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Ein Rückblick auf die Entwicklung der Immobi­li­en­preise: Trends und Prognosen

Trends und Prognosen

Inhalts­ver­zeichnis

Die Entwicklung der Immobi­li­en­preise in Deutschland hat in den letzten Jahren eine beein­dru­ckende Dynamik gezeigt, doch zum ersten Mal zeigten einzelne Bereiche Schwächen. So gibt es erheb­liche Unter­schiede je nach Immobi­li­enart und Standort. Während der Markt für Wohnei­gentum bis zur Trend­umkehr im letzten Jahr ein konti­nu­ier­liches und starkes Wachstum verzeichnete, waren Gewer­be­flächen vergleichs­weise weniger attraktiv. Um fundierte Entschei­dungen zu treffen, ist aller­dings eine genauere Analyse der Immobi­li­en­preise erfor­derlich. Deshalb werfen wir in diesem Artikel einen Rückblick auf die Entwicklung der Immobi­li­en­preise in Deutschland, analy­sieren die aktuellen Trends und bieten Einblicke in die regio­nalen Unter­schiede.

  • Was hat sich in den letzten Jahren bei der Entwicklung der Immobi­li­en­preise getan?
  • Analyse der aktuellen Immobi­li­en­preise in Deutschland
  • Regionale Unter­schiede der Entwicklung der Immobi­li­en­preise
  • Wie können Immobilienexpert:innen der Kundschaft helfen, die Entwick­lungen der Immobi­li­en­preise zu verstehen?
  • Wie entwi­ckeln sich die Immobi­li­en­preise in Zukunft?
  • Wie Daten von Immobilienexpert:innen bei Entschei­dungs­fin­dungen den Unter­schied machen können

Was hat sich in den letzten Jahren bei der Entwicklung der Immobi­li­en­preise getan?

Die Preise auf dem deutschen Immobi­li­en­markt sind in den letzten fünf Jahren allgemein sehr stark gewachsen. Aller­dings zeigt eine detail­lierte Analyse, die nach Immobi­li­enart (Mietwoh­nungs­markt, Wohnei­gentum, und Gewer­be­flächen) und Standort aufschlüsselt, starke Unter­schiede. So hat zum Beispiel der Wohnei­gen­tums­markt für Einfa­mi­li­en­häuser, der Markt­spit­zen­reiter, seit 2017 preislich um über 50 Prozent­punkte zugelegt. Beim Schluss­licht, den Büros in deutschen Grund­zentren, sind die Angebots­mieten hingegen im gleichen Zeitraum um lediglich 14 Prozent­punkte gestiegen.

Mietwoh­nungs­markt: Entwicklung der Angebots­mieten

Der Mietwoh­nungs­markt in Deutschland hat den Investor:innen über die letzten fünf Jahre gerechnet große Zugewinne einge­bracht. Auffällig ist, dass in diesem Zeitraum die Entwicklung von Immobi­li­en­preisen in kleineren Zentren am stärksten war. So haben Angebots­mieten in Grund­zentren um über 40 Prozent­punkte zugelegt, während Oberzentren vergleichs­weise ‘nur’ um 26 Prozent­punkte gestiegen sind.

Werden nur die letzten zwölf Monate betrachtet, so zeigt sich ein ähnliches, für Inves­tie­rende positives Bild. Die Mietpreise sind in den Top‑7 Städten um 6.7% höher als vor einem Jahr, und in München zogen die Spitzen­mieten sogar um 11% an.

Der Markt für Wohnei­gentum: Entwicklung der Immobi­li­en­preise

Von 2017 bis Mitte 2022 war die Entwicklung der Immobi­li­en­preise am deutschen Wohnei­gen­tums­markt am stabilsten und höchsten. Inves­tie­rende haben hier im Schnitt regel­mäßige Gewinne einge­fahren und erzielten einen Zuwachs von über 50 Prozent­punkten.

Noch ist diese Immobi­li­en­ka­te­gorie weiterhin eine Klasse für sich. Die letzten Monate waren aller­dings von einer deutlichen Trend­umkehr gezeichnet. So sind im Vergleich zum Vorjah­res­quartal die Preise in den Top-7-Städten sowohl bei Eigen­tums­woh­nungen (-2.9%) als auch bei Einfa­mi­li­en­häusern (-6.6%) gesunken. Einer der Gründe dafür ist der starke Anstieg der Zinsen, der die Kauflaune drückt: Sind Kredite zu teuer, können viele Eigentum nicht mehr finan­zieren. Weniger Nachfrage bedeutet sinkende Preise.

