Kritischer Blick, klare Impulse: So stärkt das Sounding Board das RE ESG Plus Rating
Veröffentlicht am: 07. Oktober 2025 Letzte Aktualisierung: 07. Oktober 2025

Ein ESG-Rating ist nur so stark wie sein Fundament. Deshalb stützt sich das RE ESG Plus Rating auf ein unabhängiges Sounding Board – ein Gremium aus internen und externen ESG-Expert:innen. In diesen Interviews geben Mitglieder Einblick in ihre Motivation, die Weiterentwicklung des Ratings und dessen Bedeutung für den Immobilienmarkt.
Martin Eberhardt, FRICS, arbeitet seit über 30 Jahren in der Immobilienwirtschaft. Er begann im Bereich des Corporate Real Estate Management und war im damaligen Daimler-Benz-Konzern tätig. Seit 20 Jahren ist er Geschäftsführer im Sektor des Investment Managements. Zu seinen Stationen gehörten Union Investment Institutional Property, die niederländische Bouwfonds IM oder die Swiss Life KVG. Zudem wirkt Martin Eberhardt in Ehrenämtern der Immobilienwirtschaft. Hierbei war er viele Jahre Vorstandsvorsitzender der Royal Institution of Chartered Surveyors in Deutschland sowie deren Mitglied im Governing Council in London.
Welchen konkreten Beitrag leistet das Sounding Board zur Qualität und Objektivität des RE ESG Plus Ratings?
Das Sounding Board ist ein unabhängiges Qualitätselement für das RE ESG Plus Rating. Es sorgt dafür, dass die Methodik nicht nur konsistent angewendet, sondern auch kritisch hinterfragt und weiterentwickelt wird. Durch die Kombination von Daten und Experteneinschätzung bietet RE ESG Plus den höchsten Detaillierungsgrad innerhalb des Systems. Hier kann das Sounding Board seine Rolle als Sparringpartner voll ausspielen: absichern, kontrollieren und neue Impulse geben – immer mit Blick auf die Praxisrelevanz.
Was können Investor:innen vom RE ESG Plus Rating erwarten?
Investoren verlangen Transparenz, Vergleichbarkeit und Konsistenz. Das RE ESG Plus Rating erfüllt diese Erwartungen, weil es externe Validierung durch das Sounding Board erfährt und zugleich an internationalen Standards wie GRESB ausgerichtet ist. Für Investor:innen ist es entscheidend, dass die Methodik nicht nur von innen heraus definiert wurde, sondern einem unabhängigen Prüfprozess standhält. Das macht die Ergebnisse nachvollziehbar und schafft Vertrauen.
Was macht die Methodik des RE ESG Plus Ratings besonders robust und gleichzeitig praxistauglich?
Die besondere Stärke liegt in der Tiefe und Modularität: Auf Standort- und Gebäudeebene werden bis zu 120 Indikatoren analysiert. Das RE ESG Plus Rating geht noch einen Schritt weiter, indem es zusätzlich Informationen zur Governance einbindet und automatisierte Daten mit der Einschätzung von Experten kombiniert. Damit entsteht ein hochdetailliertes Bild der ESG-Performance einer Liegenschaft oder eines Portfolios. Der klare Mehrwert: Aus den Ergebnissen lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen ableiten, die Investor:innen und Bestandshalter:innen direkt in ihre Nachhaltigkeitsstrategien übersetzen können.
Wie funktioniert der Austausch zwischen dem Steering Committee und dem Sounding Board in der Praxis?
Es ist ein laufender Dialog: Das Steering Committee verantwortet die methodische Weiterentwicklung, während das Sounding Board den externen Blickwinkel einbringt – zum Beispiel mit meinen Erfahrungen mit internationalen Immobilienmärkten, grossen Bestandshalter:innen, institutionellen Investor:innen oder der RICS. Dieses Zusammenspiel schafft Dynamik. Durch die kritische Reflexion von aussen wird sichergestellt, dass das RE ESG Plus Rating nicht nur intern konsistent, sondern auch international anschlussfähig bleibt.
Was wünschen Sie sich für die zukünftige Entwicklung der ESG-Bewertung in der Immobilienbranche – und wie kann das Sounding Board dabei Impulse setzen?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass ESG-Bewertungen noch stärker zum Steuerungsinstrument für ganze Portfolios werden. Das RE ESG Plus Rating hat dafür die richtige Basis: 120 Indikatoren, die Kombination aus Daten und Experteneinschätzung sowie die Möglichkeit, die relevanten GRESB-Punkte abzudecken.
Gleichzeitig müssen wir realistisch bleiben: ESG ist kein statisches Thema, sondern wird stark von der Politik geprägt. Wenn etwa zentrale Programme wie der EU Green Deal abgeschwächt werden, hat das direkte Auswirkungen auf Investitionsentscheidungen. Aufgabe des Ratings – und damit auch des Sounding Boards – ist es, Evolutionsschritte und Trendbrüche gleichermaßen einzuordnen und in den Bewertungsrahmen zu integrieren. Nur so bleibt das System robust, anwendbar und zukunftsfähig.