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Digitale Infra­struktur: Inves­toren sehen Inves­ti­ti­ons­bedarf, doch für die Bewertung braucht’s Know-how

Letzte Aktualisierung: 12. Mai 2025

„Daten sind das neue Öl“ – ein geflü­geltes Wort, das sich als besonders wahr erweist. Ob beruflich oder privat, jeden Tag erleben wir, wie stark Computer, IT und Daten unser Leben verändern, und wir ahnen, dass in dieser Verän­derung immense Inves­ti­ti­ons­mög­lich­keiten stecken. Treiber wie Video­kon­fe­renzen, Gaming, Streaming, intel­li­gente Verkehrs­steuerung und die (fast) unendlich schei­nenden Möglich­keiten künst­licher Intel­ligenz (KI) sorgen dafür, dass sich der weltweite Daten­verkehr exponen­tiell entwi­ckelt.

Datacenter sind Rückgrat und Garant dieser Entwicklung. Sie beher­bergen jene Hochleistungs- und oder Speicher­com­puter, durch die die digitale Trans­for­mation erst möglich wird. Die Nachfrage nach hochleis­tungs­fä­higen Rechen­zentren steigt rasant. Gemäß einer kürzlich erschie­nenen Studie der German Datacenter Association beläuft sich der Neubau-Investitionsbedarf hierzu­lande bis 2029 auf 28 Mrd. Euro.

Besonders in Deutschland mit einem der weltweit führenden Inter­net­knoten DE-CIX in Frankfurt am Main sieht die Entwicklung sehr dynamisch aus.  „Dank seiner dichten Infra­struktur, seiner geogra­fi­schen Lage und strengen Daten­schutz­ge­setze präsen­tiert sich Deutschland als attrak­tiver Standort. Aller­dings sind die im inter­na­tio­nalen Vergleich hohen Energie­kosten, steigende Grund­stücks­preise sowie hohen Steuern und häufig langwierige Geneh­mi­gungs­ver­fahren zu beachten“, sagt Thomas Lehmann, Director bei Wüest Partner Deutschland.

Begehrtes Inves­ti­ti­ons­objekt dank attrak­tiver Rendite

Kein Wunder also, dass sich Datacenter auch in Deutschland mehr und mehr als eigene Asset­klasse und Anlage­produkt etablieren. Das weckt zunehmend das Interesse der Infrastruktur- und Immobi­li­en­in­ves­toren, die mit an der digitalen Trans­for­mation der Gesell­schaft, der Wirtschaft und letztlich auch der Immobilien profi­tieren möchten.

Invest­ments in Datacenter stellen eine Inves­tition in die digitale Infra­struktur und damit in unsere Zukunft dar. Datacenter gelten als krisen­sicher, da die Daten­mengen, die wir in Zukunft produ­zieren und speichern müssen, weiter zunehmen werden und sie auch im Falle wirtschaft­licher und gesell­schaft­licher Unsicher­heiten fortbe­stehen.

Eine Analyse des engli­schen Daten­dienst­leisters Preqin zeigt, dass das in Europa für Datacenter aufge­brachte Kapital von 500 Mio. EUR im Jahr 2019 auf 5,1 Mrd. EUR im Jahr 2023 gestiegen ist. Dieser Trend wird dadurch unter­stützt, dass viele insti­tu­tio­nelle Inves­toren ihr klassi­sches Immobi­li­en­en­ga­gement reduzieren und ihre Zielal­lo­ka­tionen auf digitale Infra­struk­turen ausweiten. Zu den Akteuren, die verstärkt in dieses Segment inves­tieren, gehören Pensi­ons­kassen, Family Offices, Fonds und Versor­gungs­werke. Laut einer aktuellen Studie von PwC plant ein Drittel der Inves­toren, in den nächsten zwei Jahren in Datacenter zu inves­tieren. Dabei plant etwa ein Viertel der Inves­toren ein Anlage­vo­lumen von 50 Mio. bis 250 Mio. EUR. Sogar Energie­un­ter­nehmen betei­ligen sich am Markt, wie die Mainova AG, die rund 250 Mio. EUR in ein Datacenter im Frank­furter Stadtteil Seckbach inves­tiert hat.

Dabei bieten Datacenter im Vergleich zu etablierten Anlage­klassen, wie Wohn- und Büroim­mo­bilien, eine attraktive Rendite bei langfris­tigen Verträgen mit Dauer­mietern. Die avisierte durch­schnitt­liche Zielaus­schüt­tungs­rendite für Datacenter liegt zwischen sechs und acht Prozent im Jahr und übersteigt damit die Renditen der meisten Immobi­li­en­fonds.

