Klimafahrpläne und Nachhaltigkeitsstrategie für die HanseMerkur Grundvermögen
19. Juli 2024
Im Jahr 2022 beauftragte die HanseMerkur Grundvermögen (HMG), einer der führenden Investment- und Asset-Manager in Deutschland, das Beratungsunternehmen Wüest Partner mit einer umfassenden Nachhaltigkeitsprüfung für 84 Bestandsobjekte. Im Jahr 2023 folgte der Auftrag, eine strategische Entwicklung des gesamten Immobilienportfolios vorzunehmen.
Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie
Dieses Strategieprojekte umfasste drei Zielsetzungen:
- Das Hauptziel dieses Strategieprojekts war die Erstellung konkreter Klimafahrpläne zur Dekarbonisierung des Immobilienbestands.
- Darüber hinaus sollten weitere Handlungsfelder im ESG-Bereich auf Basis des bereits durchgeführten ECORE-Ratings identifiziert werden.
- Zusätzlich sollten mögliche Strategien zur Klassifizierung ausgewählter Fonds als «Artikel-8-Fonds» gemäss der EU-Offenlegungsverordnung SFDR entwickelt werden.
«Es ist wichtig, stets die langfristige Gesamtwirtschaftlichkeit von Liegenschaften im Blick zu haben, insbesondere bei der Konzeption kurz- bis mittelfristig umzusetzender Dekarbonisierungsstrategien. Denn diese können durch einen zeitnahen Stranding-Zeitpunkt oder eine dynamisch steigende CO2-Kostenbelastung beeinflusst werden. Aufgrund unserer interdisziplinären Kompetenzen konnten wir die operativen und regulatorischen Nachhaltigkeitsanforderungen an HMG in einer umfassenden Beratungsdienstleistung bündeln.»
Stefan Stute, Managing Partner, Wüest Partner.
Ansprüche an institutionelle Investoren
- Berücksichtigung von ESG-Aspekten als fester Bestandteil von Anlage- und Ankaufsstrategie institutioneller Endinvestoren
- Grösste Herausforderung im direkten und indirekten Bestand: Antizipation und Reduktion transitorischer Risiken, welche insbesondere von zu hohen CO2-Emissionen, Energie- und Ressourcenverbräuchen ausgehen
- Zusätzliche Herausforderung: Datenerhebung und -aggregation im Rahmen der zunehmenden ESG-Reportingpflichten, welche die EU durch die neue Corporate Social Responsibility Directive (CSRD) weiter verschärft
Grundlagen der Strategiekonzeption
Transparenz und Umsetzungsmassnahmen dank der Nachhaltigkeitsstrategie
Der erwartete Preis pro emittierter Tonne CO2 ist ein entscheidender Faktor für den Umsetzungszeitpunkt von Energieeffizienzmassnahmen und die Gestaltung einer regenerativen Energieversorgung. Bis 2026 ist dieser Preis im deutschen Gebäudesektor durch gesetzliche Festpreise gedeckelt. Ab 2027 soll der nationale Brennstoffemissionshandel (BEH) jedoch durch den europäischen Emissionshandel (ETS II) und das Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz (CO2KostAufG) abgelöst werden, was zu erheblichen Veränderungen führen wird.
Damit die HMG über die nötigen quantitativen Daten zur Entwicklung nachhaltiger Businesspläne verfügt und damit die eigene Portfolioqualität transparent beurteilen kann, berücksichtigte Wüest Partner die CO2-induzierte Risiken und definierte entsprechende CapEx-Budgets.
Zusätzlich wurden ausgewählte Fonds des Gesamtportfolios auf ihr Potential zur Klassifizierung als nachhaltiges Finanzprodukt («Artikel-8-Fonds») geprüft. Zuletzt wurden auf Basis der erarbeiteten ESG-Fahrpläne fondsspezifische SFDR-Strategieansätze entwickelt und mit konkreten Umsetzungsmassnahmen versehen.
«Diese umfassende Nachhaltigkeitsstrategie stellt sicher, dass die HanseMerkur Grundvermögen nicht nur den aktuellen regulatorischen Anforderungen gerecht wird, sondern auch langfristig eine führende Rolle im nachhaltigen Immobilienmanagement übernimmt.»
Lutz Kandzia, Referat ESG, HanseMerkur Grundvermögen
Ableitung aus den UN SDG’s:
- Mapping der Unternehmensziele mit den Immobilien-relevanten UN Sustainability Development Goals: Gesundheit und Wohlergehen (3), Bezahlbare und saubere Energie (7), Nachhaltige Städte und Gemeinden (11), Nachhaltige/r Konsum und Produktion (12), Massnahmen zum Klimaschutz (13)
- Analyse der aktuellen Fondsstrategie und Ableitung einer individuellen ESG-Strategie auf Basis der selektierten UN SDG‘s