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Trans­pa­renz­pflichten zu Klima­ri­siken – Was bedeutet das für die Immobi­li­en­wirt­schaft?

Letzte Aktualisierung: 22. April 2025

Die FINMA konkre­ti­siert die Trans­pa­renz­pflichten zu Klima­ri­siken und nimmt damit grosse Banken und Versi­che­rungs­un­ter­nehmen ab 1. Juli 2021 in die Pflicht, quali­tative und quanti­tative Angaben zu klima­be­zo­genen Finanz­ri­siken zu machen. Dies hat auch Auswir­kungen auf Immobi­li­en­port­folios.

Kürzlich hat die FINMA die Trans­pa­renz­pflicht für Finanz­in­stitute bezüglich der Klima­ri­siken konkre­ti­siert. Dies bedeutet, dass Banken und Versi­che­rungs­un­ter­nehmen (vorerst Aufsichts­ka­te­gorie 1 und 2) die Öffent­lichkeit über die klima­be­zo­genen Finanz­ri­siken infor­mieren müssen, welchen sie ausge­setzt sind. Konkret müssen die wesent­lichen klima­be­zo­genen Finanz­ri­siken sowie deren Einfluss auf die Geschäfts­stra­tegie, das Geschäfts­modell und die Finanz­planung beschrieben werden (Strategie). Darüber hinaus ist es erfor­derlich, den Ablauf für die Identi­fi­zierung, Bewertung und Behandlung von klima­be­zo­genen Finanz­ri­siken (Risiko­ma­nagement) sowie quanti­tative Angaben (inkl. Metho­do­logie) offen­zu­legen. Abschliessend sind die Institute angehalten, die zentralen Eigen­schaften ihrer Governance-Struktur hinsichtlich klima­be­zo­gener Finanz­ri­siken zu formu­lieren. Diese Pflicht orien­tiert sich stark an dem bereits global etablierten Rahmenwerk zur freiwil­ligen Offen­legung von Klima­ri­siken der Task Force on Climate-related Financial Disclo­sures (TCFD). Zudem ist davon auszu­gehen, dass in Zukunft auch weitere Finanz­in­stitute, wie beispiels­weise Kanto­nal­banken, von der Trans­pa­renz­pflicht betroffen sein werden.

Klima­ri­siken und deren Heraus­for­de­rungen für Immobilien

Klima­ri­siken bezeichnen Bedro­hungen, die durch den Klima­wandel entstehen. Diese lassen sich in physi­ka­lische und transi­to­rische Risiken unter­teilen. Physi­ka­lische Klima­ri­siken beschreiben Gefähr­dungen, welche­di­rekt­auf­grund der Exposition von Liegen­schaften entstehen − z.B. Aufgrund von Sturm, Flut oder extremer Hitze. Transi­to­rische Risiken sind Bedro­hungen, welche durch den Übergang zu einer klima­re­si­li­enten und «Net-Zero» Ökonomie entstehen − z.B. politische, regula­to­rische und reputa­ti­ons­be­zogene Risiken. Ein aktuelles Beispiel sind hierbei zukünftige Änderungen von CO2 Abgaben auf fossile Energie­träger.

Damit bringt die Offen­legung der klima­be­zo­genen Finanz­ri­siken neue Heraus­for­de­rungen für den Immobi­li­en­sektor mit sich. Denn Klima­ri­si­ko­be­trach­tungen sind neben der Offen­le­gungs­pflicht auch für das Risk Management von Bedeutung. Beispiels­weise, um das Kredit­risiko von Hypothe­kar­port­folios oder das Risiko von «Stranded Assets» in Immobi­li­en­port­folios besser zu verstehen.

Daten und Modelle als Schlüssel zur Zieler­rei­chung

Wüest Partner verfügt über die Kompe­tenzen und Modelle, um eine ganzheit­liche Risiko­analyse vorzu­nehmen. Im Ergebnis lassen sich die Modelle der Klima­ri­si­ko­be­trach­tungen nahtlos in das Risk Manage­ments integrieren. Der Schlüssel hierzu sind vielfältige, hochauf­ge­löste und flächen­de­ckende Daten­sätze. Auf dieser Basis ist es möglich, physi­ka­lische Klima­ri­siken, d.h. den Einfluss von Sturm, extremen Nieder­schlägen oder Hitze auf Gebäu­de­port­folios zu verstehen und konkret zu benennen. Transi­to­rische Risiken lassen sich beispiels­weise durch das Model­lieren der CO2-Emissionen von Liegen­schaften und Szenarien über den zukünf­tigen CO2 Preis quanti­fi­zieren.

transparenzpflicht grafik
Unsere Analysen quanti­fi­zieren Unter­schiede im Klima­ri­si­ko­profil verschie­dener Immobi­li­en­port­folios