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Wohnungs­markt Potsdam: Kaufpreise unter Druck, aber in einigen Stadt­teilen positive Preis­ent­wick­lungen

Letzte Aktualisierung: 13. Mai 2025

Potsdam zählt im Osten Deutsch­lands zu den attrak­tivsten Großstädten, auch für Inves­toren, die nach lukra­tiven Kapital­an­lagen in Wohnungen Ausschau halten. Der Boom der aufstre­benden Landes­haupt­stadt betrifft nicht nur die wirtschaft­liche Entwicklung, sondern schlägt sich auch in der Bevöl­ke­rungszahl nieder, die immer neue Höchst­stände erreicht. In den letzten 10 Jahren stieg sie um 16 Prozent an und lag Ende 2023 bei 187.310 Einwohnern. Die Landes­haupt­stadt grenzt direkt an die Metropole Berlin und überzeugt sowohl mit einem leben­digen kultu­rellen Angebot als auch mit hoher Lebens­qua­lität. Das sind gute Voraus­set­zungen für einen Wohnim­mo­bi­li­en­markt, der Inves­toren ganz unter­schied­licher Risiko­neigung eine Fülle von Einstiegs­ge­le­gen­heiten bietet.

Die Angebots­mieten legen weiter kräftig zu, während die Kaufpreise, die in Potsdam von Anfang 2018 bis Anfang 2023 um 71,5 Prozent gestiegen waren, in den vergan­genen 12 Monaten im Schnitt um 4,6 Prozent nachgaben. Wichtig für Inves­toren: Sie tun gut daran, sich vor einem Investment mit den ganz unter­schied­lichen Entwick­lungen in den 32 Potsdamer Stadt­teilen zu befassen. Das zeigt die aktuelle Studie «Ostdeutsche Wohnungs­märkte: Daten und Perspek­tiven 2023» des Beratungs­un­ter­nehmens Wüest Partner.  

Potsdam bietet konser­va­tiven Inves­toren ein attrak­tives Rendite-Risiko-Profil

Sicher­heits­ori­en­tierte Inves­toren sind in Potsdam trotz der jüngsten Rückgänge der Angebots­kauf­preise gut aufge­hoben. Mit Spitzen­brut­to­an­fangs­ren­diten von 4,6 Prozent gehört die Stadt neben Berlin und Leipzig mit einem sehr guten Rendite-Risiko-Profil zu den eher risiko­armen Inves­ti­ti­ons­stand­orten für Wohnim­mo­bilien im Osten Deutsch­lands. Potsdam wird nach Einschätzung von Wüest Partner trotz allge­meiner Unsicher­heiten, die unter anderem Faktoren wie die Zinsen, volatile Energie­preise oder Auswir­kungen des andau­ernden Kriegs in der Ukraine betreffen, ein attrak­tiver Standort für Inves­ti­tionen in Wohnim­mo­bilien bleiben. Die Daten zeigen für zahlreiche Stadt­teile Potsdams eine langfristige Werthal­tigkeit von Wohnim­mo­bilien. Zudem wächst die Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt stetig.

Angebots­miete von 10,62 Euro/qm in Marquardt bis 16,67 Euro/qm in Südlicher Innen­stadt

Die Median-Angebotsmieten legten in Potsdam vom ersten Quartal 2023 bis zum ersten Quartal 2024 um 10,5 Prozent zu. Besonders stark stiegen sie im Stadtteil Groß Glienicke (+28,3 Prozent). Generell beobachtete Wüest Partner die deutlichsten Mietstei­ge­rungen im Norden und Nordosten der Stadt. Überdurch­schnitt­liche Zuwächse von 15 bis 18 Prozent verbuchten Stadt­teile wie Eiche, Fahrland, Nedlitz und Neu Fahrland. Bemer­kenswert ist dabei, dass die Mieten in Nedlitz und Neu-Fahrland ohnehin schon zu den besonders hohen zählen. Ganz anders sieht es in Teilen des Potsdamer Stadt­zen­trums sowie Richtung Südosten aus. Gab es in der Nördlichen Innen­stadt (+3,1 Prozent) und in Babelsberg Nord (+0,9 Prozent) immerhin noch geringe Mietzu­wächse, sanken die Angebots­mieten in der Berliner Vorstadt (-0,9 Prozent), in Schlaatz (-1,2 Prozent) und vor allem in Babelsberg Süd (-4,5 Prozent).

Wie attraktiv Potsdam für viele Bewohner ist, zeigt der Blick auf benach­barte Berliner Stadt­teile. Dort liegen die Mieten oftmals weit unter denen der angren­zenden Potsdamer Stadt­teile. Deutlich über dem Potsdamer Durch­schnitt von monatlich 14,15 Euro/qm liegen die Südliche Innen­stadt (16,67 Euro/qm), Neu Fahrland (16,25 Euro/qm), Nedlitz (16,13 Euro/qm) und Sacrow (16,03 Euro/qm). Am anderen Ende der Mietspanne befinden sich Uetz-Paaren und Marquardt (jeweils 10,62 Euro/qm) sowie Satzkorn (10,90 Euro/qm) im Potsdamer Nordwesten.