Spezi­al­im­mo­bilien für digitale Infra­struktur

Aus Immobi­li­en­sicht ist ein Datacenter eine hochspe­zia­li­sierte Betrei­ber­im­mo­bilie mit sehr viel Technik, die für den Betrieb von Servern benötigt wird. An diese Spezi­al­im­mo­bilie werden besondere Anfor­de­rungen gestellt: Hierzu zählt insbe­sondere eine redun­dante, leistungs­fähige Strom­ver­sorgung, die sowohl für die Server selbst als auch zur Kühlung der Server benötigt wird. Die Redundanz hat das Ziel, Ausfall­zeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Aber auch der Anschluss an das Glasfa­ser­netzwerk, die Nähe von großen Inter­net­kno­ten­punkten sowie physische Sicher­heits­vor­keh­rungen spielen eine wichtige Rolle. Datacenter lassen sich nicht mit den herkömm­lichen immobi­li­en­wirt­schaft­lichen Kennzahlen bewerten. Dennoch werden von Inves­toren Datacenter in der Regel als spezielle Immobi­li­en­in­vest­ments wahrge­nommen.

Der größte Treiber für die wachsende Bedeutung von Datacentern ist zweifellos die rasante Entwicklung der Digita­li­sierung. Unter­nehmen verschie­dener Größen und Branchen verlagern ihre IT-Infrastruktur zunehmend in die Cloud, was den Bedarf an leistungs­fä­higen Datacentern weiter steigen lässt. Gleich­zeitig gewinnt Edge Computing aufgrund der wachsenden Zahl von Internet-of-Things-Anwendungen an Bedeutung, während der Ausbau von 5G-Netzen neue Möglich­keiten für Datacenter eröffnet. Die stren­geren regula­to­ri­schen Anfor­de­rungen im Bereich Daten­schutz und Daten­si­cherheit stellen zwar eine Heraus­for­derung dar, bieten aber auch Chancen für Datacen­ter­be­treiber, sich als vertrau­ens­würdige Partner zu positio­nieren.

Grüne Datacenter auf dem Vormarsch

Mit steigendem Umwelt­be­wusstsein wird Nachhal­tigkeit auch für Datacenter zu einem wichtigen Faktor. Besonders die Aspekte Energie­ef­fi­zienz, umwelt­freund­liche Energie­ver­sorgung und Abwär­me­nutzung stehen im Fokus. Markt­teil­nehmer inves­tieren zunehmend in grüne Techno­logien wie erneu­erbare Energien, effiziente Kühlungs­systeme und Wärme­rück­ge­winnung, um ihren ökolo­gi­schen Fußab­druck zu verkleinern und Kosten zu senken. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zum Umwelt­schutz bei, sondern bieten auch Poten­ziale für Kosten­ein­spa­rungen sowie Marke­ting­vor­teile. Eine enge Zusam­men­arbeit zwischen Datacen­ter­ent­wicklern, ‑betreibern und Energie­ver­sorgern ist demzu­folge entscheidend für einen nachhal­tigen sowie nachge­fragten Betrieb.

Während sich ältere Datacenter nur schwer bis gar nicht oder mit unver­hält­nis­mäßig hohem Aufwand energie­ef­fi­zient umbauen lassen, können neuere Datacenter bereits nach den Maßstäben der von der Bundes­re­gierung konkret vorge­ge­benen Energie­ein­s­par­ziele geplant und reali­siert werden. Konkret sieht das Energie­ef­fi­zi­enz­gesetz der Bundes­re­gierung vor, dass bestehende Datacenter bis Juli 2027 eine Power Usage Effec­ti­veness (PUE) von 1,5 erreichen müssen, ab Juli 2030 dann einen Wert von 1,3. Die PUE gibt dabei das Verhältnis des Gesamt­ener­gie­be­darfs zum Energie­bedarf der IT-Infrastruktur an. So wird sichtbar, wie viel Energie für Kühlung, Netzwerk und Spannungs­um­wandlung verloren geht. Eigen­tümer und Inves­toren sollten dies im Auge behalten. Ein etwaiger Bestands­schutz besteht nicht, so dass bei vielen bestehenden Datacentern im Laufe des Lebens­zyklus mögliche Inves­ti­ti­ons­kosten einzu­kal­ku­lieren sind.

Techni­sches Know-how, Sicherheit und Strom­ver­sorgung sind gefragt

Die Entwicklung und der Bau von Datacentern erfordert techni­sches Know-how und ist an die Erfüllung von strengen Anfor­de­rungen an Sicherheit und Betriebs­ef­fi­zienz gebunden. Dies unter­scheidet Rechen­zentren von anderen Nutzungs­arten und stellt für viele Projekt­ent­wickler bei der Reali­sierung oft eine Heraus­for­derung dar.

Die Komple­xität von Datacentern zeigt sich schon in den Anfor­de­rungen an den Standort. Bisher entschei­dendes Stand­ort­kri­terium ist die Nähe zu relevanten Daten­trassen und Inter­net­kno­ten­punkten. Frankfurt profi­tiert hier von dem weltweit führenden und für Deutschland dominie­renden Internet-Knoten Deutsche Commercial Internet Exchange (DE-CIX). Darüber hinaus sind die Sicherheit des Standorts und der weitge­hende Ausschluss von Natur­ka­ta­strophen (z.B. Hochwasser oder Boden­erosion) wichtige Parameter. Eine stabile und sichere meist redun­dante Strom­ver­sorgung ist unerlässlich, oft in der Nähe von Umspann­werken oder auch in der Nachbar­schaft von erneu­er­baren Energie­quellen wie Onshore-Windparks. Auch die Verfüg­barkeit von Anschlüssen an Nah- und Fernwär­me­netze zwecks Abwär­me­nutzung sowie die Bebauungs- und Siedlungs­dichte spielen bei der Stand­ortwahl für Datacenter eine Rolle.

