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Invest­ment­po­ten­ziale in Europa nach Covid-19

Letzte Aktualisierung: 22. April 2025

Inves­toren adjus­tieren ihren Invest­ment­fokus aufgrund der Folgen der Coronavirus-Pandemie neu. Im Zuge des Brexits und der damit verbun­denen Unsicherheit der wirtschaft­lichen Entwicklung werden bereits alter­native Bürostandorte zum einstigen Primus London gesucht. Wüest Partner hat ein Rating für 30 europäische Städte durch­ge­führt, um jene Metro­polen zu identi­fi­zieren, in denen sich die Erfolgs­aus­sichten für Inves­ti­tionen in den Bürosektor verbessert haben und jene, in denen es gesunken ist.

Methodik des Rankings

Bei der Erstellung des Ratings wurden 16 Kennziffern berück­sichtigt. Prämisse der Unter­su­chung war dabei, dass die wirtschaft­liche Resilienz während der Covid-19-Pandemie in den Städten größer ist, die es geschafft haben, die Übersterb­lichkeit in der Bevöl­kerung gering zu halten. Ein weiterer Faktor ist der Umfang der staat­lichen Unter­stüt­zungs­pro­gramme für die Wirtschaft. Da ein enger Zusam­menhang zwischen dem Inves­ti­ti­ons­vo­lumen der Anleger und der wirtschaft­lichen Entwicklung einer Metropole besteht, wurde diese für das Rating ebenfalls berück­sichtigt. Zudem wurde der Anteil der besonders zukunfts­träch­tigen Branchen an der Gesamt­be­schäf­tigung in den jewei­ligen Städten einkal­ku­liert. So haben sich beispiels­weise die Perspek­tiven für die Städte mit einem hohen Beschäf­ti­gungs­anteil in der Informations- und Kommu­ni­ka­ti­ons­branche während der letzten Monate stark verbessert. Neben diesen Variablen wurden weitere Einfluss­größen mitein­be­zogen, die die aktuelle immobi­li­en­markt­spe­zi­fische Attrak­ti­vität reprä­sen­tieren, wie beispiel­weise der Leerstand, Verän­derung und Niveau der Mietpreise, die Absorption neu erstellter Flächen und die realen Renditen im Vergleich zu den jewei­ligen Staats­an­leihen. 

Ranking: Die Investmentpotenziale sind in Berlin besonders hoch.

Invest­ment­po­ten­ziale: Berlin an der Spitze

Mit Berlin, München und Frankfurt rangieren gleich drei deutsche Metro­polen in den Top-10 der Invest­ment­po­ten­ziale, wobei die Bundes- und die bayerische Landes­haupt­stadt die vorderen beiden Ränge belegen. Es folgen Stockholm, Oslo, Amsterdam, Helsinki, Rotterdam, Zürich, Frankfurt und London. 

Damit ist Berlin gemäß Rating die derzeit attrak­tivste Stadt für Inves­ti­tionen in den Büroim­mo­bi­li­en­markt. Die Spree­me­tropole zeichnet sich durch eine vergleichs­weise niedrige Leerstandsrate von 2,3 Prozent und eine gute Absorption der neu auf den Markt gelan­genden Flächen aus. Darüber hinaus ist hier der Anteil zukunfts­träch­tiger Branchen am Arbeits­markt stark überdurch­schnittlich und der Büroflä­chen­markt bietet aufgrund seiner schieren Größe relativ viele Optionen für den Investment-Einstieg. 

Mit München auf Platz zwei und Frankfurt auf Platz neun landen gleich drei deutsche Städte unter den Top10. Die bayerische Landes­haupt­stadt hat mit 3,3 Prozent nur eine gering­fügig höhere Leerstands­quote als der Spitzen­reiter Berlin. Zudem fällt der Anteil der Zukunfts­branchen am Arbeits­markt mit 18,7 Prozent rund sechs Prozent­punkte niedriger aus. In Frankfurt wird mit 530 Euro je Quadrat­meter und Jahr das höchste Mietpreis­niveau unter den deutschen Metro­polen erreicht. 

Rotterdam mit dem grössten Sprung nach vorn

Im Vergleich zum üblichen Metropolen-Rating von Wüest Partner klettert Rotterdam 15 Plätze nach vorne auf den siebten Rang. In der nieder­län­di­schen Hafen­stadt ist eine stabile Flächen­ab­sorption zu beobachten und die Anfangs­ren­diten sind höher als sonst auf Basis des Länder­ri­sikos zu erwarten. Die Invest­ment­po­ten­ziale sind deshalb zum aktuellen Zeitpunkt besonders gut zu bewerten.

London nur auf Platz 10

Die britische Finanz­me­tropole London schafft es knapp in die Top-10, jedoch hat die englische Wirtschaft besonders stark mit den Auswir­kungen der Coronavirus-Pandemie zu kämpfen. Die Arbeits­lo­sigkeit ist stark angestiegen und drückt die Nutzer­nach­frage nach Büroflächen. Zudem belastet die Unsicherheit der Brexit-Folgen die wirtschaft­liche Perspektive. Hoffnungsvoll stimmt jedoch, dass der Anteil der zukunfts­träch­tigen Branchen in London sehr hoch ist.

Weitere Infor­ma­tionen

Detail­lierte Analysen finden Sie im «Immo-Monitoring» 2021, Frühlings­ausgabe.