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Neue Chancen vor den Toren Hamburgs: Wachstum und Attrak­ti­vität des Umlands

Veröffentlicht am: 17. März 2025 Letzte Aktualisierung: 15. August 2025

Fluss, Gasse, Glasgebäude im Hintergrund, hamburg

In den letzten Jahren zeigte sich in der Metro­pol­region Hamburg ein deutlicher Trend: Trotz der anhal­tenden Attrak­ti­vität der Stadt Hamburg als Zuzugsziel verzeichnen die umlie­genden Kreise eine zuneh­mende Abwan­derung von Hamburgern. Im Jahr 2023 zogen rund 22.300 Menschen aus der Stadt in die benach­barten Landkreise – ein Hinweis darauf, dass viele Bewohner Hamburgs das städtische Leben hinter sich lassen, um in ruhigere und günstigere Wohnge­genden zu ziehen. Die Haupt­gründe für diese Wande­rungs­be­wegung sind vor allem die hohen Lebens­hal­tungs­kosten und die begrenzten Wohnmög­lich­keiten in Hamburg. Besonders für Familien und junge Berufs­pendler stellt der hohe Mietpreis eine große Heraus­for­derung dar. Das Hamburger Umland bietet hier attraktive Alter­na­tiven: Es gibt mehr erschwing­liche Wohnungen und ein ruhigeres Lebens­umfeld. Trotz dieser Entwicklung bleibt Hamburg ein wichtiger Wirtschafts­standort, der nach wie vor viele Menschen anzieht. Gleich­zeitig stärkt die Zuwan­derung in die angren­zenden Landkreise deren Wirtschaft. Das gut ausge­baute Verkehrsnetz zwischen der Stadt und dem Umland sorgt dafür, dass Pendler weiterhin von den beruf­lichen und kultu­rellen Angeboten der Metropole profi­tieren können. Insgesamt zeichnet sich eine dynamische Entwicklung in der Metro­pol­region Hamburg ab, von der die Stadt und das Umland gleicher­maßen profi­tieren.

Analyse des Hamburger Umlands 

Eine aktuelle Analyse hat sich genauer mit der Entwicklung der 35 Städte und Gemeinden rund um Hamburg befasst. Das zugrunde liegende Ranking basiert auf 13 Indika­toren, darunter die Bevöl­ke­rungs­ent­wicklung, der Wohnungs­be­stand, der Pendler­saldo und die Anzahl der sozial­ver­si­che­rungs­pflichtig Beschäf­tigten. Zusätzlich wurden die Angebots­mieten für Wohnungen und Büros sowie die Angebots­preise für Eigen­tums­woh­nungen und Einfa­mi­li­en­häuser berück­sichtigt. Entscheidend sind dabei nicht die absoluten Werte, sondern die relative Entwicklung der einzelnen Indika­toren. Für jede Variable wurde die relative Verän­derung ermittelt und mit den relativen Verän­de­rungen der anderen Gemeinden verglichen. Auf dieser Basis wird für alle 13 Indika­toren eine Teilnote von 1 (höchste Bewertung) bis 5 (niedrigste Bewertung) vergeben. Die Teilnoten werden für jede unter­suchte Gemeinde zu einer Gesamtnote verrechnet.

Bevöl­ke­rungs­ent­wicklung: Ein Mosaik aus Wachstum und Rückgang

Die demogra­fische Entwicklung im Hamburger Umland ist von regio­nalen Unter­schieden geprägt. Zwischen 2018 und 2023 wuchs die Bevöl­kerung Hamburgs um 3,7 Prozent, während die 35 ausge­wählten Umland­ge­meinden nur ein Wachstum von 2,9 Prozent verzeich­neten. Trotz des Wachstums im Umland bleibt Hamburg als wirtschaft­liches und kultu­relles Zentrum der Region weiterhin der Haupt­an­zie­hungs­punkt für Zuzügler. Besonders im südlichen Umland sind starke Wachs­tums­raten zu beobachten. Ein heraus­ra­gendes Beispiel ist Escheburg, das einen Anstieg von 16,7 Prozent verzeichnete. Mit etwa 4.000 Einwohnern zählt Escheburg zwar zu den kleineren Gemeinden, scheint jedoch den Zuzug gut zu bewäl­tigen. Auch in Neu Wulmstorf (7,4 Prozent) und Geest­hacht (7,2 Prozent) wuchs die Bevöl­kerung, was auf eine attraktive Lage und gute Infra­struktur hinweist. Im Gegensatz dazu zeigen einige Gemeinden negative Entwick­lungen. Braak verzeichnete einen Rückgang von 4,7 Prozent, und in Börnsen sank die Bevöl­kerung um 1,8 Prozent. Die Bevöl­kerung in der Gemeinde Appen blieb zwischen 2018 und 2023 nahezu konstant mit einem minimalen Plus von 0,1 Prozent, was auf eine stabile, aber wenig dynamische Entwicklung schließen lässt.

