Wohnkosten im Norden – So haben sich Mieten und Kaufpreise entwickelt
29. September 2021
Die Studie zum Wohnungsmarkt von 15 norddeutschen Oberzentren hat gezeigt, dass die Preisdynamik bei den Wohnungsmieten und Kaufpreisen von Eigentumswohnungen weiter anhält. Doch wo ist Wohnen noch erschwinglich und welche Städte weisen die stärksten Preissteigerungen der vergangenen Jahre auf?
Norddeutsche Oberzentren sind attraktive Wohnorte, denn nahezu alle untersuchten Städte verzeichnen ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum, was dafür spricht, dass sie Anziehungspunkte ihrer Region sind. Allerdings liegt in fast allen untersuchten Städten die Wohnkostenbeslastungsquote über dem deutschen Schnitt. Ursache hierfür sind die deutlich gestiegenen Mieten.
Entwicklung der Mieten norddeutscher Städte
Die Mieten der 15 Oberzentren im Norden haben in den vergangenen zehn Jahren zum Großteil deutliche Steigerungen zu verzeichnen. So sind die Medianmieten in Wolfsburg mit +75,7 Prozent und in Hannover mit +72,3 Prozent deutlich angestiegen. Mit knapp unter 60 Prozent Mietpreissteigerung fallen auch Braunschweig und Lübeck sowie Osnabrück und Rostock mit 56,3, beziehungsweise 55,3 Prozent deutlich ins Gewicht. Mit weiter steigenden Mieten rechnet Wüest Partner in Osnabrück sowie mit moderat steigenden Mieten in Hamburg, Lübeck und Lüneburg. Ein moderates Mietwachstum weisen hingegen Schwerin mit +26,2 Prozent und Wilhelmshaven mit +31,1 Prozent innerhalb der vergangenen zehn Jahre auf.
Die höchsten Median-Mieten sind in der Metropole Hamburg mit 14,00 Euro je Quadratmeter zu finden. Aber auch Lüneburg und Hannover liegen mit 10,49 Euro je Quadratmeter beziehungsweise 10,45 Euro je Quadratmeter über der 10-Euro-Marke. Die geringsten Mieten werden in Bremerhaven mit 6,11 Euro je Quadratmeter und in Wilhelmshaven mit 6,14 Euro je Quadratmeter aufgerufen.
Kaufpreise von Eigentumswohnungen steigen zum Teil auf mehr als das Dreifache
Deutlich größere Preissprünge haben Eigentumswohnungen in Norddeutschland zu verzeichnen. Allein in Hannover, Lübeck, Bremerhaven und Braunschweig haben sich die Preise für Wohneigentum innerhalb von zehn Jahren und über alle Baujahre mehr als verdreifacht. Durchschnittlich sind die Preise für Eigentumswohnungen in den untersuchten Städten um rund 160 Prozent gestiegen – die Medianmieten im gleichen Zeitraum um knapp 50 Prozent. Den Städten Osnabrück, Hamburg, Kiel, Lübeck und Lüneburg wird auch zukünftig weiteres Preissteigerungspotenzial bescheinigt.
Die geringsten Steigerungen der Kaufpreise für Eigentumswohnungen verzeichnen Wilhelmshaven mit einem Plus von 78,5 Prozent und Schwerin mit +99,7 Prozent – wobei sich die Preise in Schwerin dennoch verdoppelt haben.
Mit 6.148 Euro je Quadratmenter ruft Hamburg unter den Nordstädten absolut gesehen die mit Abstand höchsten Median-Kaufpreise für Eigentumswohnungen auf – gefolgt von Lübeck mit 4.222 Euro je Quadratmenter und Lüneburg, knapp unter der 4.000-Euro-Grenze.
Investoren von Wohnimmobilien finden insbesondere in Osnabrück günstige Rendite-Risiko-Faktoren. Auch Schwerin und Flensburg weisen günstige Konstellationen auf – wenn Investoren bereit sind, generell mehr Risiko einzugehen.