Gewer­be­flächen: Entwicklung der Immobi­li­en­preise von Büros

Im Vergleich zu Wohnungen war die Inves­tition in deutsche Gewer­be­flächen im letzten halben Jahrzehnt weniger attraktiv. Zwar konnten zwischen 2017 und Anfang 2020 bei Angebots­mieten für Büros lange Zeit kleinere, konti­nu­ier­liche Zuwächse im zweistel­ligen Prozent­punkt­be­reich verzeichnet werden. Mit dem Ausbruch der Pandemie und vor allem dem Ausruf von Lockdowns im März und Dezember 2020 sowie der wachsenden Beliebtheit von Homeoffice, begann aller­dings eine Trend­umkehr.

Die stärkste negative Tendenz wurde in den Top‑7 Städten berichtet, wo die Büroan­ge­bots­mieten vom Höchst­stand in 2021 bis heute (Q1 2023) um ungefähr 15 Prozent­punkte gefallen sind. Ausreißer sind hier die Mieten für Büroflächen in Grund- und Mittel­zentren, welche im letzten Quartal gestiegen sind.

Erfahren Sie mehr: Immobi­li­en­markt Deutschland 2023 | 2


Analyse der aktuellen Immobi­li­en­preise in Deutschland

Allgemein war die Entwicklung der Immobi­li­en­preise in Deutschland in den letzten Monaten ein wilder Ritt. Aber auch hier bedarf es für eine höhere Aussa­ge­kraft eine nähere Betrachtung nach Immobi­li­enart.

Mietwoh­nungs­markt: Analyse der Immobi­li­en­preise

Des einen Leid des anderen Freud, zumindest für Inves­tie­rende. Aufgrund des derzeit wegen hoher Zinsen und Baukosten weniger erschwing­lichen Wohnei­gentums schießt die Nachfrage nach Mietob­jekten in die Höhe. Mietpreise stiegen in den sieben größten Städten deshalb im Vergleich zum Vorjah­res­quartal um 6.7%. Zusätz­licher Nachfra­ge­druck wird durch den Rückgang von Bauge­neh­mi­gungen sowie Stornie­rungen von Wohnungs­bau­pro­jekten erzeugt. Berlin reagierte auf die Markt­tendenz und verlän­gerte die Senkung der Mieterhö­hungs­grenze von 15% um weitere fünf Jahre.

Der Markt für Wohnei­gentum: Analyse der Immobi­li­en­preise

Beim Wohnei­gentum setzt sich der 2022 begonnene Abwärts­trend fort, wodurch in den größten Städten die Angebots­preise um 1% bis 11% zurück­ge­gangen sind. Mitgrund dafür sind das seit 2021 steigende Angebot sowie die Zurück­haltung von Kaufenden aufgrund der noch nicht abgeschlos­senen Findungs­phase des Preis­ni­veaus. Hinzu kommt die sinkende Erschwing­lichkeit, denn auch wenn Preise fielen, wurden Kredite und Bauleis­tungen viel teurer.

Gewer­be­flächen: Analyse der Immobi­li­en­preise

Büromieten stiegen in den letzten Monaten in allen Gemein­de­klassen, bis auf die sieben größten Städte, die derzeit von Stagnation geprägt sind. Auch die Spitzen­mieten stiegen und das trotz höherer Leerstands­quoten, was auf die hohe Nachfrage nach Premi­um­lie­gen­schaften (beste Lage, Ausstattung und Erfüllung von ESG-Anforderungen) zurück­zu­führen ist. Des Weiteren bedeutet die Aufgabe alter Waren­h­aus­standorte eine Chance für Flächen­an­mie­tungen in erstklas­sigen Einzel­han­dels­lagen, selbst wenn hierbei oft moderne Umnut­zungs­kon­zepte benötigt werden.

Lesen Sie mehr: Immobi­li­en­be­wertung: alles was Sie darüber wissen müssen


Regionale Unter­schiede der Entwicklung der Immobi­li­en­preise

Wenig überra­schend sind die Median-Mieten für Wohnungen in den deutschen Großstädten München (21,40€/m2),  Berlin (17,20€/m2), Frankfurt (16€/m2) sowie Stuttgart (15,20€/m2) am höchsten. Beim selbst­ge­nutzten Wohnei­gentum ist ebenfalls München mit einem Median-Kaufpreis von 9.000€/m2 einsame Spitze, gefolgt von Frankfurt (6.470€/m2) und Hamburg (5990€/m2). Eine detail­lierte Übersicht der vier geogra­fi­schen Haupt­re­gionen in Deutschland (West, Süd, Nord und Ost) liefert tiefere Einblicke.

