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Immer mehr Wohnraum pro Person

Letzte Aktualisierung: 22. April 2025

Rund 30 Prozent der Arbeitszeit könnte künftig in jenen Branchen von zu Hause aus gearbeitet werden, in denen die Tätig­keiten es zulassen. Viele von uns werden auch langfristig mehr Zeit daheim verbringen. Und einige Haushalte werden demzu­folge mehr Wohnraum benötigen, damit sich die Heimar­bei­tenden mit einem Monitor und anderen Arbeits­uten­silien gut einrichten können.

Nachfrage nach grösseren Wohnungen nimmt wegen Covid-19 zu

Dass die Nachfrage nach grösseren Wohnungen gestiegen ist, um im Homeoffice unter möglichst guten Bedin­gungen arbeiten zu können, zeigt sich besonders ausge­prägt im Mietwoh­nungs­markt. Die Zahl der Suchabos für 3- bis 4.5‑Zimmer-Wohnungen lag im Juni 2021 am deutlichsten über dem Niveau des Vorjah­res­monats. Verge­gen­wärtigt man sich, dass gerade Ein- und Zweiper­so­nen­haus­halte einen immer höheren Anteil am Gesamt­saldo der zusätz­lichen Haushalte pro Jahr ausmachen, ist dies besonders eindrücklich. Die Zusatz­nach­frage bei kleineren Wohnungen mit 1- bis 2.5‑Zimmer-Wohnungen war jüngst gar negativ. Entspre­chend ist davon auszu­gehen, dass der Wohnflä­chen­ver­brauch pro Kopf als Folge der Covid-19-Pandemie zunehmen wird.


Grösserer Wohnraum ist gefragt, insbesondere nach 3-4.5-Zimmer-Wohnungen.

Alterung der Gesell­schaft erhöht den Bedarf an Wohnraum


Bereits vor der Corona-Pandemie hat der Wohnflä­chen­ver­brauch in der Schweiz konti­nu­ierlich zugenommen. Nach den neusten Auswer­tungen liegt er derzeit bei 46 Quadrat­metern pro Person. In den Ostschweizer Kantonen Thurgau und Schaff­hausen sowie in den beiden Appen­zeller Halbkan­tonen wird am meisten Wohnfläche pro Person beansprucht. Deutlich unter­durch­schnittlich ist der Wert in den städtisch geprägten Kantonen Genf und Basel-Stadt. Der Grund für diesen langjäh­rigen Trend ist nur in zweiter Linie die vermehrte Nachfrage nach grösseren Wohnungen. Primär dafür verant­wortlich ist die rückläufige Belegungs­dichte pro Wohnung, die den Wohnflä­chen­ver­brauch pro Person erhöht, und die stark steigende Zahl von Haushalten mit nur einer oder zwei Personen leistet hierzu einen entschei­denden Beitrag.

Bei einer Auswertung nach Lebens­phasen zeigt sich, dass ab einem Alter von 55 Jahren die Belegungs­dichte in einem Mieter­haushalt stark abnimmt, wodurch sich der mittlere Wohnflä­chen­ver­brauch erhöht. Oft trifft dies dann zu, wenn die Kinder ausziehen und einen eigenen Haushalt gründen oder in einen anderen Haushalt einziehen. Den höchsten Wohnflä­chen­ver­brauch pro Kopf verbuchen Personen ab 75 Jahren – dies vor allem deshalb, weil der Anteil Einper­so­nen­haus­halte in dieser Alters­klasse stark überdurch­schnittlich ist.

Infolge der weiter zuneh­menden Alterung unserer Gesell­schaft wird die Zahl der benötigten Wohnungen für die zusätzlich entste­henden Haushalte weiter steigen. Dies bedeutet auf der einen Seite, dass die intensive Neubau­pro­duktion von Mietwoh­nungen dadurch zusätz­liches Nachfra­ge­po­tenzial erhält. Auf der anderen Seite heisst es aber auch, dass insbe­sondere an gross­städ­ti­scher Lage, wo noch immer Wohnungs­knappheit herrscht, auch langfristig ein Nachfra­ge­überhang bestehen könnte.


Dei Belegungsdichte erhöht den -bedarf an Wohnraum.

Mehr Infor­ma­tionen zum Wohnungs­markt finden Sie in den Ausfüh­rungen des «Immo-Monitorings».

Neue Einschät­zungen zur Entwicklung der Leerstands­zahlen in der Schweiz finden Sie hier.