Bautä­tigkeit: Wachstum von Wohnungs­be­stand und Bevöl­kerung im Einklang

Das stabile Bevöl­ke­rungs­wachstum im Hamburger Umland wird weitgehend durch die Entwicklung des Wohnungs­be­stands aufge­fangen, beide stiegen mit einer Rate von 2,9 Prozent. In einigen Gemeinden fallen die Wachs­tums­raten des Wohnungs­be­stands jedoch unter­durch­schnittlich aus oder bleiben hinter der jewei­ligen Bevöl­ke­rungs­ent­wicklung zurück. So verzeichnete Escheburg zwar einen überdurch­schnitt­lichen Anstieg des Wohnungs­be­stands zwischen 2018 und 2023 von 7,9 Prozent, jedoch stieg die Bevöl­kerung im selben Zeitraum um beein­dru­ckende 16,7 Prozent. Dies zeigt, dass Escheburg den Zuzug erkannt hat und aktiv auf die steigende Nachfrage reagiert. In Neu Wulmstorf stieg der Wohnungs­be­stand um 8,2 Prozent am stärksten, gleich­zeitig stieg die Bevöl­ke­rungszahl um 7,4 Prozent. Auch die Gemeinde Drage konnte mit einem Anstieg des Wohnungs­be­stands um 4,8 Prozent ein solides Wachstum verzeichnen. Diese Gemeinden haben erfolg­reich auf die zuneh­mende Nachfrage reagiert und weisen eine positive Entwicklung im Einklang von Bevöl­kerung und Wohnraum auf. Im Gegensatz dazu zeigen einige Gemeinden deutlich geringere Wachs­tums­raten, was auf unter­schied­liche Heraus­for­de­rungen und Entwick­lungs­be­din­gungen hinweist. So stieg der Wohnungs­be­stand in Appen und Stapelfeld lediglich um 1,3 Prozent, während Wentorf bei Hamburg mit 1,0 Prozent und Braak mit 0,8 Prozent noch geringere Zuwächse verzeich­neten. Trotz dieser eher moderaten Wachs­tums­raten ist es ein positives Signal, dass in allen 35 unter­suchten Gemeinden der Wohnungs­be­stand im Vergleichs­zeitraum gestiegen ist.

Wohnungs­mieten im Hamburger Umland ziehen spürbar an

Der Hamburger Mietmarkt entwi­ckelte sich seit dem 3. Quartal 2021 bis zum 3. Quartal 2024 dynamisch, was sich auch im Umland bemerkbar macht. Besonders gefragt sind Orte mit guter Anbindung an Hamburg, was die Preise vielerorts weiter steigen lässt und die Suche nach bezahl­barem Wohnraum erschwert. Im Durch­schnitt erhöhten sich die Mieten in den 35 unter­suchten Umland­ge­meinden um 15,7 Prozent, während Hamburg im gleichen Zeitraum einen Mietan­stieg von 11,3 Prozent verzeichnete. Besonders starke Mietstei­ge­rungen verzeich­neten Rellingen (+24,7 Prozent), gefolgt von Pinneberg (+23,3 Prozent), Bönning­stedt (+22,4 Prozent) und Wedel (+22,0 Prozent). In anderen Gemeinden fiel der Mietpreis­an­stieg moderater aus: In Reinbek (+9,8 Prozent), Rosen­garten (+8,6 Prozent), Tangstedt (+6,1 Prozent) und Bargfeld-Stegen (+3,1 Prozent) lag der Anstieg klar unter dem Durch­schnitt.

