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Coworking weiter auf dem Vormarsch

08. Dezember 2023

Furniture, Table, Cafeteria

Coworking-Spaces erfreuen sich weltweit grosser Beliebtheit. Der Schweizer Markt bildet da keine Ausnahme: Seit 2020 ist die Zahl der Coworking-Spaces um 67 Prozent gestiegen. In jüngster Zeit verdichten sich jedoch die Anzeichen für eine gewisse Marktsättigung. Viele grössere Anbieter konzentrieren sich derzeit darauf, die Auslastung an ihren bestehenden Standorten zu erhöhen statt neue Standorte zu eröffnen, wobei die Peripherie noch den grössten Anstieg an neuen Coworking-Spaces dokumentieren konnte. Gleichwohl werden Coworking-Spaces weiterhin als natürlicher Bestandteil von grösseren Bauprojekten betrachtet, sowohl in Büroliegenschaften als auch in grösseren Wohnüberbauungen.

Gut erreichbare, attraktive Standorte

Viele Coworking-Spaces befinden sich an sehr attraktiven Lagen. Im Mittel liegen sie nur gerade 2 Gehminuten (rund 160 Meter) von einer Haltestelle des öffentlichen Verkehrs entfernt. Neben der guten Erreichbarkeit punkten viele Coworking-Spaces mit einem breiten kulinarischen Angebot in unmittelbarer Nähe: Im Durchschnitt befinden sich 15 gastronomische Betriebe innerhalb eines Radius von 500 Metern. Ausserdem liegt etwa die nächste Kinderbetreuungseinrichtung im Mittel weniger als 300 Meter entfernt.

Ländliche Regionen holen auf

Zwei Drittel der Coworking-Spaces befinden sich in den dicht besiedelten Zentren. Den stärksten Zuwachs an Coworking-Spaces verzeichnete allerdings die Peripherie – hier hat sich das Angebot in den vergangenen drei Jahren beinahe verdoppelt. Ein Grund dafür dürfte der Trend «Workation» sein. Oft sind es Bergregionen, die Ruhe und Nähe zur Natur bieten und sich daher besonders für die Verknüpfung von Remote-Arbeit und Ferien eignen.

In diesen Regionen ist die Zahlungsbereitschaft vonseiten der Nutzerinnen und Nutzer dementsprechend hoch. Die Mieten für einen Arbeitsplatz in einem Coworking-Space an beliebten Tourismusorten wie Laax, Crans-Montana, Gstaad oder Zermatt liegen in etwa auf dem gleichen Niveau wie in den Grosszentren. Reguläre Büroflächen kosten hier jedoch deutlich weniger. Damit eröffnen sich den Anbietern von Coworking-Spaces interessante Möglichkeiten für vergleichsweise hohe Einnahmen. Allerdings sind auch die Ansprüche an die Qualität der Arbeitsplätze und deren Ausstattung hoch.

Vielfältige Mietmodelle

Die meisten Coworking-Spaces bieten unterschiedliche Mietmodelle an. Üblicherweise mietet man sich stunden-, tage-, wochen- oder monatsweise ein, meist an einem flexiblen Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass man bei längerer Mietdauer einen Arbeitsplatz auf sicher hat, aber nicht immer den gleichen. Für einen flexiblen Arbeitsplatz muss mit einer Miete von rund 380 Franken pro Monat und Arbeitsplatz gerechnet werden. Für einen fixen Arbeitsplatz sind rund 20 Franken mehr zu budgetieren. Viele Coworking-Anbieter bieten neben flexiblen und fixen Arbeitsplätzen auch die Möglichkeit, private Büros für mehrere Mitarbeitende anzumieten. Diese sind jedoch deutlich teurer und kosten im Mittel rund 700 Franken pro Monat. Grosse, top ausgestattete Büros können sogar über 2500 Franken kosten.

Vielfältige Gründe für die starke Nachfrage

Die Remote-Arbeit ist aus der modernen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken – genauso wie die Coworking-Spaces. Der Nutzen, den sie stiften, bleibt breit gefächert:

  • Unterwegs: Wer aus privaten oder geschäftlichen Gründen unterwegs ist, schätzt die Möglichkeit, schnell und unkompliziert einen guten Arbeitsplatz mit der nötigen Infrastruktur mieten zu können.
  • Flexibilität: Die meisten Coworking-Spaces bieten flexible Mietmodelle an. Vor allem für junge, schnell wachsende Unternehmen, die ihren zukünftigen Büroflächenbedarf nur schwer abschätzen können, kann eine Miete ohne langfristige Bindung vorteilhaft sein.
  • Kostenersparnis: Für kleinere und mittlere Unternehmen können Räumlichkeiten in Coworking-Spaces unter Umständen günstiger sein als eigene Büroflächen. Ab einer gewissen Grösse können Betriebe hingegen Skaleneffekte nutzen, sodass das klassische Büro für sie in den meisten Fällen die kostengünstigere Variante darstellt.
  • Infrastruktur: Nicht alle Wohnungen eignen sich für Homeoffice. In Coworking-Spaces profitieren die Nutzerinnen und Nutzer von einem professionell eingerichteten Arbeitsplatz.
  • Soziale Interaktion: Coworking-Spaces dienen nicht nur der Arbeit, sondern sind auch Begegnungsorte. Man kann hier Kontakte knüpfen, informelle Gespräche
    führen und sich über kreative Ideen austauschen.
  • Arbeitsweg: Wer weit pendeln muss, zieht vielleicht dauerhaft oder für bestimmte Gelegenheiten den Gang in den nächstgelegenen Coworking-Space dem zeitraubenden Weg ins Büro des Arbeitgebers vor.
  • Abgrenzung: Im Homeoffice besteht die Gefahr der Vermischung von Arbeit und Privatleben. Coworking-Spaces ermöglichen einen Tapetenwechsel und sorgen für eine Arbeitsatmosphäre in einem professionellen Umfeld.

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