Westdeutsche Wohnungs­märkte

Zur Halbzeit des Jahres 2022 ist der Westdeutsche Wohnungs­markt von steigenden Angebots­mieten und Kaufpreisen gekenn­zeichnet. Aller­dings wird das derzeitige Zinsniveau in naher Zukunft zu rückläu­figen Kaufpreisen über alle Markt­seg­mente hinweg führen. Langfristig ist aufgrund der nach wie vor gesunden Nachfrage und dem rückläu­figen Angebot in nachge­fragten Lagen jedoch von einem stabilen Markt­umfeld auszu­gehen. Die Top-Standorte Mainz, Köln, Münster, Wiesbaden und Frankfurt am Main bieten weiterhin das attrak­tivste Rendite-Risiko-Profil.

Erfahren Sie mehr: Westdeutsche Wohnungs­märkte: Daten 2022 & Perspek­tiven

Süddeutsche Wohnungs­märkte

Per Stand Q3 2022, ist der Süddeutsche Wohnungs­markt haupt­sächlich von Still­stand geprägt. Median-Mietpreise sind seit 2021 in acht von 20 Städten im Süden Deutsch­lands gefallen, in Ulm, Landshut, Passau und Würzburg hingegen um über drei Prozent gestiegen. Bei den Kaufpreisen spielt München weiterhin in einer eigenen Liga mit teils doppelt so hohen Summen als in anderen Städten. Aufgrund der hohen Zinssätze wird aber ein Abfallen der Kaufpreise über alle Markt­seg­mente hinweg erwartet. Auch hier bildet das Zusam­men­spiel aus gesunder Nachfrage und sinkendem Angebot, das ohnehin schon von niedrigen Leerstands­quoten gekenn­zeichnet ist, ein langfristig stabiles Markt­umfeld.

Erfahren Sie mehr: Süddeutsche Wohnungs­märkte: Daten & Perspek­tiven 2022

Norddeutsche Wohnungs­märkte

In einem Großteil von Norddeutschland sind die Mieten seit 2021 stark gestiegen. Die Ausnahme ist Wolfsburg mit einem Mietpreis­rückgang von 3%. Bei den Kaufpreisen für Eigen­tums­woh­nungen lag die Autostadt hingegen gemeinsam mit Osnabrück, Hannover und Lüneburg mit einem Anstieg von über 15% im absoluten Spitzenfeld. Allgemein zeigt Norddeutschland hier seit Anfang 2021 ein starkes Wachstum. So verzeichnete jede zweite Stadt im Verlauf des Jahres 2021 eine Preis­er­höhung von mehr als 10%. Auch bei Mehrfa­mi­li­en­häusern gehen die Kaufpreise nach oben.

Erfahren Sie mehr: Norddeutsche Wohnungs­märkte: Daten & Perspek­tiven 2022

Ostdeutsche Wohnungs­märkte

Das aktuelle Zinsniveau hat in 17 von 20 Städten zu teilweise stark rückläu­figen Kaufpreisen geführt. Im Schnitt sanken diese in Städten von 2022 bis zum ersten Quartal 2023 um 3,7 Prozent. Die Nachfrage nach Wohnraum in Ostdeutschland ist aller­dings weiterhin hoch und das Angebot bleibt begrenzt, wodurch langfristig von einem stabilen Markt­umfeld auszu­gehen ist. Die Wohnkos­ten­be­lastung, Neubau­tä­tigkeit und Anzahl an neuen Bauge­neh­mi­gungen sind zudem alle niedrig, weshalb weiterhin mit steigenden Mietpreisen bei Wohnungen in Ostdeutschland auszu­gehen ist.

Lesen Sie mehr: Ostdeutsche Wohnungs­märkte: Daten & Perspek­tiven 2023


Wie können Immobilienexpert:innen der Kundschaft helfen, die Entwick­lungen der Immobi­li­en­preise zu verstehen?

Immobilienexpert:innen tragen eine große Verant­wortung für die stabi­lität des Marktes zu gewähr­leisten, welcher auch immense Einflüsse auf die Gesell­schaft hat. Sie spielen eine entschei­dende Rolle, damit alle Akteur:innen, unabhängig von dem bereits vorhan­denen Fachwissen, die Entwicklung von Immobi­li­en­preisen besser verstehen können. Dabei sind vor allem drei Dinge wichtig.

