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Immo-Monitoring Januar 2025: Die wichtigsten Trends auf einen Blick

Veröffentlicht am: 06. Februar 2025 Letzte Aktualisierung: 22. April 2025

Am 31. Januar 2025 haben wir die neue Ausgabe des Immo-Monitoring 2025 veröf­fent­licht. Darin finden Sie die neuesten Analysen zu den wichtigsten Segmenten im Schweizer Immobi­li­en­markt. In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Trends zusammen.

Dynami­scheres Umfeld für Invest­ment­markt

Immobi­li­en­in­vest­ments haben in den letzten Monaten an Attrak­ti­vität gewonnen, weil alter­native Anlage­formen wie zum Beispiel Staats­an­leihen durch den Rückgang der Rendite an Reiz verloren haben. Im Dezember 2024 lag die Rendite für zehnjährige Bundes­ob­li­ga­tionen nur noch bei 0.3%, was unter anderem auf die Zinspo­litik der Schwei­ze­ri­schen Natio­nalbank (SNB) zurück­zu­führen ist. Die SNB senkte ihre Leitzinsen im Jahr 2024 in vier Schritten von 1.75% auf 0.5%.

Angesichts der sehr niedrigen erwar­teten Infla­ti­onsrate für 2025 (0.3%) sowie der voraus­sichtlich fortge­setzten Zinssen­kungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) und allen­falls durch die US-Notenbank (Fed) steigt zugleich der Aufwer­tungs­druck auf den Schweizer Franken. In diesem Umfeld gilt eine Rückkehr zu einem Leitzins von 0% bis Ende 2025 als durchaus realis­tisch. Auch die Neubau­tä­tigkeit dürfte von dieser Entwicklung profi­tieren, da Baufi­nan­zie­rungen unter diesen Bedin­gungen günstiger geworden sind.


Wohnei­gentum: Starke Preis­an­stiege

Der Rückgang der Hypothe­kar­zinsen hat bei vielen Haushalten das Interesse am Erwerb von Wohnei­gentum wieder­belebt. Gleich­zeitig haben das Bevöl­ke­rungs­wachstum und die angespannte Situation auf dem Mietmarkt die Nachfrage weiter angekurbelt. So stieg die Zahl der Suchab­on­ne­ments für Einfa­mi­li­en­häuser im 4. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr um 17%, bei Stock­werk­ei­gentum um 19%. Diese starke Nachfrage trifft jedoch auf ein stagnie­rendes Angebot, da sich die zuneh­mende Anzahl an Baube­wil­li­gungen noch nicht in einem deutlich grösseren Angebot an verfüg­baren Wohnungen nieder­ge­schlagen hat. Infol­ge­dessen kam es 2024 erneut zu einem kräftigen Preis­an­stieg: +4.2% bei Eigen­tums­woh­nungen und +3.4% bei Einfa­mi­li­en­häusern.

Ist Wohnei­gentum überbe­wertet?

Angesichts des jüngsten Preis­an­stiegs bei Wohnei­gentum wollten wir heraus­finden, ob dieser Trend die wirtschaft­lichen Funda­men­tal­daten der Schweiz wider­spiegelt oder ob ein Risiko einer Überbe­wertung besteht. Mithilfe einer Regres­si­ons­analyse haben wir den Einfluss von sechs zentralen Wirtschafts-variablen (Bevöl­kerung, reales BIP, Arbeits­lo­sen­quote, Inflation, Hypothe­kar­zinssatz und Leerstand) auf die Immobi­li­en­preise unter­sucht. Anschliessend haben wir die tatsäch­liche Preis­ent­wicklung von Wohnei­gentum mit der vom Modell prognos­ti­zierten Funda­men­tal­schätzung verglichen. Die Ergeb­nisse zeigen, dass die Dynamik der Schweizer Wohnei­gen­tums­preise weitgehend mit der wirtschaft­lichen Entwicklung des Landes überein­stimmt und das Risiko einer Überbe­wertung oder einer Immobi­li­en­blase derzeit gering ist.

Mietwoh­nungen: Anhal­tende Anstiege der Angebots­mieten, rückläufige Bestan­des­mieten

Der Neubau von Mietwoh­nungen hat im Jahr 2024 zugelegt, wobei die Zahl der Baube­wil­li­gungen im Vergleich zu 2023 um 24% stieg – besonders dynamisch war die Entwicklung im Kanton Genf. Dennoch bleibt das Angebot an verfüg­baren Mietwoh­nungen begrenzt. Die im Jahr 2024 fertig­ge­stellten und auf den Markt gebrachten Wohnungen stammen gross­teils aus den Jahren 2022 und 2023, die durch tiefe Bewil­li­gungs­zahlen geprägt waren. Die Knappheit hält daher an und führt zu einem deutlichen Anstieg der Angebots­mieten um 4.7%. Im Jahr 2025 dürften die Angebots­mieten weiter steigen, aller­dings in einem modera­teren Umfang. Wir rechnen mit einem durch­schnitt­lichen Anstieg von 1.9% auf natio­naler Ebene.

Ein anderer Trend zeigt sich bei bestehenden Mietver­trägen: Durch die erwartete Senkung des Referenz­zins­satzes im März 2025 können viele Mieter eine Mietzins­re­duktion beantragen. Wir prognos­ti­zieren für laufende Mietver­träge einen durch­schnitt­lichen Rückgang von 0.9% im Jahres­verlauf.

Büromarkt: Stabiler Trend im 2025 erwartet

Das starke Beschäf­ti­gungs­wachstum im Jahr 2024 führte zu einer erhöhten Nachfrage nach Büroflächen. Gleich­zeitig kamen wegen der in den vergan­genen Jahren sehr geringen Neubau­tä­tigkeit nur wenige neue Flächen auf den Markt. Dadurch ging das Angebot zurück, und die Angebots­mieten stiegen landesweit leicht an, aller­dings gab es regional teils erheb­liche Unter­schiede.

In diesem Jahr fallen die Nachfra­ge­im­pulse jedoch geringer aus, da voraus­sichtlich weniger neue Stellen geschaffen werden. Die nach wie vor schwache Bautä­tigkeit verhindert zugleich ein Überan­gebot und stützt so das Gleich­ge­wicht am Markt. Wir erwarten daher 2025 eine nahezu stabile Entwicklung der Angebots­mieten für Büros (+0.1%).

Die Trans­for­mation des Detail­handels: Entwick­lungen, Heraus­for­de­rungen und Perspek­tiven

Der stationäre Detail­handel bewegt sich in einem heraus­for­dernden Umfeld: Einer­seits dürften sinkende Zinsen und Inflation sowie steigende Löhne die Konsum­laune beflügeln. Anderer­seits nimmt die Konkurrenz durch digitale Vertriebs­kanäle stetig zu. Besonders betroffen ist der Non-Food-Bereich, in dem der E‑Commerce-Anteil 17% erreicht – ein Wert, der sogar höher ist als während der Pandemie. Diese Entwicklung setzt sich auch in der tradi­tionell vom statio­nären Handel geprägten Weihnachtszeit fort. Vor diesem Hinter­grund bleiben die Qualität des Standorts und eine klare Diffe­ren­zie­rungs­stra­tegie wesent­liche Erfolgs­fak­toren.

Für 2025 sind die Prognosen weiterhin vorsichtig: Wir rechnen mit einem Rückgang der Angebots­mieten für Verkaufs­flächen um 1.5%, wobei je nach Region deutliche Unter­schiede zu erwarten sind.

Immo-Monitoring

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