kann.
Orientierung für Privatpersonen
Ob die Privatperson das Behalten oder das Verkaufen wählt, eine Immobilienberatung hilft bei der Entscheidung. Will sie verkaufen, wird der Wert der Immobilie ermittelt, sowie der erzielbare Kaufpreis und der verbleibende Gewinn. Will sie vermieten, so kann die bestmögliche Strategie anhand der verfügbaren Ressourcen entwickelt werden: Modernisieren? Ausbauen? Eine Beratung erlaubt, sich für eine der Optionen zu entscheiden, basierend auf Kosten, möglichen Förderungen und den Erträgen.
Begleiten von Immobilien-Akteur:innen
Bei professionellen Akteur:innen ist die Lage um ein Vielfaches komplexer: Sind sie Halter:innen von größeren Beständen, egal ob für Wohnen oder Gewerbe, so stellen sich Portfolio Management Fragen zur Entwicklung, der Strategie und besonders beim Thema Nachhaltigkeit. Im Falle von Immobilienfonds spielt die Bewertung eine zentrale Rolle.
Möchten sie ihre Bestände verkaufen oder neue Objekte zukaufen bzw. entwickeln, wird die Fragestellung die Transaktion, Standortanalyse, Investmentberatung oder das Projekt-Risiko-Monitoring betreffen. Bei all diesen Leistungen kann Wüest Partner dank seiner langjährigen Erfahrung Unterstützung bieten.
Wie eine derartige Beratung aussieht und zu welchen Ergebnissen sie führt, lässt sich unter der Rubrik Erfolgsstories nachlesen. Dadurch werden die vielen Aufgaben deutlich, die einer kompetenten Immobilienberatung zufallen. Sie übernehmen Verhandlungen mit Stakeholder:innen oder Behörden, bewältigen die Bürokratie, schaffen eine präzise Datengrundlage, erstellen Studien, führen Beteiligungsverfahren durch und entwickeln Strategien sowie Simulationen, um das bestmögliche Ergebnis für die jeweiligen Kund:innen zu erreichen.
Was ist der Unterschied zwischen Immobilienmakler:innen und Immobilienberater:innen?
Anhand eines geflügelten Wortes ist der Unterschied schnell erklärt: Diese sind uns meistens so vertraut, dass wir sie kaum hinterfragen. So die “ehrliche Makler:in” zum Beispiel. Ist Ehrlichkeit in diesem Beruf wirklich so selten, dass sie bemerkenswert wird? Warum hat es ausgerechnet die Makler:innen getroffen und nicht die Anwält:innen, Politiker:innen oder Berater:innen?
Der Legende nach ist der Politiker Otto von Bismarck Schöpfer des Ausdrucks. Sein Bankier Gerson von Bleichröder sah die Sache ganz anders: “Einen ehrlichen Makler, das gibt es nicht”, meinte er trocken. Ohne wie Bismarcks Bankier einen ganzen Berufszweig zu verdammen, steht eines fest: Makler:innen vertreten nicht nur die Interessen ihrer Kund:innen, sondern haben auch eigene. Das gilt besonders im Immobilienbereich, denn er wird auf Provisionsbasis bezahlt.
Das ist auch der wesentliche Unterschied zwischen Immobilienmakler:innen und ‑berater:innen. Erstere handeln für ihre Kundschaft und für sich, sie sind Vermittler:in zwischen Kaufenden und Verkaufenden. In den allermeisten Fällen decken sich die Interessen aller Beteiligten. Darüberhinaus: Unehrliche Makler:innen werden nicht lange bestehen können.
Immobilienberater:innen hingegen handeln ausschließlich im Interesse ihrer Kund:innen. Sie bieten Dienstleistungen bei Immobilieninvestitionen und ihre Vergütung ist keine Provision, denn die Tätigkeit wird honoriert. Sie können Makler:innen nicht ersetzen, jedoch ideal ergänzen. Denn Makler:innen haben einen viel besseren Zugang zu potentiellen Käufer:innen und sind daher bei einer Veräußerung oder dem Erwerb unersetzlich.
