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Erneue­rungs­stra­tegien und CO₂-Reduktion für UBS «Sima»

Letzte Aktualisierung: 24. April 2025

Der Immobi­li­en­fonds UBS «Sima», der grösste der Schweiz, befasst sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema Nachhal­tigkeit und besonders mit der Reduktion der CO2-Emissionen der bestehenden Liegen­schaften. Bis 2050 soll die Schweiz und damit auch ihr gesamter Gebäu­depark CO2-neutral werden. UBS «Sima» sieht sich dabei in der Verant­wortung, nicht nur die Reduktion der Treib­haus­gas­emis­sionen voran­zu­treiben, sondern gleich­zeitig im Sinne der Anleger die bestmög­liche Rendite zu erzielen – voraus­schauend, syste­ma­tisch, strate­gisch.

Spannungsfeld

Im Spannungsfeld zwischen CO2-Reduktion und Wertent­wicklung wurde Wüest Partner damit beauf­tragt, eine strate­gische Planung zu entwi­ckeln, die nicht nur die zur Errei­chung der Nachhal­tig­keits­ziele nötigen Massnahmen berück­sichtigt, sondern gleich­zeitig auch ökono­misch inter­es­sante Nutzungs­re­serven einbe­zieht. Dabei war die Überlegung entscheidend, dass der Zeitraum bis 2050 knapp 30 Jahre und damit in etwa einen Sanie­rungs­zyklus umfasst. In diesem Zeitraum werden alle Liegen­schaften einmal saniert. Das heisst, bauliche Massnahmen sind auf jeden Fall nötig.

Graue Emissionen: Neuer Blick auf Kosten und Erträge

Ein verant­wor­tungs­voller Umgang mit dem Thema Treib­haus­gas­emis­sionen ist nur dann möglich, wenn nicht nur die im Betrieb anfal­lenden Emissionen, sondern auch die sogenannten grauen Emissionen berück­sichtigt werden, also die Emissionen, die aus den baulichen Massnahmen resul­tieren. Es war daher Teil des Auftrags, diese Emissionen in die Ermittlung der bestmög­lichen Strategie mitein­zu­be­ziehen. Die Lösung bestand darin, diese Emissionen mit einem Preis zu versehen. Dieser Preis bildet zusammen mit den Inves­ti­tionen die Kosten­seite. Auf der Ertrags­seite stehen die dank der baulichen Massnahmen erzielten wirtschaft­lichen Mehrwerte sowie die einge­sparten Emissionen.

Normstra­tegien

Grund­sätzlich stehen für Bestan­des­lie­gen­schaften vier Normstra­tegien zur Verfügung:

0. Fortführung:

Verzicht auf jegliche baulichen Massnahmen. Diese Strategie kommt in Anbetracht des langen Zeitraums von 30 Jahren und des in dieser Zeit zu errei­chenden des Netto-null-Ziels nicht infrage.

1. Energe­tische Sanierung:

Substi­tution des fossilen Wärme­er­zeugers, Dämmmass­nahmen, evtl. Photo­vol­ta­ik­anlage.

2. Erwei­terung:

Energe­tische Sanierung der Bestan­des­bauten plus Ausbau, Anbau, Aufbau oder Zusatzbau. Nur sinnvoll im Falle von Nutzungs­re­serven.

3. Ersatz­neubau:

Abbruch der Bestan­des­bauten plus Neubau. Nur sinnvoll, wenn die Bestan­des­bauten ein bestimmtes Alter haben und gleich­zeitig bedeu­tende Nutzungs­re­serven bestehen.

Priori­sie­rungs­me­cha­nismus

Konkret galt es, für alle Liegen­schaften die jeweils beste Normstra­tegie (Ertrag minus Kosten) sowie den optimalen Zeitpunkt für deren Umsetzung zu ermitteln. Da nicht alle Liegen­schaften gleich­zeitig saniert, erweitert oder neu gebaut werden können, wurde ein Priori­sie­rungs­me­cha­nismus entwi­ckelt, der es ermög­licht, für die Reali­sierung der geplanten Massnahmen eine ökono­misch und ökolo­gisch sinnvolle Reihen­folge zu finden. Diese berück­sichtigt die Verfüg­barkeit der finan­zi­ellen Mittel (beschränktes jährliches Inves­ti­ti­ons­vo­lumen), die zur Verfügung stehenden perso­nellen Ressourcen sowie die bautech­ni­schen Notwen­dig­keiten.

«Social» und «Gover­nance» komplet­tieren das ESG-Rating

Das Projekt steht kurz vor der Vollendung. Es soll in naher Zukunft erweitert werden zu einem kompletten ESG-Rating: Nachdem bisher die Kompo­nente E (Environ­mental) im Zentrum stand, soll in einem nächsten Schritt der Fokus auf die beiden anderen Kompo­nenten S (Social) und G (Gover­nance) gerichtet werden.

Weiter­füh­rende Infor­ma­tionen

Der folgende Artikel befasst sich sehr ausführlich mit den hier skizzierten Erneue­rungs­stra­tegien:
Erneue­rungs­stra­tegien unter Berück­sich­tigung von Ökonomie und Ökologie

Weitere Artikel über den Zusam­menhang zwischen Immobi­li­en­werten und Nachhal­tigkeit finden Sie unter den folgenden Links:
Energe­tische Sanie­rungen: 3 Gewinner
Die Wirkung von Nachhal­tigkeit auf Immobi­li­en­werte
Inves­to­ren­um­frage zur Wertre­levanz der Nachhal­tigkeit
10 Faktoren, die den Wert von nachhal­tigen Liegen­schaften beein­flussen

Hinweis: Nachhal­tigkeit für Immobilien-Profis. Ein Kurs der Wüest Academy

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