Auch bei den absoluten Mietpreisen gibt es erheb­liche Unter­schiede. Die höchsten Mieten im Hamburger Umland werden derzeit in Stapelfeld (14,01 EUR/qm), Rellingen (13,62 EUR/qm) und Norder­stedt (13,59 EUR/qm) verlangt. Zum Vergleich: In Hamburg beträgt die durch­schnitt­liche Miete 15,92 EUR/qm. Wer hingegen günstiger wohnen möchte, findet in Tangstedt (10,66 EUR/qm), Bargfeld-Stegen (10,64 EUR/qm) und Jork (10,46 EUR/qm) die niedrigsten Mietpreise im Umland. Diese Entwicklung verdeut­licht, wie heterogen sich der Mietwoh­nungs­markt im Hamburger Umland gestaltet. Insbe­sondere die direkte Nähe zur Hanse­stadt erweist sich als ein entschei­dender Faktor, der die Mietpreise maßgeblich beein­flusst und in vielen Gemeinden zu deutlichen Steige­rungen führt.

Angebots­preise für Eigen­tums­woh­nungen und Eigen­heime weiterhin unter Druck

Die Angebots­preise für Eigen­tums­woh­nungen im Umland von Hamburg verzeich­neten zwischen dem vierten Quartal 2021 und dem vierten Quartal 2024 einen Rückgang von 6,2 Prozent, während in Hamburg die Preise um 2,5 Prozent fielen. Besonders stark waren die Rückgänge in Norder­stedt (-15,8 Prozent), Schenefeld (-16,4 Prozent) und Geest­hacht (-22,0 Prozent). Insgesamt sanken die Preise in 29 von 35 Umland­ge­meinden, was den anhal­tenden Druck auf den Markt verdeut­licht. Gemeinden wie Tangstedt (18,2 Prozent), Bönning­stedt (8,5 Prozent) und Barsbüttel (4,5 Prozent) verzeich­neten jedoch auch Anstiege. Die Preis­stei­ge­rungen deuten auf eine verstärkte Nachfrage in diesen Gemeinden hin, die oftmals auf die bessere Anbindung an Hamburg und andere wirtschaft­liche Faktoren zurück­zu­führen sind.

Die unter­schied­lichen Preis­ent­wick­lungen im Hamburger Umland lassen sich durch mehrere Faktoren erklären. In den Regionen mit Preis­stei­ge­rungen spielen eine hohe Nachfrage nach Wohnraum, eine gute infra­struk­tu­relle Anbindung sowie poten­zielle Inves­ti­tionen in lokale Entwick­lungen eine Rolle. Gleich­zeitig haben die stark gestie­genen Zinsen die Kaufkraft poten­zi­eller Käufer beein­trächtigt, was die allge­meine Preis­ent­wicklung dämpft. In Gemeinden und Städten mit Preis­rück­gängen könnten eine Überver­sorgung des Marktes, wirtschaft­liche Unsicher­heiten oder eine verän­derte Nachfrage nach Immobilien verant­wortlich sein. Auch hier hat der Zinsan­stieg die Kaufent­scheidung vieler Inter­es­senten negativ beein­flusst und die Preis­rück­gänge weiter verstärkt.

In Bönning­stedt (4.433 EUR/qm), Rellingen (4.402 EUR/qm) und Tangstedt (4.308 EUR/qm) überschreiten die Angebots­preise die Marke von 4.000 Euro. Deutlich günstiger sind Geest­hacht (2.373 EUR/qm), Drage (2.783 EUR/qm) und Winsen (Luhe) (2.915 EUR/qm). Im Vergleich dazu liegt der Angebots­preis in Hamburg bei 5.970 EUR/qm.