Die Rolle der Digitalisierung in der Immobilienberatung: Chancen und Risiken
Ohne digitale Technologien ist der überwiegende Teil der Leistungen einer Immobilienberatung heute undenkbar. Die Unmengen an Standortdaten, die aktuell verfügbar sind, können ohne digitale Tools kaum verarbeitet werden. Deswegen haben Immobilienberatungen IT-Lösungen entwickelt, um u.a. demografische Angaben zu Bewohner:innen, zur Infrastruktur, Verkehrsmittel und zum Monitoring der Transaktionen zu erfassen.
Erfassung, Aufbereitung und Visualisierung von Daten
Real-Estate Management Plattformen bereiten die vielen Daten für die Bedürfnisse ihrer Kundschaft auf, visualisieren diese für ein besseres Verständnis, damit auch Nicht-Spezialist:innen über fundierte und klar dargestellte Entscheidungsgrundlagen verfügen.
Automatisierung und Produktivitätssteigerung
Gleichzeitig erlauben digitale Tools und Immobiliensoftwares, klassische Aufgaben der Bewirtschaftung zu automatisieren, dadurch bindet das Tagesgeschäft weniger Ressourcen. Das Entwickeln und Anbieten solcher Lösungen gehört zu den Leistungen einer Immobilienberatung, damit ihre Auftraggeber:innen, egal ob Property‑, Asset- oder Portfolio-Manager:innen, ihre Arbeitsprozesse beschleunigen können.
Erstellung von Simulationen und Szenarien
Neben der Effizienzsteigerung ist dank solcher Tools eine ausschlaggebende Neuerung möglich: Die Entwicklung von Szenarien und Simulationen, ohne die CO2-Absenkpfade z.B. eher einem Ratespiel gleichen würden, anstatt eines präzisen, mehrjährigen Fahrplans für Maßnahmen, samt deren Kosten und Einsparungen.
Proaktive Immobilienverwaltung
A propos Einsparungen, mit digitalen Lösungen lassen sich Potentiale der Kostenreduzierung und der Ertragssteigerung viel leichter identifizieren, als auf herkömmlichen Wege. Sie erlauben den Übergang einer klassischen Verwaltung zu einer zeitgemäßen Steuerung der Immobilienentwicklung.
Wüest Partner hat eine Reihe von sich ergänzenden Immobilien-Lösungen entwickelt, von denen die wichtigsten hier aufgeführt sind:
Beispiele von digitale Lösungen einer führenden Immobilienberatung
Wüest Partner hat eine Reihe von sich ergänzenden Immobilien-Lösungen entwickelt, von denen die wichtigsten hier aufgeführt sind:
- Wüest Dimensions ist die führende Real-Estate Management-Plattform für die Steuerung von großen Immobilienbeständen
- Wüest Visits erlaubt die digitale Erfassung von Objekten, von baulicher, über Ausstattung und Technik, bis zum unmittelbaren Umfeld
- Wüest Reports liefert umfassende Daten und Analysen für individualisierbare Immobilien- und Standortdaten
Die Qualifikationen und Kompetenzen, die gute Immobilienberater:innen haben sollte
Wie in vielen Berufen des Dienstleistungssektors ist für Immobilienberater:innen die Fähigkeit essentiell, die Bedürfnisse von Kund:innen schnell zu erfassen und diese mit den Gegebenheiten am Markt in Einklang zu bringen. Genauso wichtig ist die profunde Kenntnis des jeweiligen Markts, des regulatorischen Umfelds und dieses überzeugend zu vermitteln. Das beinhaltet ein sicheres Auftreten und ein Gespür für den Umgang mit Menschen.
