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Insera­te­texte für Mietwoh­nungen mit klarem Fokus

Letzte Aktualisierung: 22. April 2025

Ein nicht abreis­sender Strom an Neubau­in­ves­ti­tionen und fehlende Inves­ti­ti­ons­al­ter­na­tiven haben in den letzten Jahren zu einer starken Angebots­aus­dehnung im Mietwoh­nungs­segment geführt. Gleich­zeitig hat die Nachfrage nach den neuen Wohnein­heiten nachge­lassen, da sich jüngst deutlich weniger neue Haushalte gebildet haben als noch in den Jahren von 2008 bis 2015. In der Folge ist die Zahl der leer stehenden Mietwoh­nungen auf 59’000 angestiegen, was 2.6% aller Mietwoh­nungen ausmacht. Für viele ausge­schriebene Mietob­jekte lassen sich entspre­chend immer schwerer Abnehmer finden, wodurch auch die Bedeutung der Insera­te­texte zunimmt.

Erheblich längere Vermark­tungs­dauern

Zwischen Anfang 2009 und Ende 2018 hat sich das quartals­weise inserierte Mietwoh­nungs­an­gebot substan­ziell von 97’600 auf 160’400 Einheiten erhöht. Während 2009 deren mittlere Vermark­tungszeit noch bei 30 Tagen lag, dauerte es 2018 schweizweit im Mittel 40 Tage, bis für ausge­schriebene Wohnungen neue Mieter gefunden wurden.

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In Regionen, die eine hohe Angebots­ziffer aufweisen, das heisst, deren Verhältnis von inserierten Wohnungen zum Wohnungs­be­stand über 11 % liegt, beträgt die Vermark­tungs­dauer im mittel sogar zwei Monate (Abbildung oben). Erwar­tungs­gemäss besteht ein enger Zusam­menhang zwischen hohen Angebots­ziffern und steigenden Inser­ti­ons­dauern; dies ist bei der Betrachtung der Schweizer MS-Regionen ersichtlich (Abbildung unten). Während in der MS-Region Zürich mit einer Angebots­ziffer von 3.1% die Vermark­tungs­dauer im Mittel 21 Tage beträgt, dauert es in der MS-Region Martigny mit einer Angebots­ziffer von 15.5% und 61 Tagen fast drei Mal so lange einen, neuen Mieter zu finden.

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Insera­te­texte unter der Lupe

Doch inwiefern haben Vermarkter bei der Ausschreibung von Objekten auf diese verän­derten Bedin­gungen reagiert? Zu diesem Zweck wurden Mietwoh­nungs­in­serate im Zeitraum von 2012 bis 2018 einer Textanalyse unter­zogen, in welcher die Nennung von Begriffen gezählt und im Zeitverlauf betrachtet wurde. Für die Insera­te­texte aus dem Jahr 2018 wurden folgende fünf Begriffe am meisten verwendet:

  • Wohnung (1)
  • Küche (2)
  • Balkon (3)
  • CHF (4)
  • Zimmer (5)

Von den Top 20 Begriffen in den Insera­te­texten aus dem Jahr 2018 haben folgende Begriffe, verglichen mit dem Jahr 2012, am meisten an Wichtigkeit zugenommen:

  • Badezimmer (+8 auf Platz 11)
  • Schlaf­zimmer (+8 auf Platz 14)
  • Einkaufs­mög­lich­keiten (+7 auf Platz 20)
  • Geschirr­spüler (+3 auf Platz 12)
  • CHF (+2 auf Platz 4)

Grund­sätzlich zeigt sich über die Jahre eine relativ stabile Wortwahl in den Mietwoh­nungs­in­se­raten. Inter­essant ist jedoch, dass preis­liche Angaben stark an Relevanz gewonnen haben. Wird die Analyse ausserdem nach ländlichen und urbanen Regionen diffe­ren­ziert, zeigen sich einige Unter­schiede. In ländlichen Regionen sind es Charak­te­ris­tiken des Objektes, die vermehrt genannt werden, so beispiels­weise die Begriffe ParkplatzSchlaf­zimmerBadezimmerDuscheWasch­ma­schine und Geschirr­spüler. Bei Mietwoh­nungs­in­se­raten in urbanen Gebieten wird mit den Begriffen BahnhofMinutenZürich, befindet, und Einkaufs­mög­lich­keiten vermehrt auf die Lage des Objektes einge­gangen.


Weitere Infor­ma­tionen

Für weiter­ge­hende Analysen zum Schweizer Immobi­li­en­markt können wir Ihnen die Frühlings­ausgabe des «Immo-Monitorings» 2019 | 2 empfehlen.

MIt den inter­ak­tiven Indizes zu den Mieten in den Wohnungs­in­se­raten behalten Sie einen Überblick über die neusten Entwick­lungen.