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«Lymhof»: Studienauftrag zur Weiterentwicklung eines ehemaligen Industriegebiets 

23. Juni 2022

Das Geistlich-Areal, heute unter dem Namen «amRietpark» bekannt, ist mehr als nur ein ehemaliges Industriegebiet: Wer hier, direkt am Bahnhof Schlieren, ein Areal entwickelt, betreibt Städtebau. Der «Lymhof» ist Wohn- und Arbeitsort, Drehscheibe und Treffpunkt; er schafft Synergien und überrascht durch einen Nutzungsmix mit Mehrwert für alle. 

Wo die Ed. Geistlich Söhne AG einst Leim produzierten, entstand in den letzten Jahren ein attraktiver und moderner Lebensraum für alle Generationen – ein neues, dynamisches Quartier direkt am Bahnhof Schlieren. 
Wüest Partner begleitet die Geistlich Immobilia AG seit vielen Jahren und war mit Beratungsleistungen unterschiedlichster Art an der Entwicklung des einstigen Produktionsareals beteiligt. Nun galt es, die Entwicklung des zentralen Baubereiches B3 voranzutreiben. Dieser Baubereich befindet sich direkt bei der westlichen Personenunterführung am Bahnhof und bildet das Tor zum Quartier: Es ist der Ankunftsort für Bewohner:innen, Pendler:innen und Besucher:innen.  
Wüest Partner erhielt den Auftrag, gemeinsam mit der Bauherrschaft ein standort- und marktspezifisches Nutzungskonzept zu entwickeln und ein Konkurrenzverfahren mit Beteiligung von ausgewiesenen Planungsbüros durchzuführen. Die zu diesem Studienauftrag eingeladenen Büros sollten ein realisierungsfähiges Projekt vorlegen, das gut auf die herausfordernden Rahmenbedingungen des Standorts eingeht und die Nachhaltigkeit in all ihren Aspekten hochhält. Der Begriff «Schmelzpunkt» bildete dabei den Leitgedanken des Studienauftrags, folgende Themen waren dabei zentral: 

Adressbildung 
Eine architektonisch und städtebaulich hochwertige Konzeption soll eine identitätsstiftende Wirkung entfalten. Grosszügigkeit, eine flexibel ausbaubare Struktur, eine gute Aussenraumqualität und gebündelte Quartiernutzungen sind Stichwörter dazu. 

Vielfalt der Wohnformen 
Durchmischung ist ein wichtiges Ziel. Der Fokus liegt auf preisgünstigem Wohnen, die Wohnungen zeichnen sich aus durch einen hohen Nutzwert bei gleichzeitig geringem Flächenbedarf pro Bewohner:in. Konkret bedeutet dies z.B., dass eine 4-Zimmer-Wohnung neben einer grossen Wohnküche tatsächlich über 4 abschliessbare Zimmer verfügt. Dies ermöglicht eine flexible Nutzung, indem eines der Zimmer entweder als Wohn- oder als zusätzliches Schlafzimmer dienen kann. Ein differenziertes Spektrum an Wohnungen mit unterschiedlicher Zimmerzahl spricht ein breites Zielpublikum in verschiedensten Lebenssituationen an: Familien, Paare, Singles, Wohngemeinschaften, ältere Menschen.  

Intensive Flächennutzung, hohe Nutzerdichte 
Nach dem Prinzip der Suffizienz sollte den individuellen Wohnräumen nur so viel Raum wie nötig und sinnvoll geboten werden. Geteilte, zumietbare Flächen im Gästehaus gewährleisten Begegnungsmöglichkeiten und räumliche Flexibilität und stehen als Ergänzung zu den eher kleinflächigen Wohnungen zur Verfügung. 

Wohnergänzende und publikumswirksame Nutzungen im Erdgeschoss des Gästehauses 
Die zentrale Funktion als Schmelzpunkt kommt dem Gästehaus mit Bistro zu, das kleinere Quartierversorgungsfunktionen übernimmt, einige Hotel- und Gästezimmer anbietet und einen Co-Working-Space mit Sitzungszimmern bewirtschaftet.  

Gewerbeflächen 
Eine multifunktionale Halle bietet Platz für innovative Gewerbenutzungen sowie Räume für soziale Events. Auf dem Dach dieser Halle entstehen Duplex-Atelierwohnungen. Weitere Gewerbeflächen mit starkem Bezug zu den Bewohner:innen des Rietparks und zu Schlieren beleben die Erdgeschosse der Überbauung. 

Siegerprojekt 
Als Sieger gingen aus dem Wettbewerb Clou Architekten & Atelier Oriri Landschaftsarchitekten hervor. Sie reichten «ein eigenständiges Projekt in Holzbauweise mit wohl proportionierten Wohnungen, vielfältigen Freiräumen und einem anregend programmierten und ausgestalteten Pförtnerhaus ein. Der neue öffentliche Weg zwischen Bahn und Park stärkt die Vernetzung in Schlieren entscheidend. Die kleinräumige Setzung lädt zum Entdecken und Verweilen ein und bietet zu den hermetischen grossen umliegenden Bauten eine wohltuende Alternative.» (Begründung der Jury) 

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