Heute legen Arbeitgeber:innen bei der Suche nach Mitarbeiter:innen besonderen Wert auf Innovationsfähigkeit und Affinität zu Technologie. Die Immobilienbranche erlebt derzeit einen grundlegenden Wandel. Erstens wird sie zunehmend digital. Zweitens ist es der Wirtschaftszweig, der wie kein anderer die Umwelt belastet und viele Ressourcen bindet. Deswegen ist der Immobiliensektor bei der Dekarbonisierung besonders gefordert.
In Zahlen ausgedrückt: 2020 verantwortete die Immobilienbranche weltweit knapp 40 Prozent der CO2-Emissionen und der Energie, sowie 55 Prozent der natürlichen Ressourcen.
Die bisher gültigen Geschäftsmodelle sind nichts anderes als Auslaufmodelle. Die Erschaffung neuer ist an der Tagesordnung – und dabei spielt die Immobilienberatung eine entscheidende Rolle. Das erklärt die Bedeutung von Innovationsfreude, die in diesem Bereich immer wichtiger wird.
Darüberhinaus ist für Mitarbeiter:innen in der Immobilienberatung die Beherrschung des Handwerks selbstverständlich. Dazu gehören übergeordnetes Marktwissen, regionale Fachkenntnisse und die Kenntnis der aktuellen gesetzlichen Bestimmungen, die vom Themenkomplex ESG bedingt sind. Solide Kenntnisse in Sachen Finanzierung, Due Diligence und Betriebswirtschaft sind genauso ein Teil davon.
Ein Beispiel, wie datenlastig die Branche heute ist, gibt der regelmäßig erscheinende Bericht zum Immobilienmarkt Deutschland von Wüest Partner, der die wichtigsten Punkte zusammenfasst. Das ist ein gutes Beispiel, wie eine Fülle von Daten für Entscheider:innen sinnvoll aufbereitet werden.
Die verschiedenen Arten von Immobilienberater:innen und ihre Rolle im Entscheidungsprozess
Die schon erwähnte Veränderung und steigende Komplexität der Immobilienbranche führt zu einer Spezialisierung der Beratungsaufgaben. Die Bandbreite an Wissen und Kompetenzen zu meistern ist für Einzelpersonen kaum leistbar. Deswegen ist ein Beratungsunternehmen sicherlich eine bessere Anlaufstelle als Einzelberater:innen, besonders für professionelle Akteur:innen.
Die aktuelle Personalsuche von Wüest Partner zeigt die Bandbreite der benötigten Kompetenzen gut, unter denen sich Energieberater:innen, Consultants in den Bereichen Nachhaltigkeit und Bauphysik sowie Senior Real Estate Consultants befinden. Egal wie viel Technologie, menschliches Urteilsvermögen wird immer eine zentrale Rolle spielen. Digitale Lösungen sind lediglich Werkzeuge, um immer fundiertere Entscheidungen zu treffen.
Hier einige Erläuterungen der Stellenbezeichnungen, um die Differenziertheit und einige Aspekte der hochspezialisierten Beratungsleistungen zu zeigen:
- Energieberater:innen analysieren die technischen Daten und identifizieren Einsparungspotenziale. Sie bewerten Konzepte zur Energieeinsparung und führen Kund:innen sicher durch die Vielzahl an Förderungen.
- Consultants in Bauphysik erstellen Prognosen, Messungen und Simulationen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden. Sie setzen Nachhaltigkeitskonzepte um, von der frühen Planung bis zur Abnahme.
- Consultants in Nachhaltigkeit wirken koordinierend in multidisziplinären Teams, die Architekt:innen, Bauphysiker:innen und andere Fachleute vereinen. Sie stehen Architekturbüros zur Seite und begleiten die Umsetzung von Baumaßnahmen und Nachhaltigkeitskonzepten.
- Senior Real-Estate Consultants betreuen Kund:innen und sorgen für die rechtzeitige Erfüllung ihrer Bedürfnisse. Sie beraten diese laufend zu Neuerungen und sind deren Schnittstelle zu dem breiten Spektrum an in-house Kompetenzen von Wüest Partner.
