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Mit verläss­lichen Daten zur optimalen Steuerung von Klima­ri­siken und Emissi­ons­re­duk­tionen des BLKB-Hypothekarportfolios

Letzte Aktualisierung: 22. April 2025

Die Offen­legung der Klima­aus­wir­kungen der Geschäfts­tä­tig­keiten grosser Schweizer Banken und Versi­che­rungen wird ab 2024 verpflichtend. Die Basel­land­schaft­liche Kanto­nalbank (BLKB) hat Wüest Partner beauf­tragt, die Treib­haus­gas­emis­sionen ihres Hypothe­kar­port­folios zu berechnen. Dies dient der effek­tiven Steuerung von Klima­ri­siken, der Nachhal­tig­keits­be­richt­erstattung und der Verfolgung von Emissi­ons­zielen.

Die Verordnung zur verbind­lichen Klima­be­richt­erstattung grosser Schweizer Unter­nehmen verpflichtet grosse Banken und Versi­che­rungen (mit 500 oder mehr Mitar­bei­tenden und einer Bilanz­summe von mind. CHF 20 Mio.) ab 2024, die Klima­aus­wir­kungen ihrer Geschäfts­tä­tigkeit offen­zu­legen (Umsetzung der TCFD-Empfehlungen des eidge­nös­si­schen Finanz­de­par­te­mentes). Gleich­zeitig wird ab 2024 auch die EU-Taxonomie diese Offen­le­gungs­pflicht für grosse Schweizer Unter­nehmen fordern. Einige Schweizer Banken haben schon vor 2024 angefangen, die Klima­aus­wir­kungen ihres Geschäftes zu veröf­fent­lichen.

In diesem Rahmen wurde Wüest Partner 2022 von der Basel­land­schaft­lichen Kanto­nalbank (BLKB) beauf­tragt, die Treib­haus­gas­emis­sionen ihres Hypothe­kar­port­folios zu berechnen. Die BLKB übt ein fortschritt­liches Engagement in den Dimen­sionen Mensch, Umwelt und Gesell­schaft aus und legt jährlich in einem Nachhal­tig­keits­be­richt die quanti­ta­tiven Fakten ihres Engage­ments offen.

«Die Basis für eine effektive Steuerung von Klima­ri­siken und eine zielge­richtete Reduktion der Treib­haus­gas­emis­sionen beruht auf der verläss­lichen Daten­er­hebung, Messung und Bewertung. Wüest Partner hat uns in all diesen Bereichen tatkräftig unter­stützt und ihr ergän­zendes Fachwissen einge­bracht», sagt Michaela Reimann, Senior Sustaina­bility Managerin der BLKB.

Body Part, Face, Head
Michaela Reimann

Standar­di­siertes Vorgehen bei der Emissi­ons­be­rechnung

Für die Berechnung der Treib­haus­gas­emis­sionen der BLKB-Hypotheken greift Wüest Partner auf ein standar­di­siertes Verfahren zurück, welches eigens für Hypothe­kar­port­folios entwi­ckelt wurde. Bei der Emissi­ons­be­rechnung wird stets sicher­ge­stellt, dass eine Kompa­ti­bi­lität mit Reporting-Frameworks wie TCFD und PCAF gewähr­leistet ist.

In einem ersten Schritt werden die Hypothe­kar­daten mit öffent­lichen Daten und statis­ti­schen Methoden ergänzt, um die Daten­qua­lität des Portfolios zu erhöhen. Dabei wird eine Gebäu­de­da­tenbank heran­ge­zogen, die alle öffent­lichen gebäu­de­scharfen Daten verbindet und somit einen digitalen Zwilling des Schweizer Gebäu­de­parks darstellt. Es soll sicher­ge­stellt werden, dass bei der Emissi­ons­be­rechnung möglichst alle verfüg­baren liegen­schafts­spe­zi­fi­schen Infor­ma­tionen berück­sichtigt werden.

In einem zweiten Schritt werden die Emissionen für jede Liegen­schaft mithilfe des CO2-Rechners von Wüest Partner berechnet, welcher die Treib­haus­gas­emis­sionen nach verschie­denen Modell­an­sätzen wie dem Greenhousegas-Protocol oder der Life-Cycle-Analysis aufschlüsseln kann. Für den Fall der BLKB wurden folgende Emissionen gemäss Greenhousegas-Protocol berechnet (siehe Bild):

  • Scope 1: Direkt bei der Liegen­schaft anfal­lende Emissionen, welche bei der Verbrennung von fossilen Brenn­stoffen vor Ort produ­ziert werden
  • Scope 2: Emissionen, die bei der Produktion von impor­tierter Energie wie Elektri­zität oder Fernwärme anfallen
  • Scope 3: Alle anderen indirekten Emissionen, die vor- oder nachge­lagert anfallen können. Für die BLKB wurde lediglich Scope 3 Kategorie 3 berechnet (energie- und brenn­stoff­be­zogene Aktivi­täten, die nicht in Scope 2 enthalten sind).
  • Hinweis: Es gilt zu beachten, dass es sich bei den berech­neten Scope 1 und 2‑Emissionen aus Sicht der Bank um Scope 3‑Emissionen handelt, da die Emissionen nicht bei der Bank selber anfallen, sondern bei den Haus- und Wohneigentümer:innen.
Neighborhood, Terminal, Outdoors

Nebst den Emissi­ons­be­rech­nungen wurden für jede Liegen­schaft die Anzahl Jahre eruiert, ab wann die Liegen­schaft mehr emittiert als gemäss Zielab­senkpfad wünschenswert, was bedeutet, dass die Liegen­schaft zu diesem Zeitpunkt zu einem «Stranded Asset» wird.

Offen­legung der Klima­wir­kungen als Basis für nachhal­tiges Engagement seitens BLKB

Die BLKB verwendet die Resultate aus der Emissi­ons­be­rechnung für den jährlichen Nachhal­tig­keits­be­richt, in dem verschiedene Indika­toren in den vielzäh­ligen Dimen­sionen der Nachhal­tigkeit offen­gelegt werden. Die Emissi­ons­be­rechnung dient weiter als Grundlage für die Bewertung und Steuerung der Klima­ri­siken sowie für die Berechnung des Absenk­pfades hin zu Netto-Null.

Mehrjährige Durch­füh­rungen der Emissi­ons­be­rechnung sind besonders spannend, da Zeitreihen berechnet werden können und die Zieler­rei­chung der Bank verfolgt werden kann. Nebst Vorjah­res­ver­gleichen erarbeitet Wüest Partner zudem Emissi­ons­bench­marks, um anony­mi­sierte Peerver­gleiche innerhalb der Branche zu ermög­lichen.

Indivi­duell massge­schnei­derte Lösungen

Die Dienst­leis­tungen von Wüest Partner im Bereich der Emissi­ons­be­rech­nungen sind stets indivi­duell massge­schneidert: Von Offline­lie­fe­rungen bis hin zu inter­ak­tiven Dashboards oder Unter­stützung im Reporting bieten wir alle Leistungen an.

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