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Soziale Nachhal­tigkeit im Mietwoh­nungs­markt nimmt ab

Letzte Aktualisierung: 22. April 2025

Bei vielen Miete­rinnen und Mietern liegen die Kosten ihrer aktuellen Mietver­träge auf einem verhält­nis­mässig tiefen Niveau. Der Haupt­grund hierfür ist, dass sie oft schon seit Jahren in denselben Wohnungen leben und in dieser Zeit von stabilen oder sogar sinkenden Mieten profi­tiert haben. Dies ist vor allem auf den langfristig fallenden Referenz­zinssatz zurück­zu­führen. Im Gegensatz stehen Personen, die aus verschie­denen Gründen umziehen möchten oder müssen und eine vergleichbare Wohnung hinsichtlich Grösse und Lage suchen, vor grossen Heraus­for­de­rungen bezüglich der Bezahl­barkeit. Doch welche Haushalts­typen und welche Kantone sind davon besonders betroffen?

Wenn Mietende aus ihrer bishe­rigen Wohnung ausziehen möchten oder müssen, erweist es sich als zunehmend schwierig eine neue Wohnung zu finden, die nicht teurer ist als die alte. Zwar kommt es oft vor, dass die inserierten Wohnungen einen höheren Ausbau­standard aufweisen und in einem besseren Zustand sind, was eine quali­tative Verbes­serung bedeutet und so den höheren Preis recht­fertigt. Doch auch wenn Umzie­hende gar keine quali­tativ höher­wertige, sondern lediglich eine gleich­wertige Wohnung anstreben, so übersteigt diese häufig die Preis­ober­grenze, die Haushalte dafür ausgeben können. Günstiger Wohnraum wird zunehmend rar. Entspre­chend hat auch die Zahl erschwing­licher Wohnungen, die auf dem Markt angeboten werden, spürbar nachge­lassen, was die finan­zielle Belastung nach einem Umzug erhöht.

Bei 28 Prozent der Schweizer Haushalte würde die Wohnkos­ten­be­lastung mehr als ein Drittel des Brutto­ein­kommens ausmachen, wenn sie in eine gleich­artige Wohnung umziehen möchten. In den Kantonen Genf, Zug, Zürich, Waadt und Tessin liegen die Anteile gar bei mehr als 30 Prozent. Dabei sticht Genf besonders hervor, das trotz einer der umfang­reichsten Mietpreis­re­gu­lie­rungen der Schweiz – an der Spitze dieser Statistik steht (detail­liertere Auswer­tungen zu den Mietpreis­ent­wick­lungen in Genf finden Sie auch im «Immo-Monitoring» 2023 | 2, Frühlings­ausgabe).

Unter­schiede je nach Haushaltstyp

Noch prekärer ist die Situation der Wohnungs­suche für Allein­er­zie­hende sowie für Menschen im Pensi­ons­alter, die alleine wohnen. Bei mehr als der Hälfte dieser Haushalte wird die Grenze von 33 Prozent Wohnkos­ten­be­lastung geknackt, wenn sie nach einer für ihren jewei­ligen Haushaltstyp geeig­neten mittel­grossen Wohnung suchen. Deutlich entspannter sieht die Lage für Zweiper­so­nen­haus­halte aus, unabhängig davon, ob sich diese Personen im Erwerbs- oder im Pensi­ons­alter befinden.

Lösungs­an­sätze gesucht

Die hier vorge­stellten Analy­se­re­sultate geben für den Schweizer Mietwoh­nungs­markt hinsichtlich sozialer Nachhal­tigkeit derzeit kein gutes Bild ab. Zentrale Indika­toren wie die Verfüg­barkeit von Wohnungen oder die Bezahl­barkeit von Wohnraum nach einem Umzug haben sich in den letzten Jahren zu Ungunsten der Miete­rinnen und Mieter entwi­ckelt. Hier offen­baren sich bedeu­tende Heraus­for­de­rungen für die Zukunft und die Notwen­digkeit, diffe­ren­zierte Lösungen zu entwi­ckeln. Diese sollten die Neubau­tä­tigkeit fördern und sowohl die unter­schied­lichen regio­nalen Dynamiken als auch die verschie­den­ar­tigen Bedürf­nisse der Haushalte berück­sich­tigen.

Aus dem aktuellen Immo-Monitoring

Dies ist ein Auszug aus unserer aktuellen Immo-Monitoring-Publikation. Wenn Sie mehr Infor­ma­tionen wünschen, können Sie sich hier Ihre Ausgabe bestellen.

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