Diese vier Stellen sind nur der sichtbare Teil der Kompetenzen einer Immobilienberatung. Intern arbeiten z.B. Software-Entwickler:innen an digitalen Lösungen, die Data-Scientists mit allen relevanten Daten speisen, während Fachkräfte Objekte digital erfassen, um nur einige zu nennen.
Immobilienberatung ist eine Aufgabe für Firmen, die alle Bereiche der Immobilienwirtschaft abdecken
Gewinnbringende Immobilienberatungen, besonders für größere Kund:innen, können heutzutage nur durch ganze Teams von Fachleuten geleistet werden. Das bieten Immobilienberatungsunternehmen wie Wüest Partner, noch dazu flächendeckend in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Dadurch können auch Kund:innen mit geografisch gestreuten Portfolios betreut werden.
Wie eingangs erwähnt, ist der Immobilienbereich zu komplex geworden, um Eigentümer:innen und deren Mitarbeiter:innen allein zu lassen. Besonders die Herausforderung der Dekarbonisierung, verlangt nicht nur Zugang zu Expertise, Erfahrungen und Einfallsreichtum, um diese so vorteilhaft wie möglich umzusetzen. Diese Verantwortung muss einem professionellen Beratungsunternehmen nicht nur gegenüber seinen Kund:innen, sondern auch gegenüber der Gesellschaft bewusst sein.
Wenn Sie erfahren möchten, wie das Beratungsteam von Wüest Partner Ihnen helfen kann, freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme.
Häufige Fragen zum Thema Immobilienberatung
Was kostet eine Immobilienberatung?
Diese Frage lässt sich schwer pauschal beantworten, da es von der jeweiligen Aufgabe abhängt. Die Bewertung eines Gebäudes wird andere Kosten aufrufen als die eines ganzen Immobilienportfolios mit 10.000 Einheiten, eine Nachhaltigkeitsberatung zur Feststellung eines Ist-Zustands fällt günstiger aus, als die Erarbeitung energetischer Sanierungspläne oder die Erstellung eines CO2-Absenkpfades mit über 20 Jahren gestaffelte Maßnahmen. Als Faustregel gilt: Je komplexer die Aufgabe und je mehr Objekte diese involviert, desto höher der Aufwand. In der Regel sind Kund:innen von größeren Immobilienberatungen institutionelle Investor:innen oder Halter:innen von großen Beständen, bei denen Dienstleistungen im fünf- oder sechsstelligen Bereich liegen.
Was ist ein Immobilienberater bzw. eine Immobilienberaterin?
Die Fragen rund um Immobilien sind vielseitig, komplex und wenn es um Bestimmungen geht, fließend. Wenn Eigentümer:innen Wissen benötigen und auf dem letzten Stand sein wollen, wenden sie sich an Immobilienberater:innen. Diese verfügen über die jeweilige Expertise, die Eigentümer:innen meist fehlen. Immobilienberater:innen können eine Person oder eine Firma sein, die auf ein Thema spezialisiert sind oder aber ein breiteres Spektrum abdecken. Professionelle Immobilienberater:innen arbeiten meistens in Firmen, die alle Bereiche der Immobilienwirtschaft bedienen: Bewertung, Verwaltung, Finanzierung, Standortanalyse oder Digitalisierung, um nur einige zu nennen.
Was macht man als Immobilienberater bzw. Immobilienberaterin?
Immobilienberater:innen stehen Eigentümer:innen oder Investor:innen zur Seite und helfen ihnen, ihre Ziele zu erreichen. Diese können mannigfaltig sein: Optimierung der Rendite, Erstellung eines CO2-Absenkungspfads, energetische Sanierungen, Beratung bei Projektentwicklungen, Bewertung ihres Portfolios und Empfehlungen zur Wertsteigerung. Die Immobilienberatung ist ein weites Feld, das sämtliche Aspekte der Immobilienwirtschaft abdeckt. Daher gibt es nicht die typische Tätigkeit von Immobilienberater:innen, sondern die Beratung deckt eine Vielzahl von Aktivitäten ab, die sehr spezialisiert sein können. Die aktuell häufigsten Spezialbereiche von Immobilienberater:innen listen wir hier auf:
- Energieberater:innen analysieren die technischen Daten und identifizieren Einsparungspotenziale. Sie bewerten Konzepte zur Energieeinsparung und bieten Orientierung in der weiten Förderungslandschaft.