Während an einigen Stand­orten mit Engpässen bei der Strom­ver­sorgung und langen Geneh­mi­gungs­ver­fahren für neue Datacenter zu rechnen ist, versuchen andere Standorte mit großflä­chigen günstigen Grund­stücken mit entspre­chendem Baurecht, Energie aus erneu­er­baren Energien und Abnah­me­mög­lich­keiten für Abwärme ihre Attrak­ti­vität für die Ansiedlung von Rechen­zentren zu etablieren.

Auch die spätere Nutzung des Datacenters beein­flusst die Stand­ortwahl. Während Cloud-Rechenzentren die Nähe zu Daten­trassen bzw. DE-CIX suchen, sind KI-Rechenzentren hiervon weniger abhängig. Entscheidend sind hingegen ausrei­chend Fläche und Strom, Konnek­ti­vität und die Möglichkeit der Abwär­me­nutzung.

Know-how macht den Unter­schied – Wüest Partner mit viel Erfahrung in der Bewertung von Datacentern

Die hohen techni­schen, energe­ti­schen, regula­to­ri­schen und stand­ort­spe­zi­fi­schen Anfor­de­rungen erfordern ein hohes Maß an Spezi­al­wissen auch bei den Bewertern. „Um in der Asset­klasse Datacenter bewertend tätig zu sein, ist ein fundiertes Know-how erfor­derlich, da diese Spezi­al­im­mo­bi­li­en­nische mit keiner anderen Nutzungsart vergleichbar ist“, sagt Peggy Böker Manager bei Wüest Partner Deutschland.

Beson­derheit sind unter anderem die Vertrags­lauf­zeiten mit den Endnutzern. Sie variieren z.B. nach Nutzung und Größe und reichen von langfris­tigen Verträgen für Suiten und Cages bis hin zu kurzfris­tigen oder unbefris­teten Verträgen für einzelne Racks. Während in Mietver­trägen für Gewer­be­im­mo­bilien in der Regel die Miete in Euro pro Quadrat­meter und eine Mietfläche in Quadrat­metern angegeben wird, werden bei Rechen­zentren die Kennzahlen in Euro pro Kilowatt und die maximal angemietete Leistung in Megawatt angegeben. Quadrat­meter spielen nur eine unter­ge­ordnete Rolle.

Mit weit über zehn Jahren Erfahrung in der Bewertung von Datacentern sowohl in Deutschland als auch europaweit ist Wüest Partner ein Experte auf diesem Gebiet. Die Expertise des Immobi­li­en­dienst­leisters erstreckt sich über sämtliche Aspekte der Bewertung von Datacentern, von der Infra­struktur bis hin zu den spezi­fi­schen Anfor­de­rungen des Marktes. Wüest Partner verfügt über ein tiefgrei­fendes Verständnis für die Dynamik und die Beson­der­heiten dieser Immobi­li­en­klasse.

„Die Bewertung von Datacentern ist sehr komplex und erfordert entspre­chend ein tiefgrei­fendes Verständnis. Wir sind daher froh, mit Wüest Partner über viele Jahren einen verläss­lichen Partner zu haben, der uns bereits in vielfäl­tigen Projekten europaweit mit hochqua­li­ta­tiven Bewer­tungen tatkräftig zur Verfügung stand“, sagt Ingmar Dilßner, ehem. CIO e‑shelter und CFO NTT.

Wüest Partner ist bereit für den wachsenden Bedarf an Datacenter-Investitionen

Sicher ist: das Daten­vo­lumen wird steigen und Daten brauchen wir immer. Das ist einer der Gründe, warum auch in wirtschaftlich heraus­for­dernden Zeiten im Gegensatz zu vielen anderen Asset­klassen Datacenter in der Regel nur kurzfristig Wertein­brüche verzeich­neten. So auch in der aktuellen Wirtschafts- und Finanz­krise, bereits in der zweiten Jahres­hälfte 2023 lagen die Werte wieder über dem Stand von 2019. Dies zeigt die Resilienz der Asset­klasse gegenüber den jüngsten Markt­ent­wick­lungen. Dazu trägt auch der höhere Eigen­ka­pi­tal­anteil bei, der einen gewissen Schutz vor den Auswir­kungen von Zinsän­de­rungen bietet.

Klar ist: Die Nachfrage nach Inves­ti­tionen in Datacenter wird weiter steigen. Wüest Partner ist auf den zu erwar­tenden Boom bereits bestens vorbe­reitet – und arbeitet laufend an der weiteren Optimierung seiner Bewer­tungs­expertise, um für Inves­toren die bestmög­liche Leistung erbringen zu können.

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