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Wohnungs­märkte Wiesbaden und Mainz: gesunkene Kaufpreise und hohe Kaufkraft locken Inves­toren

Letzte Aktualisierung: 12. Mai 2025

  • Aktuelle Daten und Analysen zum Wohnungs­markt in Mainz und Wiesbaden von Wüest Partner
  • Wohnen in Mainz mit 13,85 EUR/m2 Median­miete teurer als in Wiesbaden mit 12,40 EUR/m2
  • Angebots­kauf­preise fielen binnen eines Jahres im Durch­schnitt deutlich
  • Inves­toren finden dank nachhaltig hoher Kaufkraft in beiden Städten weiterhin gute Einstiegs­chancen 

Die beiden Landes­haupt­städte Mainz und Wiesbaden präsen­tieren sich nicht nur generell, sondern auch auf dem Wohnim­mo­bi­li­en­markt als ein Mix aus Partner­schaft und Konkurrenz. In der aktuellen Studie «Westdeutsche Wohnungs­märkte: Daten 2023 und Perspek­tiven» von Wüest Partner werden in einem Sonder­ka­pitel die Entwick­lungen auf dem Wohnungs­markt sowie die Kaufkraft in den beiden Städten detail­liert unter­sucht. Die Studie zeigt, dass sich die Kaufkraft pro Haushalt beidseits des Rheins zwar ähnelt, die Preis­ent­wicklung für Wohnei­gentum in den Jahren 2018 bis 2023 jedoch deutlich vonein­ander abweicht.

Die tiefen Einblicke in den Wohnungs­markt und die Kaufkraft bieten wertvolle Infor­ma­tionen für Inves­toren und Immobi­li­en­ent­wickler in der Region.

Wohnen in der Mainzer Altstadt und in Wiesbaden-Sonnenberg am teuersten

Im letzten Quartal 2023 zeigt sich ein bemer­kens­werter Unter­schied zwischen den Angebots­mieten beider Städte. Mit 13,85 EUR/m2 liegt die Median­miete in Mainz knapp 12 Prozent über der in Wiesbaden (12,40 EUR/m2). Dieser Unter­schied spiegelt sich auch in der jährlichen Mietent­wicklung wider, wobei die Mieten in Mainz seit 2018 um durch­schnittlich 3,4 Prozent pro Jahr gestiegen sind, während das jährliche Wachstum in Wiesbaden bei 2,6 Prozent lag. Der Abstand wird also größer.

Auffällig ist der Anstieg der Mieten in Wiesbaden zwischen dem 4. Quartal 2022 und dem 4. Quartal 2023 um überdurch­schnitt­liche 5,4 Prozent. Dennoch bleibt eine nennens­werte Differenz zum Mainzer Mietlevel bestehen. In der rheinland-pfälzischen Landes­haupt­stadt lag die Spitzen­miete im 4. Quartal 2023 (90-Prozent-Quantil) mit 19,01 EUR/m2 deutlich über der von Wiesbaden (17,13 EUR/m2).

Im klein­räu­migen Vergleich weisen die teuersten Mainzer Stadt­teile, darunter Altstadt, Neustadt und Oberstadt, Angebots­mieten von teilweise über 14,00 EUR/m2 auf. Demge­genüber liegen die Mieten in den teuersten Wiesba­dener Ortsbe­zirken Sonnenberg, Südost und Rambach zwischen 12,50 und 13,50 EUR/m2.

Nach drei Jahren Preis­an­stieg um 36 Prozent sinken die Kaufpreise in Wiesbaden deutlich

Die Angebots­preise für Eigen­tums­woh­nungen in Wiesbaden haben sich auffallend heterogen entwi­ckelt. Die Preis­ent­wicklung zwischen 2018 und 2023 in den Ortsbe­zirken zeigt ein breites Spektrum von Steige­rungen und Rückgängen. Während einige Stadt­teile wie Delkenheim (+35,1 Prozent), Igstadt (+39,7 Prozent) und Norden­stadt (+47,7 Prozent) deutliche Zuwächse verzeich­neten, sanken die Preise in Bezirken aus dem mittleren Preis­segment. So zum Beispiel in Heßloch (-9,3 Prozent), Naurod (-12,6 Prozent) und Rambach (-14,6 Prozent).

Deutliche Unter­schiede zeigten sich in Q4 auch zwischen den absoluten Kaufpreisen in den Ortsbe­zirken Wiesbadens. So wies der Ortsbezirk Südost mit 5.659 EUR/m² den höchsten Angebots­preis auf, gefolgt von Mainz-Kastel mit 5.383 EUR/m². Demge­genüber waren die südöst­lichen und zentralen Stadt­be­zirke Rheingauviertel/Hollerborn und Westend/Bleichstraße mit 3.925 bzw. 4.021 EUR/m2 am günstigsten.

Der Median der Angebots­preise stieg von 2018 bis 2023 um 20,2 Prozent, wobei bis Ende 2021 ein konti­nu­ier­licher Anstieg zu beobachten war. Der Median­kauf­preis lag im 4. Quartal 2018 bei 3.553 EUR/m² und kletterte um 36 Prozent auf 4.831 EUR/ m2 im 4. Quartal 2021. Danach war ein deutlicher Abwärts­trend der Angebots­preise zu beobachten: Die Kaufpreise gaben bis Ende 2022 auf 4.588 EUR/m² nach und setzten ihren Rückgang bis zum 4. Quartal 2023 auf 4.271 EUR/m² fort.

