Weiter zum Ihnhalt

Immobilien Basel-Stadt: Ein Immobi­li­en­port­folio auf dem Weg zur CO₂-Neutralität

Letzte Aktualisierung: 24. April 2025

Der Gebäu­depark der Schweiz ist derzeit für rund ein Viertel der CO₂-Emissionen der Schweiz verant­wortlich. Immobilien müssen also einen bedeu­tenden Beitrag leisten, wenn die Schweiz ihr Ziel erreichen will, bis 2050 CO₂-neutral zu werden.

Immobilien Basel-Stadt (IBS) wollte genau wissen, wo das über 300 Liegen­schaften umfas­sende Immobi­li­en­port­folio im Finanz­ver­mögen des Kantons Basel-Stadt bezüglich CO₂-Emissionen steht. Der Auftrag war umfassend: Einer­seits sollte Wüest Partner heraus­finden, wie viel CO₂ die Liegen­schaften derzeit ausstossen, und aufzu­zeigen, wie das Ziel der Klima­neu­tra­lität bis 2050 erreicht werden kann. Anderer­seits inter­es­sierte sich IBS dafür, wie sich die CO₂-Emissionen des Portfolios seit 1990 bis heute entwi­ckelt haben und was es bedeuten würde, wenn das Netto-Null-Ziel schneller erreicht werden soll, zum Beispiel bis 2040 oder sogar noch früher.

Bei dieser Aufgabe kam «Wüest Climate» eine sehr wichtige Rolle zu. Mithilfe dieses Instru­ments konnten wir den CO₂-Ausstoss des Portfolios im Finanz­ver­mögen für jedes Jahr von 1990 bis 2050 berechnen, wobei für die in der Zukunft liegenden Jahre die gesamte Inves­ti­ti­ons­planung der IBS mit allen vorge­se­henen Instand­set­zungs­mass­nahmen mitein­be­zogen wurde.

CO₂-Absenkpfad Portfolio im Finanz­ver­mögen des Kantons Basel-Stadt

Die Modell­rech­nungen ergaben, dass das Immobi­li­en­port­folio im Finanz­ver­mögen im Jahr 2020 nur knapp 7 kg CO₂-Äquivalente pro Jahr und m2 Energie­be­zugs­fläche ausstiess – weniger als die Hälfte des Schweizer Gebäu­de­parks (16.2 kg). Dieses gute Resultat ist vor allem auf die umfas­sende Fernwärme-Versorgung im Kanton Basel-Stadt und die geringe Zahl von Ölhei­zungen im Portfolio zurück­zu­führen. Ausserdem wurden die Liegen­schaften regel­mässig energe­tisch saniert, sodass der Wärme­bedarf deutlich reduziert werden konnte.

Für die Model­lierung der CO₂-Emissionen bis 2050 wurde angenommen, dass möglichst alle noch fossil beheizten Liegen­schaften beim nächsten Heizungs­ersatz an das Fernwär­menetz angeschlossen werden. Liegen­schaften ohne Fernwär­me­an­schluss sollen künftig mit anderen erneu­er­baren Energien (z. B. Wärme­pumpen) beheizt werden. Und wo weder das eine noch das andere möglich ist, sollen die CO₂-Äquivalente durch eine Überpro­duktion von erneu­er­barer Energie bei anderen Liegen­schaften oder durch Inves­ti­tionen in externe CO₂-Kompensationsmassnahmen (Zerti­fikate, Klima­schutz­pro­jekte) erreicht werden.

Bei der Model­lierung der bisher vorge­nom­menen Sanie­rungen hat sich gezeigt, dass der CO₂-Ausstoss der Liegen­schaften im Finanz­ver­mögen des Kantons Basel-Stadt zwischen 1990 und 2020 um rund 70% abgenommen hat. Immobilien Basel-Stadt liegt damit gegenüber dem vom Pariser Klima­ab­kommen vorge­se­henen Absenkpfad sogar im Vorsprung. Da die meisten Dekar­bo­ni­sie­rungs­mass­nahmen für die Jahre 2020 bis 2040 einge­plant sind, wird der CO₂-Ausstoss mit knapp 1 kg CO₂ pro m2 und Jahr schon 2040 ein sehr tiefes Niveau erreicht haben. Mit anderen Worten: IBS könnte eine weitge­hende CO₂-Neutralität des Immobi­li­en­port­folios bereits bis 2040 erreichen.

Hinweis: Eine von Wüest Partner vorge­stellte Studie zeigt, dass Liegen­schaften, die ohne Ausstoss von CO₂ betrieben werden können, trotz höherer Inves­ti­ti­ons­kosten durch­schnittlich einen höheren Marktwert aufweisen (vgl. «Die Wirkung von Nachhal­tigkeit auf Immobi­li­en­werte» in: Immo-Monitoring 2022, Winter-Update, Kapitel 3). mehr Infor­ma­tionen

CO₂-Absenkpfad der Liegen­schaften im Finanz­ver­mögen des Kantons Basel-Stadt

Die konti­nu­ier­liche Zunahme der erneu­er­baren Energie­träger und die Schwan­kungen im Energiemix bei der Fernwärme in Basel wurde anhand der veröf­fent­lichten Geschäfts­be­richte abgebildet.

Erklärung

  • Jede Liegen­schaft wird durch einen Punkt reprä­sen­tiert.
  • Je grösser der Punkt, desto grösser der gesamte CO₂-Ausstoss der Liegen­schaft.
  • Je höher der Punkt, desto höher der CO₂-Ausstoss pro m2.
  • Je weiter rechts der Punkt, desto weniger lang liegt die letzte energe­tische Sanierung zurück.
  • Die Schwan­kungen der mit Fernwärme beheizten Liegen­schaften sind darauf zurück­zu­führen, dass je nach Situation die Versorgung mit Fernwärme nicht ausreichte und unter­schiedlich viel Unter­stützung durch CO₂-produzierende Energie­träger (meist Gas, früher auch Öl) nötig wurde. Heute bietet die Fernwärme in Basel-Stadt zwei Energie­pro­dukte an, ein teureres CO₂-neutrales Produkt sowie eine günstigere Variante, die nicht komplett CO₂-neutral ist.
  • Jedes Mal, wenn eine Liegen­schaft auf eine CO₂-freie Heizung (Fernwärme oder Wärme­pumpe) umgestellt wird, fällt der entspre­chende Punkt auf die Nulllinie. Gleich­zeitig wird der Punkt in der Regel auch kleiner, da gleich­zeitig durch­ge­führte energe­tische Sanie­rungen den Wärme­bedarf der Liegen­schaft verkleinern.

Kontak­tieren Sie unsere Experten für weitere Insights.