- Real-Estate-Berater:innen betreuen Kund:innen und sorgen für die rechtzeitige Erfüllung ihrer Bedürfnisse. Sie beraten diese laufend zu Neuerungen und sind deren Schnittstelle zum breiten Spektrum an in-house Kompetenzen einer Immobilienberatung.
- Bauphysik-Berater:innen erstellen Prognosen, Messungen und Simulationen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden. Sie setzen Nachhaltigkeitskonzepte um, von der frühen Planung bis zur Abnahme.
- Nachhaltigkeits-Berater:innen wirken koordinierend in multidisziplinären Teams, die Architekt:innen, Bauphysiker:innen und andere Fachleute vereinen. Sie stehen Architekturbüros zur Seite und begleiten die Umsetzung von Baumaßnahmen und Nachhaltigkeitskonzepten.
Wie viel verdient ein Immobilienberater bzw. eine Immobilienberaterin?
Die Gehälter von Immobilienberater:innen lehnen sich an die von anderen Beratungsberufe an. Die Einstiegs-Bruttogehälter bewegen sich im mittleren fünfstelligen Bereich, allerdings kann das je nach Firma unterschiedlich ausfallen. Internationale Beratungen bieten in der Regel höhere Gehälter als regionale Player, der Standort ist ein weiterer Faktor. Führende Job-Portale geben Spannen an, die jedoch etwas voneinander abweichen.
Was bedeutet Immobilien Consulting?
Consulting ist das englische Wort für Beratung, daher ist Immobilien Consulting identisch mit Immobilienberatung. Anglizismen haben sich im Bereich der Wirtschaft fest etabliert, nicht selten weil sie den Vorteil der Kürze haben. So ist Real Estate etwas schneller gesagt als Immobilienwirtschaft, Cash Flow üblicher als Kapitalfluss. Letztendlich ist das auch eine Frage von persönlichen Präferenzen und zum Teil auch von Trends – Lehnwörter sind keine Seltenheit. Die meisten Begriffe aus dem Finanzwesen wie Rendite, Bilanz, Kredit und Konto kommen aus dem Italienischen.
Was ist wichtig bei einem Immobilienberater bzw. einer Immobilienberaterin?
Immobilienberater:innen sollten unabhängig sein und zusätzlich über solide Referenzen und Erfahrungen verfügen. Unabhängig, um sicherzustellen, dass die Empfehlungen neutral sind und nur den Interessen der Auftraggeber:innen dienen. Besonders bei der Bewertung von Immobilienfonds ist die Unabhängigkeit der Bewerter:innen eine gesetzliche Vorgabe. Referenzen und Erfahrungen sind notwendig, weil Immobilienwirtschaft ein Bereich der Praxis ist. Daher entsteht beratungstaugliches Wissen nur durch tatsächlich umgesetzte Vorhaben. Je mehr Projekte Immobilienberater:innen durchgeführt haben, desto höher ist die Expertise. Die Anzahl der Projekte bürgt zusätzlich für deren Kompetenz und Fähigkeit, am Markt zu bestehen. Zusätzlich können anhand der Referenzen Auftraggeber:innen feststellen, ob die jeweiligen Immobilienberater:innen geeignet sind.
Wie wird man Immobilienberater bzw. Immobilienberaterin?
