Weiter zum Ihnhalt

Holz ist auch im Bürobau konkurrenzfähig 

17. Mai 2023

Konferenz

Sind Holzbauten in punkto Erstellungskosten konkurrenzfähig zu konventionellen Gebäuden? Der Holzbau hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Um Investoren eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten, hat Wüest Partner im Auftrag von Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, und des Bundesamtes für Umwelt BAFU Kostenkennwerte für Bürobauten in Holz ermittelt.

Analysiert wurden zehn realisierte Bürogebäude, deren Tragstruktur mehrheitlich in Holz ausgeführt ist. Denn der Rückgriff auf die Massivbauweise im Untergeschoss und bei den Kernen ist im Holzbau bislang eine Realität. Die Kostenkennwerten werden Referenzobjekten in Massivbauweise gegenübergestellt.

Die Erstellungskosten – strukturiert nach Baukostenplan BKP1-5 – der Holzbauprojekte belaufen sich auf rund CHF 2’915 pro m2 Geschossfläche (Median) und liegen somit unterhalb des Wertes für vergleichbare Bürobauten in Massivbauweise (CHF 3’231/m2). Der Holzbau schneidet überraschend gut ab. Ebenso konkurrenzfähig ist die Auswertung der Gebäudekosten BKP2: der Median für die Bürobauten liegt für die Holzbauten bei CHF 2’715 pro m2 Geschossfläche, derjenige für die Massivbauten bei leicht höheren CHF 2’779 pro m2 Geschossfläche. 

BKP 1 – 5 pro Geschossfläche (GF)
BKP 1 – 5 pro Geschossfläche (GF)
CHF BKP1-5/GF10%-Quantil30%-Quantil50%-Quantil70%-Quantil90%-Quantil
Referenzobjekt Massivbau, Minergie2’6482’7603’3984’0154’808
Referenzobjekt Massivbau2’2962’7233’2313’9744’864
Fallbeispiele Holzbau2’6362’8012’9153’1674’068
BKP 2 pro Geschossfläche (GF)
BKP 2 pro Geschossfläche (GF)
CHF BKP1-5/GF10%-Quantil30%-Quantil50%-Quantil70%-Quantil90%-Quantil
Referenzobjekt Massivbau, Minergie2’2532’4182’9073’6723’951
Referenzobjekt Massivbau2’1292’3363’3673’3673’976
Fallbeispiele Holzbau2’4052’6083’0463’0463’515

Die Kostenkennzahlen zeigen eine hohe Konkurrenzfähigkeit des Holzbaus im Anwendungsbereich von Bürogebäuden. Trotz grosser Spannweite der Projektgrössen, bleiben die Kosten pro m2 relativ konstant im Vergleich zum Massivbau. Mit der Materialwahl zugunsten von Holz wird häufig ein energetisch effizientes Gebäude erstellt. Dies kann im Gegensatz zu den konventionellen Bürobauten in Massivbauweise ohne signifikante Kostenfolgen erreicht werden. Die Abgrenzung der Kosten und Bezugsgrössen in Bezug auf unterirdische Bauteile bleibt bei der Interpretation und Anwendung der präsentierten Holzbaukennzahlen eine Herausforderung. Dennoch lässt sich schlussfolgern, dass der Holzbau kostentechnisch auch im Bürobau mit dem Massivbau mithalten kann.

Sie möchten mehr zur Methodik und den weiterführenden Resultaten erfahren? Die Studienautorinnen Julia Selberherr und Rebekka Habegger führen im folgenden Video durch die Studie.

Der vollständige Bericht ist hier kostenlos Link verfügbar oder kompakt in einem Leporello zusammengefasst.

Wüest Partner engagiert sich in Zusammenarbeit mit Lignum Holzwirtschaft Schweiz und dem Bundesamt für Umwelt BAFU mit weiterführenden Studien zu Holzbaukennzahlen und Veranstaltungen für einen breiten Diskurs und fundierte Entscheidungsgrundlagen zum Thema Holzbau. In diesem Zusammenhang steht auch die Veranstaltungsreihe «Stadt aus Holz» zum Thema Bauen im Bestand.

Zudem beraten wir Sie gerne in Fragen der Marktfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Entwicklungsprojekten in Holzbauweise.

Weiterführender Link:

Bericht Espazium (Tec21): https://www.espazium.ch/de/aktuelles/holz-kann-mithalten
Stadt aus Holz: https://www.wuestpartner.com/ch-de/wuest-academy/stadt-aus-holz/

Kontaktieren Sie unsere Expert:innen für weitere Insights.