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Coworking weiter auf dem Vormarsch

Veröffentlicht am: 08. Dezember 2023 Letzte Aktualisierung: 22. April 2025

Coworking-Spaces erfreuen sich weltweit grosser Beliebtheit. Der Schweizer Markt bildet da keine Ausnahme: Seit 2020 ist die Zahl der Coworking-Spaces um 67 Prozent gestiegen. In jüngster Zeit verdichten sich jedoch die Anzeichen für eine gewisse Markt­sät­tigung. Viele grössere Anbieter konzen­trieren sich derzeit darauf, die Auslastung an ihren bestehenden Stand­orten zu erhöhen statt neue Standorte zu eröffnen, wobei die Peripherie noch den grössten Anstieg an neuen Coworking-Spaces dokumen­tieren konnte. Gleichwohl werden Coworking-Spaces weiterhin als natür­licher Bestandteil von grösseren Baupro­jekten betrachtet, sowohl in Bürolie­gen­schaften als auch in grösseren Wohnüber­bau­ungen.

Gut erreichbare, attraktive Standorte

Viele Coworking-Spaces befinden sich an sehr attrak­tiven Lagen. Im Mittel liegen sie nur gerade 2 Gehmi­nuten (rund 160 Meter) von einer Halte­stelle des öffent­lichen Verkehrs entfernt. Neben der guten Erreich­barkeit punkten viele Coworking-Spaces mit einem breiten kulina­ri­schen Angebot in unmit­tel­barer Nähe: Im Durch­schnitt befinden sich 15 gastro­no­mische Betriebe innerhalb eines Radius von 500 Metern. Ausserdem liegt etwa die nächste Kinder­be­treu­ungs­ein­richtung im Mittel weniger als 300 Meter entfernt.

Ländliche Regionen holen auf

Zwei Drittel der Coworking-Spaces befinden sich in den dicht besie­delten Zentren. Den stärksten Zuwachs an Coworking-Spaces verzeichnete aller­dings die Peripherie – hier hat sich das Angebot in den vergan­genen drei Jahren beinahe verdoppelt. Ein Grund dafür dürfte der Trend «Workation» sein. Oft sind es Bergre­gionen, die Ruhe und Nähe zur Natur bieten und sich daher besonders für die Verknüpfung von Remote-Arbeit und Ferien eignen.

In diesen Regionen ist die Zahlungs­be­reit­schaft vonseiten der Nutze­rinnen und Nutzer dementspre­chend hoch. Die Mieten für einen Arbeits­platz in einem Coworking-Space an beliebten Touris­mus­orten wie Laax, Crans-Montana, Gstaad oder Zermatt liegen in etwa auf dem gleichen Niveau wie in den Gross­zentren. Reguläre Büroflächen kosten hier jedoch deutlich weniger. Damit eröffnen sich den Anbietern von Coworking-Spaces inter­es­sante Möglich­keiten für vergleichs­weise hohe Einnahmen. Aller­dings sind auch die Ansprüche an die Qualität der Arbeits­plätze und deren Ausstattung hoch.

Vielfältige Mietmo­delle

Die meisten Coworking-Spaces bieten unter­schied­liche Mietmo­delle an. Üblicher­weise mietet man sich stunden‑, tage‑, wochen- oder monats­weise ein, meist an einem flexiblen Arbeits­platz. Das bedeutet, dass man bei längerer Mietdauer einen Arbeits­platz auf sicher hat, aber nicht immer den gleichen. Für einen flexiblen Arbeits­platz muss mit einer Miete von rund 380 Franken pro Monat und Arbeits­platz gerechnet werden. Für einen fixen Arbeits­platz sind rund 20 Franken mehr zu budge­tieren. Viele Coworking-Anbieter bieten neben flexiblen und fixen Arbeits­plätzen auch die Möglichkeit, private Büros für mehrere Mitar­bei­tende anzumieten. Diese sind jedoch deutlich teurer und kosten im Mittel rund 700 Franken pro Monat. Grosse, top ausge­stattete Büros können sogar über 2500 Franken kosten.

Vielfältige Gründe für die starke Nachfrage

Die Remote-Arbeit ist aus der modernen Arbeitswelt nicht mehr wegzu­denken – genauso wie die Coworking-Spaces. Der Nutzen, den sie stiften, bleibt breit gefächert:

  • Unterwegs: Wer aus privaten oder geschäft­lichen Gründen unterwegs ist, schätzt die Möglichkeit, schnell und unkom­pli­ziert einen guten Arbeits­platz mit der nötigen Infra­struktur mieten zu können.
  • Flexi­bi­lität: Die meisten Coworking-Spaces bieten flexible Mietmo­delle an. Vor allem für junge, schnell wachsende Unter­nehmen, die ihren zukünf­tigen Büroflä­chen­bedarf nur schwer abschätzen können, kann eine Miete ohne langfristige Bindung vorteilhaft sein.
  • Kosten­er­sparnis: Für kleinere und mittlere Unter­nehmen können Räumlich­keiten in Coworking-Spaces unter Umständen günstiger sein als eigene Büroflächen. Ab einer gewissen Grösse können Betriebe hingegen Skalen­ef­fekte nutzen, sodass das klassische Büro für sie in den meisten Fällen die kosten­güns­tigere Variante darstellt.
  • Infra­struktur: Nicht alle Wohnungen eignen sich für Homeoffice. In Coworking-Spaces profi­tieren die Nutze­rinnen und Nutzer von einem profes­sionell einge­rich­teten Arbeits­platz.
  • Soziale Inter­aktion: Coworking-Spaces dienen nicht nur der Arbeit, sondern sind auch Begeg­nungsorte. Man kann hier Kontakte knüpfen, infor­melle Gespräche
    führen und sich über kreative Ideen austau­schen.
  • Arbeitsweg: Wer weit pendeln muss, zieht vielleicht dauerhaft oder für bestimmte Gelegen­heiten den Gang in den nächst­ge­le­genen Coworking-Space dem zeitrau­benden Weg ins Büro des Arbeit­gebers vor.
  • Abgrenzung: Im Homeoffice besteht die Gefahr der Vermi­schung von Arbeit und Privat­leben. Coworking-Spaces ermög­lichen einen Tapeten­wechsel und sorgen für eine Arbeits­at­mo­sphäre in einem profes­sio­nellen Umfeld.

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