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Interaktive Preisindizes der Schweizer Wohnobjekte

10. Mai 2019

Die Verfassung des Schweizer Wohnungsmarkts lässt sich auf folgende Kurzformel bringen: Nach einer langjährigen Boomperiode zeigt er sich stabil, wobei auch deutliche regionale und segmentspezifische Gegensätze bestehen. So ist die Nachfrage sowohl bei den Wohneigentumsobjekten als auch bei den Mietwohnungen zwar vielerorts weiterhin intakt, aber hohe Preisniveaus und eine intensive Neubautätigkeit führen in einzelnen Regionen zu spürbaren Preisschwankungen, wie die Preisindizes in den letzten Quartalen zeigten.

Preisindizes: Schwankungen als Normalfall

Dass die Kaufpreise und Mieten im Zeitverlauf schwanken, ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Lang anhaltende Marktgleichgewichte und damit Preisstabilitäten sind selten anzutreffen. Zudem weisen Eigentumswohnungen grundsätzlich stärkere Preisschwankungen auf als Einfamilienhäuser. Dafür ist neben lokalen Standortqualitäten und dem örtlichen Nachfragepotenzial auch die Angebotsseite verantwortlich: Nach der Fertigstellung von neuen Mehrfamilienhäusern mit Eigentumswohnungen kommt oft eine grosse Anzahl neuer Objekte in kurzer Zeit und räumlich konzentriert auf den Markt.

Differenzen in den Regionen und den Segmenten

Weil in zahlreichen Gegenden der Schweiz die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen noch immer leicht steigen, wenn auch meist mit tieferen Wachstumsraten, haben die Kaufpreise vielerorts erneute Rekordniveaus erreicht. Dafür gibt es drei Gründe: Erstens hat der Wunsch nach Wohneigentum eher zu- als abgenommen, unter anderem begünstigt durch die besondere Konstellation auf dem Finanzierungsmarkt. So ist die Wohneigentumsquote hierzulande auf über 38 Prozent angestiegen, wobei der Anteil der Wohnkosten an den Haushaltsbudgets trotz höherer Preise heute nicht grösser ist als früher; die Haushaltseinkommen sind gestiegen und die Zinskosten gesunken. Zweitens kam es zu massgeblichen Qualitätsverbesserungen bei den Wohnobjekten – man denke etwa an energetische Fortschritte oder an den verbesserten Ausbaustandard. Und drittens wuchs der Konsum von Wohnfläche pro Kopf sowohl bei Miet- als auch bei Wohneigentumshaushalten stetig an. Es fand also eine nachfrageseitige Mengenausdehnung statt mit entsprechenden «Kostenfolgen».


Erklärungen

  • *Regionen: Die Schweizer Marktregionen sind zu den 8 «Monitoring-Regionen» zusammengefasst. Bei den interaktiven Indizes lassen sich alle 8 Regionen auswählen. Bei der Veränderungsraten sind aus Darstellungsgründen nur zwei Regionen auswählbar.
  • Die Wüest-Partner-Angebotspreisindizes werden für die folgenden Nutzungen berechnet: Mietwohnungen, Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser, Büro-, Gewerbe- und Verkaufsflächen. Sie basieren auf der Auswertung von Immobilienangeboten in Printmedien und auf Internetportalen. Die Aktualisierung erfolgt quartalsweise. Der Export der Daten ist hier möglich.
  • Die Wüest-Partner-Transaktionspreisindizes repräsentieren die Preisentwicklung eines mittleren Objekts (durchschnittliche Grösse, Ausbaustandard und Lagequalität) für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser für die Gesamtschweiz oder eine von 8 Marktregionen seit 1985 bis heute. Die Aktualisierung erfolgt quartalsweise. Der Export der Daten ist hier möglich. Auf Anfrage sind auch weitere Indizes greifbar.
  • Für die Angebotspreisindizes existieren seit 1996 Quartalswerte. Bei den Transaktionspreisindizes sind seit dem Jahr 2000 Quartalswerte verfügbar. Für den davor liegenden Zeitraum bestehen Jahreswerte, die über die obige Grafik auf Quartalsstufe linear interpoliert wurden.
  • Die interaktiven Grafiken wurden von Datahouse programmiert.