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Immobilien Basel-Stadt: Ein Immobilienportfolio auf dem Weg zur CO₂-Neutralität

12. April 2022

Nature, Outdoors, Sky
Der Gebäudepark der Schweiz ist derzeit für rund ein Viertel der CO₂-Emissionen der Schweiz verantwortlich. Immobilien müssen also einen bedeutenden Beitrag leisten, wenn die Schweiz ihr Ziel erreichen will, bis 2050 CO₂-neutral zu werden.

Immobilien Basel-Stadt (IBS) wollte genau wissen, wo das über 300 Liegenschaften umfassende Immobilienportfolio im Finanzvermögen des Kantons Basel-Stadt bezüglich CO₂-Emissionen steht. Der Auftrag war umfassend: Einerseits sollte Wüest Partner herausfinden, wie viel CO₂ die Liegenschaften derzeit ausstossen, und aufzuzeigen, wie das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 erreicht werden kann. Andererseits interessierte sich IBS dafür, wie sich die CO₂-Emissionen des Portfolios seit 1990 bis heute entwickelt haben und was es bedeuten würde, wenn das Netto-Null-Ziel schneller erreicht werden soll, zum Beispiel bis 2040 oder sogar noch früher.

Bei dieser Aufgabe kam «Wüest Climate» eine sehr wichtige Rolle zu. Mithilfe dieses Instruments konnten wir den CO₂-Ausstoss des Portfolios im Finanzvermögen für jedes Jahr von 1990 bis 2050 berechnen, wobei für die in der Zukunft liegenden Jahre die gesamte Investitionsplanung der IBS mit allen vorgesehenen Instandsetzungsmassnahmen miteinbezogen wurde.

CO₂-Absenkpfad Portfolio im Finanzvermögen des Kantons Basel-Stadt

Die Modellrechnungen ergaben, dass das Immobilienportfolio im Finanzvermögen im Jahr 2020 nur knapp 7 kg CO₂-Äquivalente pro Jahr und m2 Energiebezugsfläche ausstiess – weniger als die Hälfte des Schweizer Gebäudeparks (16.2 kg). Dieses gute Resultat ist vor allem auf die umfassende Fernwärme-Versorgung im Kanton Basel-Stadt und die geringe Zahl von Ölheizungen im Portfolio zurückzuführen. Ausserdem wurden die Liegenschaften regelmässig energetisch saniert, sodass der Wärmebedarf deutlich reduziert werden konnte.

Für die Modellierung der CO₂-Emissionen bis 2050 wurde angenommen, dass möglichst alle noch fossil beheizten Liegenschaften beim nächsten Heizungsersatz an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Liegenschaften ohne Fernwärmeanschluss sollen künftig mit anderen erneuerbaren Energien (z. B. Wärmepumpen) beheizt werden. Und wo weder das eine noch das andere möglich ist, sollen die CO₂-Äquivalente durch eine Überproduktion von erneuerbarer Energie bei anderen Liegenschaften oder durch Investitionen in externe CO₂-Kompensationsmassnahmen (Zertifikate, Klimaschutzprojekte) erreicht werden.

Bei der Modellierung der bisher vorgenommenen Sanierungen hat sich gezeigt, dass der CO₂-Ausstoss der Liegenschaften im Finanzvermögen des Kantons Basel-Stadt zwischen 1990 und 2020 um rund 70% abgenommen hat. Immobilien Basel-Stadt liegt damit gegenüber dem vom Pariser Klimaabkommen vorgesehenen Absenkpfad sogar im Vorsprung. Da die meisten Dekarbonisierungsmassnahmen für die Jahre 2020 bis 2040 eingeplant sind, wird der CO₂-Ausstoss mit knapp 1 kg CO₂ pro m2 und Jahr schon 2040 ein sehr tiefes Niveau erreicht haben. Mit anderen Worten: IBS könnte eine weitgehende CO₂-Neutralität des Immobilienportfolios bereits bis 2040 erreichen.

Hinweis: Eine von Wüest Partner vorgestellte Studie zeigt, dass Liegenschaften, die ohne Ausstoss von CO₂ betrieben werden können, trotz höherer Investitionskosten durchschnittlich einen höheren Marktwert aufweisen (vgl. «Die Wirkung von Nachhaltigkeit auf Immobilienwerte» in: Immo-Monitoring 2022, Winter-Update, Kapitel 3). mehr Informationen

CO₂-Absenkpfad der Liegenschaften im Finanzvermögen des Kantons Basel-Stadt

Die kontinuierliche Zunahme der erneuerbaren Energieträger und die Schwankungen im Energiemix bei der Fernwärme in Basel wurde anhand der veröffentlichten Geschäftsberichte abgebildet.

Erklärung

  • Jede Liegenschaft wird durch einen Punkt repräsentiert.
  • Je grösser der Punkt, desto grösser der gesamte CO₂-Ausstoss der Liegenschaft.
  • Je höher der Punkt, desto höher der CO₂-Ausstoss pro m2.
  • Je weiter rechts der Punkt, desto weniger lang liegt die letzte energetische Sanierung zurück.
  • Die Schwankungen der mit Fernwärme beheizten Liegenschaften sind darauf zurückzuführen, dass je nach Situation die Versorgung mit Fernwärme nicht ausreichte und unterschiedlich viel Unterstützung durch CO₂-produzierende Energieträger (meist Gas, früher auch Öl) nötig wurde. Heute bietet die Fernwärme in Basel-Stadt zwei Energieprodukte an, ein teureres CO₂-neutrales Produkt sowie eine günstigere Variante, die nicht komplett CO₂-neutral ist.
  • Jedes Mal, wenn eine Liegenschaft auf eine CO₂-freie Heizung (Fernwärme oder Wärmepumpe) umgestellt wird, fällt der entsprechende Punkt auf die Nulllinie. Gleichzeitig wird der Punkt in der Regel auch kleiner, da gleichzeitig durchgeführte energetische Sanierungen den Wärmebedarf der Liegenschaft verkleinern.

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