Viele Wege führen zum Beruf der Immobilienberater:innen: Entweder über eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder ‑frau, oder über den Besuch einer Fachhochschule mit dualen Lehrgängen der Immobilienwirtschaft. Eine weitere Möglichkeit ist das Studium einschlägiger Fachrichtungen an einer Universität wie BWL, Architektur, Ingenieurswesen oder Jura. Es gibt keinen “richtigen” Weg zur Immobilienberatung, denn das im Berufsalltag nötige Fachwissen wird entweder durch Berufserfahrung und/oder durch Weiterbildungen erreicht. Grundsätzlich unterscheiden sich die Ausbildungen durch ihren Schwerpunkt: kaufmännisch oder technisch. Abgesehen von fachlicher Kenntnis sind eine Handvoll grundlegender Eigenschaften notwendig: Freude am Kundenkontakt, die Fähigkeit, klar und präzise zu kommunizieren, hohe Auffassungsgabe sowie Teamfähigkeit, da professionelle Immobilienberatungen mehrere Fachexpertisen bündeln. Heutzutage ist eine Affinität für digitale Tools eine zusätzliche Eigenschaft, um als Immobilienberater:innen zu bestehen, da Immobilien immer mehr zu einer datengetriebenen Branche werden.
Welche Möglichkeiten zur Immobilienberater-Ausbildung gibt es?
Die Ausbildung zur Immobilienkaufmann oder ‑frau lässt sich entweder über eine Industrie- und Handelskammer absolvieren oder bei einem Wohnungsunternehmen, bzw. Firmen, die über viele Immobilien verfügen, hier eine entsprechende Liste. Wer den Weg eines dualen Studiums der Immobilienwirtschaft bevorzugt, wird bei über 30 Hochschulen in Deutschland fündig, die wir hier auflisten. Eine Übersicht der über 80 berufsbegleitenden Weiterbildungen findet sich hier.
Wie sieht der Immobilienberater-Beruf und das Berufsbild aus?
Das Berufsbild von Immobilienberater:innen ist so facettenreich wie die Immobilienwirtschaft selbst. Berater:innen für Immobilien-Management analysieren die Prozesse der Immobilienverwaltung, von der operativen Bewirtschaftung von Gebäuden wie Vermietung, Instandhaltung und Kommunikation mit Mieter:innen, bis zu komplexeren Aufgaben des Portfolio- und Asset Managements. Energie: oder Nachhaltigkeitsberater:innen entwickeln Konzepte zu Energieeinsparungen, CO2-Absenkpfade und führen Eigentümer:innen durch die Förderlandschaft. Berater:innen für Projektentwicklungen analysieren passende Standorte und treffen eine engere Auswahl, wirken bei der Konzeption mit, der Auftragsvergabe und begleiten die bauliche Umsetzung. Real-Estate-Berater:innen sind die Anlaufstelle für Kund:innen und sorgen für die Erfüllung ihrer Bedürfnisse, indem sie die In-House Expert:innen koordinieren. Eines ist den unterschiedlichen Beratungsarten gemein: Es sind alles sehr vielseitige Aufgaben, die aus einer Mischung aus Büroarbeit, Kundenkontakt und Vor-Ort-Terminen bestehen.
Welche Immobilienberater-Aufgaben gibt es?
Die Aufgaben von Immobilienberater:innen hängen von ihrer Spezialisierung ab, die von Nachhaltigkeit über Management bis hin zu strategischen Empfehlungen bei größeren Portfolien reicht, siehe dazu den Eintrag weiter unten. Bei allen Richtungen gibt es eine Konstante: Weiterbildungen sind heutzutage die Norm, da sich das regulatorische und technologische Umfeld konstant ändert. Das regulatorische Umfeld beeinflusst alle Aspekte der Immobilienwirtschaft, vom Bau bis zur Bewirtschaftung. Auch technologische Entwicklungen, sei es in der Bauweise, bei Materialien, in der Erzeugung von Wärme und Strom und mit digitalen Tools, verändern die Aufgaben und den Berufsalltag von Immobilienberater:innen ständig. Somit gehört es zu den Aufgaben von Immobilienberater:innen, ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten.
Was macht eine gute Immobilienberatung aus?