Kaufpreise in Mainz sanken bis Q4 2023 um 10,2 Prozent, Altstadt und Neustadt bleiben Spitzen­reiter

Im Gegensatz zur hessi­schen Landes­haupt­stadt zeigt Mainz eine vergleichs­weise homogene Kaufpreis­ent­wicklung über alle Stadt­teile hinweg. Von 2018 bis 2023 stiegen die Preise in allen Stadt­teilen, wenn auch unter­schiedlich stark. Die Spanne reicht von 10,9 Prozent (Stadtteil Oberstadt) bis maximal 47,3 Prozent (Stadtteil Drais). Zwischen dem 4. Quartal 2022 und dem 4. Quartal 2023 kam es wie vielerorts zu einem flächen­de­ckenden Rückgang der Kaufpreise, der durch­schnitt­liche Rückgang belief sich auf 10,2 Prozent. Der Median­kauf­preis im Mainz betrug im 4. Quartal 2023 nur noch 4.081 EUR/m2, nachdem er ein Jahr zuvor noch bei 4.545 EUR/m² gelegen hatte.

In Mainz sind niedrige Kaufpreise vor allem in den westlichen Stadt­teilen wie Mombach mit 3.865 EUR/m2 und Gonsenheim mit 3.816 EUR/m2 zu beobachten. Die höchsten Kaufpreise werden dagegen in der Altstadt (4.658 EUR/m2), der Neustadt (4.562 EUR/m2) und in Hartenberg-Münchfeld (4.562 EUR/m2) erzielt. Die hohen Preise im Stadtteil Neustadt sind zu einem großen Teil auf die jüngsten Wohnpro­jekt­ent­wick­lungen im Mainzer Zollhafen zurück­zu­führen.

Die größten Kaufpreis­zu­wächse zwischen 2018 und 2023 verzeich­neten die vergleichs­weise günsti­geren Stadt­teile im Westen, wie Drais (+47,3 Prozent) und Finthen (+52,2 Prozent). Die geringsten Zuwächse regis­trierte Wüest Partner im Mainzer Stadt­zentrum, nämlich in den Stadt­teilen Neustadt (+16,5 Prozent) und Oberstadt (+10,9 Prozent). Ein Indiz dafür, dass die Preise dort schon ein vergleichs­weise hohes Niveau erreicht haben.

Ähnliche Kaufkraft in Mainz und Wiesbaden, aber Diffe­renzen zwischen den Postleit­zahl­ge­bieten

Der Wohnungs­markt in Mainz und Wiesbaden ist für Inves­toren besonders attraktiv. Dies zeigt die Analyse der Kaufkraft pro Haushalt, wobei Mainz mit 54.022 EUR und Wiesbaden mit 55.230 EUR eng beiein­ander liegende Durch­schnitts­werte aufweisen. Aller­dings bestehen deutliche Unter­schiede zwischen den Postleit­zahl­ge­bieten in beiden Städten. In Mainz reicht die Spanne von mindestens 39.067 EUR in der Innen­stadt (PLZ 55118) bis maximal 63.910 EUR in den Stadt­teilen Hechtsheim und Ebersheim (PLZ 55129).

Wiesbaden weist generell ein höheres Kaufkraft­niveau auf. Im PLZ-Gebiet 65197 liegt der Mindestwert bei 44.985 EUR (Rhein­gau­viertel), während im nordöst­lichen PLZ-Gebiet 65207 der Höchstwert von 73.347 EUR erreicht wird. Nur bei der Betrachtung des Durch­schnitts rücken beide Städte hinsichtlich der Kaufkraft zusammen (siehe oben).

Die Entwicklung der Kaufkraft von 2013 bis 2023 verdeut­licht einen bemer­kens­werten wirtschaft­lichen Aufschwung in beiden Städten. Über das gesamte Stadt­gebiet hinweg verzeich­neten Mainz und Wiesbaden einen Anstieg um 22,0 Prozent bzw. 21,6 Prozent.

Besonders ausge­prägt war der Kaufkraft­zu­wachs im Mainzer PLZ-Gebiet 55122 (+32,1 Prozent). In Wiesbaden erreichte das PLZ-Gebiet 65185 (Ortsbezirk Mitte) mit 41,1 Prozent den höchsten Anstieg. Den geringsten Zugewinn an Kaufkraft verzeich­neten in Mainz das PLZ-Gebiet 55131 (Oberstadt, Weisenau) mit 14,5 Prozent und in Wiesbaden das PLZ-Gebiet 5193 (Nordost, Sonnenberg) mit 12,8 Prozent.

Die vollstän­digen Ergeb­nisse der Analyse des Mainzer und Wiesba­dener Wohnungs­markts finden Sie hier: https://www.wuestpartner.com/de-de/produkt/westdeutsche-wohnungsmaerkte-daten-2023-perspektiven/