  • Regel­mäßig aktuelle und detail­lierte Markt­be­richte sowie Bench­marking zu liefern, damit Kund:innen die Entwicklung von Immobi­li­en­preisen jederzeit verfolgen können
  • Das Wissen der Kundschaft mit Hilfe von Fachkursen, Seminaren und anderen Mittel zu erhöhen, damit sie ein besseres Verständnis der entschei­denden Faktoren für Immobi­li­en­preise gewinnen
  • Trans­parenz gewähr­leisten, damit sowohl Erfahrene als auch Neulinge am Markt sich der Risiken und Chancen des Immobi­li­en­markts bewusst sind

Wüest Partner unter­stützt Kund:innen auf allen Ebenen

Wüest Partner ist sich der Verant­wortung bewusst und stellt genau deshalb dafür folgende Lösungen bereit. Wüest Reports bietet Kund:innen indivi­dua­li­sierbare Standort- und Immobi­li­en­markt­daten. Das Reporting beinhaltet aktuelle Daten nicht nur auf Makro­ebene (Gesamtraum Deutschland), sondern auch für einzelne Bundes­länder, kreis­freie Städte und Landkreise, sowie Gemeinden. Auf lokaler Ebene erhalten Suchende sogar noch detail­lierte Infor­ma­tionen und Kennzahlen, zum Beispiel beim Vergleich von Zentren und Peripherie oder der Analyse von Preis­ent­wick­lungen in spezi­fi­schen Straßen.

Wüest Dimen­sions, die führende digitale Immobilien-Manaement-Lösung, besteht aus verschie­denen Modulen, welche die Kundschaft beim Immobi­li­en­ma­nagement unter­stützen. Das Modul Real Estate Market & Location Infor­mation ermög­licht es zum Beispiel, Immobilien-Indikatoren, Stand­ort­in­for­ma­tionen und wirtschaft­liche Daten in Echtzeit zu verfolgen, um Zeit zu sparen und bessere Einblicke zu erhalten. Und die Valuation & Analytics Lösung hilft Kund:innen die wichtigsten Werttreiber ihrer Immobilien und Portfolios zu identi­fi­zieren und zu beobachten.

Darüber hinaus organi­siert Wüest Partner auch regel­mäßig Fachkurse und bietet einen Newsletter an, um auf dem Laufenden zu bleiben und seine Kennt­nisse zu vertiefen.


Wie entwi­ckeln sich die Immobi­li­en­preise in Zukunft?

Bei der künftigen Entwicklung von Immobi­li­en­preisen in Deutschland muss zwischen kurz- und langfris­tigen Erwar­tungen unter­schieden werden. In den nächsten Monaten werden vor allem die Inflation und hohe Zinsen dazu führen, dass Immobilien für viele Kund:innen weniger erschwinglich werden. Dadurch sinkt die Nachfrage nach Wohnei­gentum, während sie folglich für Mietob­jekte steigt. Auf der Angebots­seite ist vor allem der zuletzt starke Anstieg der Baupreise hervor­zu­heben und die Anzahl an Bauge­neh­mi­gungen für neue Objekte. Entwi­ckeln sich beide weiterhin subop­timal, erhöht sich damit der Druck auf die Kaufpreise noch mehr. Langfristig ist aller­dings wegen der allgemein gesunden Nachfrage und dem solidem Angebot in Deutschland mit einem stabilen Markt­umfeld zu rechnen. Hier werden vor allem Nachhal­tig­keits­fak­toren von Immobilien weiterhin eine entschei­dende Rolle bei der Preis­findung spielen.


Wie Daten von Immobilienexpert:innen bei Entschei­dungs­fin­dungen den Unter­schied machen können

Damit Akteur:innen der Immobi­li­en­branche fundierte Entschei­dungen treffen können, ist eine genaue Kenntnis der Entwicklung der Immobi­li­en­preise unerlässlich. Dafür sind mittler­weile unzählige Daten vorhanden, bei denen es schwer ist, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wüest Partner, ein innova­tives und unabhän­giges Dienst­leis­tungs­un­ter­nehmen in der Immobi­li­en­wirt­schaft, steht Ihnen dabei zur Seite und gibt Orien­tierung im Daten­dschungel. Mit unserem breiten Leistungs­an­gebot bieten wir Ihnen indivi­duell angepasste und genaueste Standort- und Immobi­li­en­markt­daten. Zusätzlich stellen wir Studien, Fachkurse sowie digitale Lösungen zur Verfügung, um Ihnen eine verläss­liche Entschei­dungs­grundlage zu liefern.

Wollen Sie mehr über die Entwicklung der Immobi­li­en­preise in Deutschland erfahren und die richtigen Entschei­dungen am Markt treffen? Dann kontak­tieren Sie uns hier.

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