In einem so dynamischen Bereich wie der Immobilienwirtschaft ist das eine so berechtigte wie schwierige Frage. Eine Handvoll Kriterien erlauben die Spreu vom Weizen zu treffen. Um die Qualität einer Immobilienberatung zu prüfen, sollte man auf vier Sachen achten.
Erstens: Die Qualität der Expertise: Ist die Immobilienberatung durch ihre Beiträge und andere Publikationen in der Lage, die derzeitigen Herausforderungen klar und anschaulich zu vermitteln?
Zweitens: Wie gehen sie mit dem Thema Daten und Digitalisierung um? Verfügen sie über ein In-House Datenteam, entwickeln sie eigene Lösungen, oder sind sie von Drittanbietern abhängig?
Drittens: Zertifizierungen. Davon gibt es eine Fülle, der Grad der Abdeckung zeigt, wie aktiv sie das Thema angehen.
Viertens: Geografische Abdeckung. Sind sie nur regional aktiv oder bundesweit, vielleicht sogar in mehreren Ländern? Ein weiterer Aspekt ist die Größe, wobei das wenig über die Qualität der Beratung aussagt. Vielmehr muss es zur Größe der Auftraggeber:innen passen: Ein regionales Wohnungsunternehmen ist vielleicht durch eine regionale Beratung besser betreut als durch einen internationalen Player, während es sich bei in mehreren Ländern aktiven Akteur:innen genau umgekehrt verhält.
Was genau ist die strategische Immobilienberatung?
Mit strategischer Immobilienberatung wird eine übergeordnete Ebene der Beratung bezeichnet, die bei Vorhaben einer gewissen Dimension eine Rolle spielt. Typischerweise handelt es sich um Vorhaben, die ganze Märkte in einem oder mehreren Ländern im Blick haben. Strategische Beratung wird meistens von institutionellen Investor:innen benötigt, ein klassisches Beispiel sind z.B. Pensionsfonds oder Versicherungen, die in Immobilien anlegen oder ihr bestehendes Portfolio optimieren wollen. Allerdings können Kund:innen auch Körperschaften oder Firmen sein, wie Städte oder Konzerne, die viele Immobilien halten. Das Ziel einer strategischen Immobilienberatung ist, die Investitionen so zu gestalten oder das Portfolio so zu verwalten, dass am meisten Gewinn und Wertsteigerung erreicht werden. Ein typischer Bereich der strategischen Immobilienberatung ist das Investment Consulting.
Was ist eine unabhängige Immobilienberatung bzw. unabhängige Immobilienberater:innen?
Die Unabhängigkeit einer Immobilienberatung ist von entscheidender Bedeutung. Professionelle Immobilienberatungen müssen frei von jeder Abhängigkeit sein, um die besten Lösungen für ihre Kund:innen entwickeln zu können. Bei der Bewertung von Immobilienfonds ist die Unabhängigkeit der Bewerter:innen sogar eine gesetzliche Notwendigkeit. Manchmal sind Immobilienberatungen ausgelagerte Einheiten von Drittfirmen, die sich durch die Beratung neue Kund:innen erhoffen. Das ist der Fall bei Banken und anderen Finanzdienstleister:innen, kann aber auch im Bereich der Nachhaltigkeit oder der Energieversorgung vorkommen. Die Unabhängigkeit einer Immobilienberatung lässt sich durch ihre Entstehungsgeschichte prüfen, oder wer es genau wissen will, durch einen Blick in die Liste der Gesellschafter:innen.
Wo kann man am besten als Immobilienberater:innen einsteigen?
