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Holz überzeugt auch bei Hotel­bauten

Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2024

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Die Schweiz ist eine beliebte Touris­mus­de­sti­nation. Wie es um den Hotel­markt steht und ob sich der Aufwärts­trend fortsetzt, der zwischen 2016 und dem Rekordjahr 2019 beobachtet wurde, zeigen die Auswer­tungen von Wüest Partner auf.

Die Anzahl der Logier­nächte stieg in der Schweiz nach 2016 stark an, bevor die Pandemie das konstante Wachstum der Hotel­branche unter­brach: Die Übernach­tungen fielen um rund 40% und die durch­schnitt­liche Zimmer­aus­lastung sank von über 55% auf unter 35%. Dennoch hat sich die Schweizer Hotel­lerie schnell erholt, denn die Auslastung lag 2022 wieder auf über 51 % und die Gesamtzahl der Logier­nächte nur rund 3% unter dem Wert des Rekord­jahres 2019.

Seit der Pandemie machen Schwei­ze­rinnen und Schweizer vermehrt Urlaub im eigenen Land. Der Anteil an Inlands­tou­risten stieg durch die Pandemie von 47% (2019) auf rund 73% (2020/2021). Im vergan­genen Jahr lag der Anteil an Touris­tinnen und Touristen aus dem Inland bei 56%, absolut wurden 2022 verglichen mit 2019 über 1.3 Mio. mehr Ankünfte verzeichnet. Die meisten zog es aus den Städten in die Berge.

Die Anzahl geöff­neter Betriebe sank bereits vor der Pandemie, fiel jedoch zwischen 2019 und 2020 nochmals um rund 10%. Bei der Anzahl Zimmer ist jedoch ein leichter Aufwärts­trend zu beobachten. Im vergan­genen Jahr zählte der Hotel­markt rund 4500 Zimmer mehr als 2019 und erreichte damit ein neues Rekordhoch.

Insgesamt gehören zur Schweizer Hotel­lerie gemäss Bundesamt für Statistik über 4000 Betriebe. In einem Wüest Partner vorlie­genden, aufgrund von online verfüg­baren Beher­ber­gungs­be­trieben zusam­men­ge­stellten Datensatz sind rund 2650 Hotels, 650 Chalets, 600 Bed & Breakfast, 300 Pensionen, 190 Hostels, 150 Apart­hotels und 15 Resorts enthalten. Wüest Partner schätzt den Marktwert der Hotel­lerie in der Schweiz auf rund 31.9 Mia. CHF.

Bei der Entwicklung auf Gemein­de­ebene fällt auf, dass die grössten Städte im Jahr 2022 rund 10% weniger ­Logier­nächte und eine ebenso tiefere Auslastung aufweisen als im Jahr 2019. Einzig St. Gallen und Lugano verzeich­neten mehr Logier­nächte. Verglichen damit schlossen die Berg-Gemeinden 2022 deutlich besser ab. Dies zeigt, dass sich alpine Touris­mus­de­sti­na­tionen trotz ihrer charak­te­ris­ti­schen saiso­nalen Schwan­kungen besser erholten als städtische Gemeinden. Vorreiter ist Andermatt, das verglichen mit dem Rekordjahr 2019 sowohl die Auslastung als auch die ­Logier­nächte um mehr als 15% steigerte.

Die Auswertung und Entwick­lungen am Markt zeigen, dass die Hotel­lerie in alpinen Touris­mus­de­sti­na­tionen trotz gerin­gerem Auslands­tou­rismus und schlechtem Winter krisen­si­cherer ist als in den Städten. Die Hotel­in­dustrie ist dementspre­chend optimis­tisch und setzt weiterhin auf das Wachstum des alpinen Tourismus. Vor ­allem inter­na­tionale Hotel­ketten zeigen ­In­teresse am Schweizer Markt. Zukünftige Entwick­lungen werfen angesichts des ­Klima­wandels aber auch Fragen zur Nachhal­tigkeit der Hotel­lerie auf.

Zunehmend spielt Holz auch für Hotel­bauten eine Rolle. Es ist heimelig und fördert das Wohlbe­finden. Die Element- und Modul­bau­weise eignet sich für repetitive Zimmer-Grundstrukturen. Die Vorfer­tigung führt zu einer verkürzten Planungs- und Bauzeit und ermög­licht frühere Erträge. Minimale Emissionen vor Ort sind im städti­schen Raum und in touris­ti­schen Gebieten von Vorteil. Verschiedene kürzlich reali­sierte Hotel­bauten zeigen, dass Holz als Baustoff auch in der Vermarktung als Diffe­ren­zie­rungs­element nutzbar ist.

In den letzten zehn Jahren wurden jährlich durch­schnittlich 21 Hotel­neu­bauten erstellt, davon 34% bzw. rund sieben mit Holz in der Tragkon­struktion und 59% bzw. zwölf mit Holz in der Fassade. Dies entspricht Gesamt­pro­jekt­kosten von 61.9 Mio. CHF für Neubauten mit Tragkon­struk­tionen bzw. 148.5 Mio. CHF für Neubauten mit Holzfas­saden. Im selben Zeitraum wurden jährlich 44 Hotel­um­bauten reali­siert, davon neun Projekte mit Holz in der Tragkon­struktion bzw. zwölf mit Holzfas­saden. Dies entspricht Gesamt­pro­jekt­kosten von 18.9 Mio. CHF für Umbauten mit Trag­kon­struktionen aus Holz bzw. 30.3 Mio. CHF für solche mit Holzfas­saden.

Etwa 32 % der Neubauten, die von 2012 bis 2022 entstanden sind, befinden sich im städti­schen Raum, rund 40% in ländlichen und etwa 28% in periur­banen Gebieten. Im ländlichen und periur­banen Bereich liegt der Markt­anteil von Holzfas­saden bei Hotel­neu­bauten bei 68% bzw. 72%. Für Tragkon­struk­tionen wird Holz bei 40% ­einge­setzt. Im städti­schen Raum liegt der Anteil mit 32% bei Fassaden und 23 % bei Tragkon­struk­tionen tiefer.

Dieser Artikel ist erschienen im Sonderheft von Espazium «Stadt aus Holz – Hotel- und Freizeit­bauten in Holz».

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