Ein kurzer Blick auf die Entwicklung der Median-Angebotsmieten von Anfang 2018 bis Anfang 2023: Im Schnitt zogen die Mieten in den fünf Jahren um 27,2 Prozent an. In den einzelnen Stadt­teilen zeigten sich ganz unter­schied­liche Trends. Im vergleichs­weise günstigen Stadtteil Schlaatz stiegen die Angebots­mieten um 97,8 Prozent, während sie in Groß Glienicke sogar nachgaben, und zwar um 3,2 Prozent. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass das dortige Mietniveau tenden­ziell ausge­reizt sein dürfte.  

Angebots­kauf­preise: Binnen eines Jahres von 5.563 Euro/qm runter auf 5.306 Euro/qm

Die Angebots­kauf­preise (Median) für Wohnungen zogen in der Zeit von Anfang 2018 bis Anfang 2023 im Schnitt um 71,5 Prozent an. In diesem Wert spiegelt sich die enorme Nachfrage nach Wohnim­mo­bilien in Potsdam wider. Innerhalb der Stadt reichte die Mietent­wicklung in den fünf Jahren von +48,4 Prozent in Klein Glienicke und +56,0 Prozent in Zentrum Ost bis +173,3 Prozent in Satzkorn und +177,3 Prozent in Drewitz. Ungeachtet dieser starken Binnen­un­ter­schiede bleibt festzu­halten, dass die Kaufpreis­zu­wächse in Potsdam im Bundes­ver­gleich und besonders auch gegenüber anderen Stand­orten in Ostdeutschland zu den höchsten gehören.

Von Anfang 2023 bis Anfang 2024 gab es in Potsdam wie in vielen anderen Städten Deutsch­lands eine Umkehr des Trends. Die Angebots­kauf­preise sanken im Schnitt um 4,6 Prozent von 5.563 Euro/qm auf 5.306 Euro/qm. Aller­dings standen 25 Stadt­teilen mit Preis­rück­gängen auch sieben Stadt­teile mit weiter steigenden Angebots­kauf­preisen gegenüber. Auffallend starke Preis­ab­schläge ermit­telte Wüest Partner in Satzkorn (-17,5 Prozent), Marquardt (-15,8 Prozent) und Grube (-15,1 Prozent). Diese Stadt­teile gehörten bereits zuvor zu den günstigsten Lagen. Im Umkehr­schluss heißt das: Die hochprei­sigen Stadt­teile sind offenbar deutlich wertbe­stän­diger. Entspre­chend stiegen die Preise in Bornim (+10,5 Prozent), Drewitz (+5,7 Prozent) und Potsdam West (+3,8 Prozent) weiter an.

Spitzen­reiter bei den aufge­ru­fenen Kaufpreisen war im ersten Quartal 2024 Bornstedt mit 7.623 Euro/qm. Dahinter folgen die Branden­burger Vorstadt (7.382 Euro/qm) und Bornim (7.125 Euro/qm). Die günstigsten Median-Angebotskaufpreise finden Inves­toren in Groß Glienicke (4.580 Euro/qm). Generell befinden sich nordwestlich des Stadt­zen­trums die eher exklu­siven, teuren Wohnlagen. Demge­genüber stoßen Kaufin­ter­es­senten vor allem im Potsdamer Südosten auf deutlich unter­durch­schnitt­liche Kaufpreise.

Karsten Jungk, Partner und Geschäfts­führer von Wüest Partner Deutschland, sagt zum Potsdamer Wohnungs­markt: «Unsere Studie zeigt, wie wichtig es für Kaufin­ter­es­senten ist, sich vor einem Investment mit den Mikro­lagen in Potsdam zu beschäf­tigen. Allein der Umstand, dass die Angebots­kauf­preise in sieben der 32 Stadt­teile seit Anfang 2023 trotz des heraus­for­dernden Umfelds mit erhöhten Zinsen, schwacher Wirtschaft und noch immer zu hohen Infla­ti­ons­raten weiter gestiegen sind, zeigt, dass es ohne Vor-Ort-Expertise nicht geht. Angesichts der ungebro­chenen Attrak­ti­vität Potsdams als Alter­native zu Berlin gehen wir davon aus, dass die Kaufpreise in der Stadt schon bald wieder in mehr Stadt­teilen anziehen werden. Für Inves­toren, die in Potsdam schon gekauft haben oder bald kaufen werden, ergibt sich daraus die Chance auf langfristige Wertzu­wächse.»

Die vollstän­digen Ergeb­nisse der Analyse des Potsdamer Wohnungs­markts finden Sie hier:

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