Das hängt davon ab, welcher der vielen Bereiche der Immobilienberatung einen interessiert (Beratung für Nachhaltigkeit, Projektentwicklung, Verwaltung, Investment usw.). Wenn das feststeht, sollte eine einschlägige Ausbildung und Praktika bei einer Beratung oder einem Wohnungsunternehmen absolviert werden, die auch die gewünschte Tätigkeit durchführen. Im Fall eines Studiums ist es ähnlich, parallel zur Wahl der Fachhochschule oder der Universität sollten passende Unternehmen für Praktika gesucht werden. Wer sich noch nicht im Klaren ist, in welchem Bereich der Beratung sie oder er arbeiten will, kann das “on the job” herausfinden. Ein Quereinstieg ist ebenfalls möglich durch Weiterbildungen, allerdings sollte die bisherige Berufserfahrung einen Bezug zu Immobilien haben. Aktuell werden in der Immobilienbranche sehr viele Nachhaltigkeitsberater:innen gesucht, um das Verwalten, das Investieren oder das Bauen in Einklang mit den Klimazielen zu bringen. Über die Karrieremöglichkeiten bei einer der führenden Immobilienberatungen, Wüest Partner, erhalten Sie hier einen Einblick.
Welche Immobilienberatung bietet Wüest Partner an?
Wüest Partner ist eine der führenden Immobilienberatungen und deckt sämtliche Aspekte der Immobilienwirtschaft ab, von der Entwicklung über den Betrieb bis zur Transaktionsberatung. Die Kund:innen sind institutionelle Investor:innen, Halter:innen großer Bestände und die öffentliche Hand. Die Kombination aus Daten, Expertise und digitalen Lösungen ist einmalig.
Mit fünf Standorten – Berlin, München, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg deckt die Beratung das gesamte Bundesgebiet ab. Mit weiteren Standorten in Frankreich und der Schweiz ist Wüest Partner in der Lage, auch international tätige Unternehmen zu beraten.
Lesen Sie mehr über das Wüest Partner Angebot für eine professionelle Immobilienberatung.
Immobilienberatung Frankfurt
Mit seinem Standort in Frankfurt liegt Wüest Partner in einer der dichtesten Immobilienmärkte Deutschlands, der in den letzten fünf Jahren Preiszuwächse von 5 bis 7 % aufwies. Zusätzlich profitiert Wüest Partner von der Nähe zu Akteur:innen der Finanzbranche.
Immobilienberatung Berlin
Wüest Partners Standort in Berlin profitiert von der Nähe zu erstklassigen Universitäten, die führend bei IT und technologischen Entwicklungen sind, und von der Dynamik der Hauptstadt Deutschlands. Hier sind die Immobilienpreise in den letzten 10 Jahren um 65 Prozent gestiegen.
Immobilienberatung München
Der Standort in München von Wüest Partner befindet sich im Herzen eines der wirtschaftsstärksten Gebiete Deutschlands mit einer hohen und innovativen Bauaktivität. Die Immobilienpreise in Bayern stiegen seit 2016 um 7,5 Prozent jährlich, das Land will bis 2040 eine klimaneutrale Immobilienbranche haben.
Immobilienberatung Hamburg
Mit dem Standort in Hamburg deckt Wüest Partner den gesamten Norden Deutschlands ab, der mit international vernetzten Hafenstädten, großen Unternehmen und ländlichen Gebieten eine Mischung aus Wirtschaftskraft und Lebensqualität bietet.
Immobilienberatung Düsseldorf
Der Standort in München von Wüest Partner befindet sich im Herzen eines der wirtschaftsstärksten Gebiete Deutschlands mit einer hohen und innovativen Bauaktivität. Die Immobilienpreise in Bayern stiegen seit 2016 um 7,5 Prozent jährlich, das Land will bis 2040 eine klimaneutrale Immobilienbranche haben.
Deutsch-französisiche Immobilienberatung
Mit dem Standort in Paris bietet Wüest Partner seinen Kund:innen einen Weg in die Immobilienmärkte Frankreichs und umgekehrt, den französischen Akteur:innen den Zugang zu den Märkten im deutschsprachigen Raum. Damit haben international agierende Akteur:innen die passende Beratung an ihrer Seite.
Kontaktpersonen für Deutschland und die Schweiz
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Immobilienentwicklung
Asset und Portfolio Management
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Immobiliensoftware
Nachhaltigkeit
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Letzte Aktualisierung: 07. Mai 2025