Auch der Markt für Einfa­mi­li­en­häuser im Umland von Hamburg hat sich zwischen dem vierten Quartal 2021 und dem vierten Quartal 2024 insgesamt rückläufig entwi­ckelt. Im Durch­schnitt sanken die Angebots­preise um 6,2 Prozent, während in Hamburg ein noch stärkerer Rückgang von 11,9 Prozent verzeichnet wurde. Diese Entwicklung verdeut­licht die anhal­tenden Heraus­for­de­rungen auf dem Immobi­li­en­markt, die durch eine Kombi­nation aus gestie­genen Zinsen und verän­derten Nachfra­ge­struk­turen beein­flusst werden. Von den 35 unter­suchten Gemeinden verzeich­neten 30 einen Rückgang der Angebots­preise. Besonders starke Rückgänge gab es in Halstenbek (-17,8 Prozent), Norder­stedt (-16,7 Prozent) und Börnsen (-15,5 Prozent). Diese Gemeinden erlebten erheb­liche Preis­ab­schläge, was auf eine gedämpfte Nachfrage sowie poten­ziell auf eine Überver­sorgung des Marktes hindeutet. Auch in Reinbek (-15,5 Prozent) gingen die Preise zurück, während Appen einen deutlichen Preis­an­stieg von 8,9 Prozent verzeichnete. Der Preis­an­stieg in Appen könnte durch eine gestiegene Nachfrage sowie die relativ günstigen Preis­ni­veaus in der Region bedingt sein. Ebenso konnten Delingsdorf (+2,1 Prozent) und Drage (+4,9 Prozent) moderate Preis­stei­ge­rungen verzeichnen, was ebenfalls auf eine zuneh­mende Nachfrage und die attrak­tivere Lage dieser Gemeinden hinweist. Bei den absoluten Preisen liegen Schenefeld (4.503 EUR/qm) und Stapelfeld (4.686 EUR/qm) deutlich über dem Durch­schnitt im Umland. Im Vergleich dazu gehören Geest­hacht (3.061 EUR/qm) und Jork (2.868 EUR/qm) zu den Gemeinden mit den niedrigsten Preisen, was sie zu vergleichs­weise kosten­güns­tigen Alter­na­tiven im Hamburger Umland macht (Vergleich: Hamburg 5.216 EUR/qm).

Gemeinde Stelle: Überra­schender Spitzen­reiter im Umland-Ranking

Die Gemeinde Stelle hat sich in den letzten Jahren zu einem aufstre­benden Standort im Hamburger Umland entwi­ckelt und ist inzwi­schen ein beliebter Wohnort für viele geworden. Dank der exzel­lenten Verkehrs­an­bindung an Hamburg über die Bahnstrecke Hamburg-Lüneburg sowie die Autobahn A39 und der natur­nahen Lage ist Stelle besonders für Pendler und Familien attraktiv. Die Gemeinde vereint eine hohe Lebens­qua­lität mit einer ruhigen, ländlichen Umgebung und modernen Wohnmög­lich­keiten.

Stelle hat in einer Vielzahl von relevanten Indika­toren eine heraus­ra­gende Entwicklung bewiesen und in den letzten Jahren konstant Spitzen­werte erzielt. In einer umfas­senden Analyse der 13 wichtigsten Indika­toren erzielte Stelle in neun Kategorien die Bestnote (Note 1), was die Attrak­ti­vität und das Potenzial des Standorts unter­streicht. Die Bestnote erhielt Stelle u.a. bei der Baufer­tig­stel­lungen, Bevöl­ke­rungs­ent­wicklung, Entwicklung der Angebots­preise für Eigen­tums­woh­nungen, Entwicklung der Büromieten sowie die Anzahl der Einpendler und der Entwicklung der Beschäf­tigten am Arbeitsort. In zwei weiteren Bereichen erzielte die Gemeinde die Note 2, was ebenfalls eine starke Leistung wider­spiegelt. Diese exzel­lenten Bewer­tungen belegen nicht nur die hohe Lebens­qua­lität, sondern auch die nachhaltige Entwicklung und die zukunfts­ori­en­tierte Ausrichtung der Gemeinde. Die Immobi­li­en­preise in Stelle spiegeln diese positive Entwicklung. Dadurch ist Stelle eine attraktive Option für Inves­toren und Eigen­heim­be­sitzer, die auf der Suche nach einem stabilen und zukunfts­fä­higen Markt sind. Angesichts der konti­nu­ier­lichen positiven Entwicklung und dem vergleichs­weise günstigen Miet- und Kaufpreis­niveau nimmt Stelle eine heraus­ra­gende Spitzen­po­sition unter den Umland­ge­meinden ein. Etablierte Gemeinden wie Pinneberg oder Glinde, die zwar mit hohen absoluten Werten in den Kategorien und einem insgesamt hohen Preis­niveau sowie einem stabilen sozio­de­mo­gra­fi­schen und sozio­öko­no­mi­schen Niveau punkten, landen im Vergleich dazu lediglich im oberen Mittelfeld des Rankings. Ihr Entwick­lungs­tempo bleibt hinter dem dynami­schen Wachstum einiger aufstre­bender Gemeinden zurück.

Top-10 des Hamburger Umlandran­kings:

RangGemeindeNote
1Stelle1,54
2Escheburg1,77
3Bönning­stedt1,85
4Bargte­heide, Stadt1,92
5Pinneberg, Stadt2,15
Rellingen
Jersbek
8Oststeinbek2,23
9Glinde, Stadt2,31
Seevetal

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